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0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
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Einsatzleiter.
    »Ja«, nickte der Chef. »Das Glas ist kugelsicher. Unsere Leute sind in den beiden Fahrzeugen also ziemlich geschützt. Ich schlage vor, daß wir in jeden Wagen nicht mehr als drei Mann setzen. Mehr können ja doch nicht auf einer Seite hinausfeuern.«
    »Feuern können nur zwei«, sagte ich. »Sonst behindern sie sich gegenseitig viel zu sehr.«
    »Das genügt«, meinte der Chef. »Der dritte Mann in jedem der beiden Wagen hält die gegenüberliegende Straßenseite im Auge, um zu verhindern, daß irgendwelche Leute von der anderen Straßenseite her den Gangstern zu Hilfe kommen.«
    »Gut«, erwiderte ich. »Das ist richtig.«
    »Jetzt zur linken Seite des Grundstücks. Die Kneipe ist vom Nachbarhaus auf dieser Seite durch eine Einfahrt getrennt. Gibt es vom Nachbarhaus zur Einfahrt hin Fenster?«
    Niemand von uns wußte es.
    »Dann müssen wir zwei Möglichkeiten in Betracht ziehen. Sollte es Fenster geben, die vom Nachbarhaus her direkt in die Einfahrt blicken, so sind diese Fenster von der zweiten Abteilung zu besetzen. Die Leute, die in diesen Zimmern wohnen, müssen für die Dauer der Sache diese Räume verlassen, damit sie nicht eventuell von den Geschossen der Gangster getroffen werden. Gibt es aber, was ich annehme, keine Fenster in die Einfahrt hinein, dann ist es schon schwieriger für unsere Leute. Sie müssen dann einfach sehen, daß sie dicht an der Hauswand in den stumpfen Winkel geraten.«
    »Man könnte den Leuten auf dieser Seite ja vielleicht Feuerschutz vom Dach des Nachbarhauses her geben«, schlug der Einsatzleiter vor. »Wenn wir zwei oder drei Scharfschützen mit Gewehren auf das Dach postieren, kann das die Kollegen unten an der Hauswand sehr wirkungsvoll abdecken.«
    »Ja, dieser Gedanke ist gut. Also drei Mann mit Gewehren auf das Dach dieses Nachbarhauses zur Linken. Nun zur Rückseite. Hier ist ein kleiner Hof mit einer Mauer eingezeichnet, die gleichzeitig die Rückwand eines anderen Hinterhofes ist. Unsere Leute können also von der nächsten Parallelstraße her in diesen Hinterhof eindringen und unmittelbar vor der Mauer Aufstellung beziehen. Die Mauer schützt sie gegen direkten Beschuß von den hinteren Fenstern der Kneipe her, und es wird ihnen ein leichtes sein, etwaige Gangster, die einen Fluchtversuch machen wollen, abzufangen. Sie müßten unseren Leuten ja geradezu in die Arme springen.«
    Der Einsatzleiter notierte sich kurz diese Seite der Angelegenheit und fragte dann: »Wieviel Leute wollen wir für diese Rückseite nehmen?«
    »Acht Mann«, sagte Mr. High. »Das wird genügen. Die rechte Seite der Kneipe stößt an das zweite Nachbarhaus. Es ist nicht anzunehmen, daß es durch die Brandmauer der beiden Häuser einen Durchgang gibt, aber zwei Mann vor uns müssen das sicherheitshalber erkunden.«
    »Gut, ich hab’s notiert«, sagte der Einsatzleiter. »Wie soll im einzelnen vorgegangen werden?«
    Der Chef dachte einen Augenblick lang nach, dann diktierte er den Aktionsplan in pausenloser Reihenfolge. Organisation ist immer eine seiner stärksten Seiten gewesen: »Zuerst verschwinden unauffällig die Scharfschützen im linken Nachbarhaus. Sie sollen mit einem von unseren Lieferwagen Vorfahren, der als Wagen der nicht existierenden Konservenfabrik Hallers getarnt ist. Die Gewehre verpacken sie in diese Kisten mit der Aufschrift der fingierten Firma. Gleichzeitig kommen unsere beiden Erkundungsleute für einen Durchbruch zwischen Kneipe und rechtem Nachbarhaus mit Aktentaschen wie zwei Vertreter aus einem normalen Personenwagen und gehen ins rechte Nachbarhaus. Vier Minuten Pause. Dann erscheinen sechs Mann für die Fenster zur Einfahrt hin.«
    »Hoffentlich fällt dieser Andrang nicht auf«, wandte Phil ein.
    Mr. High lächelte plötzlich spöttisch: »Kaum. Diese sechs Mann werden sich verschiedene Musikinstrumente unter den Arm klemmen, so daß es aussieht, als wollten sie einem Bewohner des linken Nachbarhauses ein Ständchen aus wer weiß welchen Gründen bringen.«
    Wir konnten einfach nicht anders. Bei dem Gedanken, daß sechs G-men wie eine Straßenkapelle auftreten sollten, platzten wir heraus.
    »Großartig!« lachte der Einsatzleiter. »Straßenmusikanten dürfte auch der gewiefteste Gangster nicht für verkappte G-men halten.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Mr. High. »Diese sechs Mann besetzen also schnell die Fenster, die vom Nachbarhaus in die Einfahrt hineinblicken. Sollte es diese Fenster, hingegen nicht geben, so warten sie im Hausflur zwei

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