Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

0095 - Am Mittag vor dem großen Coup

Titel: 0095 - Am Mittag vor dem großen Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Mittag vor dem großen Coup
Vom Netzwerk:
Händen die Straße zu erreichen. Aber nach seiner weinerlichen Ankündigung hielt ich es für ziemlich sicher, daß mir von ihm her in den nächsten Sekunden keine große Gefahr drohen könnte.
    »Feuerdeckung!« rief ich Phil zu und stieß zwei kurze Pfiffe aus.
    Wir hielten unsere Maschinenpistolen aus unserer Deckung hervor und jagten zwei gehörige Salven in den Flur hinein. Gleichzeitig sprangen die nächsten beiden Kollegen von draußen, durch meine Pfiffe aufgefordert, in den Flur hinein.
    In meinem und Phils Rücken gab es rechts und links zwei Türen, die allerdings nicht offenstanden. Es war unser Glück gewesen. Sonst hätten wir zwischen zwei Feuern gelegen.
    »Beschäftigt euch mit den beiden vorderen Räumen!« rief ich meinen Kollegen über die Schulter zu.
    »Okay, Jerry!« riefen sie zurück.
    Ich brachte meinen Kopf an den schmalen dreieckigen Spalt dicht über dem Fußboden zwischen den Bierfässern.
    »He, Mobster!« zischte ich leise, indem ich den Ausdruck verwandte, mit dem sich Gangster häufig untereinander bezeichnen. »Sei vernünftig und gib auf!«
    »Ich will ja!« kam es ebenso leise zurück, während auf der Rückseite des Gebäudes immer noch die Schüsse krachten. »Aber sie lassen mich ja nicht! Wenn ich aufstehe, knallen sie mich von hinten ab!«
    »Schieb mir erst mal deine Kanone hier durch den Spalt!« raunte ich.
    Er zögerte.
    »Sobald ich deine Kanone habe, gebe ich dir von rechts her an den Fässern vorbei mit meiner Tommy Gun Deckung. Sobald die Salve losrattert, springst du über die Fässer hinweg zu mir herüber. Dann bist du in Deckung gegen deine Kumpane. Los!«
    Ich winkte zurück zu den beiden G-men in meinem Rücken und gab ihnen durch ein Zeichen zu verstehen, daß sie nicht feuern sollten.
    »Na los!« mahnte ich. »Sonst muß ich dir eine Garbe aus meiner Tommy Gun rübersetzen!«
    Das gab den Ausschlag. Eine Pistole kam durch den Spalt zwischen den beiden Fässern. Ich hatte es offenbar nicht mit einem Selbstmörder zu tun. Achtlos schob ich die Waffe in meine innere Rocktasche.
    »Achtung«, zischte ich. »Jetzt!«
    Ich hielt meine Tommy Gun rechts an den Fässern vorbei nach hinten, ohne meinen Kopf zu zeigen, und zog durch. Ratternd spuckte die Tommy Gun ihre Salve. Im gleichen Augenblick setzte etwas Dickes über die Bierfässer und klatschte stöhnend in den Flur.
    Über die Schulter sah ich einen reichlich wohlgenährten Vertreter der Unterwelt hinter mir liegen und sich ängstlich an die Wand pressen. Während der ganzen Zeit krachten hinten Schüsse, fluchten Gangster, brüllte der Verletzte hinter der Truhe. »Feuer einstellen!« rief ich.
    Phil hörte auf zu schießen.
    Ich wandte den Kopf ein wenig zurück und rief den beiden Kollegen zu: »Sagt draußen Bescheid, daß einer kommt. Man soll nicht schießen!«
    »Okay, Jerry!«
    Der Kollege hinter mir kroch ein Stück zur Haustür und rief meine Anweisung nach draußen weiter. Die beiden letzten Leute draußen an der Hauswand brüllten es zu den beiden Limousinen weiter. Erst als die Bestätigung den umgekehrten Weg zurückgekommen war, sagte ich: »Los, mit zwei Sprüngen hinaus und sofort links an die Hauswand. Arme hochheben und an der Wand stehenbleiben. Dann passiert dir nichts!«
    »Be-Bestimmt nicht?« stotterte der kurzatmige Gangster.
    »Bestimmt nicht«, versicherte ich. »Ich gebe dir Feuerschutz! Los!«
    Wieder ratterten Phils und meine Maschinenpistole ihre knatternden Salven in den Flur hinein. An den Schritten hinter mir hörte ich, daß der Gangster gehorchte. Nummer eins hatten wir mit viel Mühe aus dem Kampf geholt. Es war ein psychologisches Manöver gewesen, sich mit dem ersten soviel Mühe zu geben. Die anderen mußten sehen, daß wir unsere Versicherung, wer aufgab, würde lebend hinauskommen, auch durchsetzen konnten.
    Als er draußen war, rief ich nach hinten. »Seid vernünftig und gebt auf! Ihr könnt uns doch nicht entkommen! Einmal wird eure Munition verschossen sein. Und an einen Ausbruch braucht ihr gar nicht zu denken. Wer hier herauskommt, ohne daß ich ihn vorher angekündigt habe, der wird von den Tommy Guns meiner Kollegen draußen erwischt, noch bevor er die Sonne richtig gesehen hat.«
    »Halt’s Maul, verdammter Bluthund!« brüllte hinten im Flur eine Stimme. Es war dieselbe, die vorhin schon den kurzatmigen Gangster gewarnt hatte.
    »Okay, ihr könnt’s auch anders haben!« rief ich zurück. — »Los, Boys! Zuerst einmal den Raum links vorn!«
    Sofort

Weitere Kostenlose Bücher