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0096 - Der Anti

Titel: 0096 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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John gestützt.
    Der breitschultrige, untersetzte Japaner machte den Eindruck, als wäre er erschöpft. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ein zuspringender Soldat klappte einen Feldstuhl auf. Wuriu setzte sich schwerfällig. Ich ging zu ihm hinüber. Rhodan spurtete an mir vorbei. Unsere Siegesstimmung hatte sich plötzlich gewandelt!
    Zumindest ich fühlte ein schleichendes Unbehagen in mir aufsteigen. Es war wie eine Vorahnung auf schreckliche Ereignisse.
    „Sengu, was ist mit Ihnen los?" fragte Rhodan scharf. Er rüttelte den Mutanten an beiden Schultern.
    Wuriu sah auf. Seine Augen glänzten im Licht der Sterne wie nachglühende Kohlen.
    „Sir, da ist etwas, was ich nicht begreifen kann", sagte er lallend.
    „Was ist da? Nun reden Sie doch schon!"
    „Sir, ich kann nicht durch die Wände blicken.
    Entweder ist ein unbekannter Schutzschirm aufgebaut worden, oder es geschieht etwas, was ich nicht überwinden kann. Sir, meine Gabe hat mich noch nie verlassen! Hier aber versagt sie."
    Ich verspüre ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Hinterkopf. Seit vielen Stunden meldete sich wieder mein Extrahirn.
    „An Mutationsmöglichkeiten bei den Báalols denken!" gab der Logiksektor durch.
    Ich hielt zutiefst überrascht den Atem an. Auch Rhodan schwieg. Nervös sah er auf den wie benommen wirkenden „Späher" nieder, dessen positive Paragabe darin bestand, stabile Materie wie transparente Wände durchblicken zu können. Bisher hatte Sengu noch nie versagt. Er hatte immer genau sagen können, was hinter dieser oder hinter jener Mauer geschah.
    Son Okura, der schmächtige, leicht gehbehinderte „Frequenzseher" tauchte aus der Dunkelheit auf. Er besaß die Fähigkeit, die für menschliche Augen nicht mehr sichtbaren Strahlungen bis zu den extremsten Wellenlängen sehen zu können. Er war bei Nacht völlig klarsichtig.
    Er blieb neben mir stehen. Auch sein Gesicht wirkte abgespannt. Rhodan drehte sich auffallend langsam um. Mir war, als scheue er sich, dem Mutanten ins Gesicht zu blicken.
    „Son ... Sie auch?" fragte Rhodan stockend.
    „Jawohl, Sir. Etwas geschieht, etwas Unheimliches! Ich empfange eine Strahlung, die unseren äußerst kurzwelligen und dimensional übergeordneten Hyperwellen ähnelt. Dennoch ist es anders. Es schmerzt einfach, Sir! Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen bekommen."
    „Kopfschmerzen", wiederholte Rhodan langsam.
    Etwas Beunruhigendes lag in seinem Blick. Plötzlich erhielten wir die gewünschte Aufklärung. Betty Toufry meldete sich aus dem Hintergrund.
    „Auch ich kann nichts wahrnehmen, Sir - keinen einzigen Hirnimpuls, keinen Gedankenfetzen. Ich kann aber genau sagen, daß es sich nicht um einen Schutzschirm handelt. Da drüben läuft kaum eine Maschine. Tanaka Seiko empfängt keine Energielotung."
    „Das stimmt", sagte ein Offizier des Peilkommandos. „Im Tempel läuft ein Reaktor auf Sparleistung. Höchstens fünfhundert Kilowatt, Sir.
    Das reicht eben für die Beleuchtung, Klimaanlagen und Aufzüge aus, niemals aber zur Speisung eines Kraftfeldes. Die Daten sind zuverlässig."
    „Ist denn hier der Teufel los?" sagte Rhodan wütend. „Betty, haben Sie noch etwas zu sagen?"
    Die junge Frau kam näher. Ihr schmales Gesicht wirkte im Licht der Sterne aschfahl.
    Schwankend, mit einem Unterton von Angst und Grauen in der Stimme, sagte sie: „Sir, das ... das sind Antis! Intelligenzen, die die Fähigkeit besitzen, unsere eigenen Gaben vollkommen zu neutralisieren! Antimutanten, Sir! Ich habe einmal einen auf Velogra VII kennen gelernt, jedoch ahnte dieses Wesen nichts von seinen Absorbereigenschaften. Die da drüben, Sir, die wissen es ganz genau. Sie triumphieren über uns."
    Mir wurde übel. Plötzlich fühlte ich meine körperliche Schwäche. Die Umrisse der Tempelbauten begannen vor meinen Augen zu verschwimmen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einer Bahre.
    Der Bordarzt des Kreuzers CALIFORNIA zog eben eine Hochdruck-Injektionsspritze von meinem Nacken zurück.
    „Parastimulin, Atlan", sagte er ruhig. „Sie wissen, was das bedeutet? Das war der erste Schwächeanfall! Ihr wirkliches Alter meldet sich."
    „Wie lange hält die Wirkung an?" entgegnete ich gefaßt. Ich fühlte mich plötzlich wieder sehr stark und innerlich ausgeglichen.
    „Normalerweise acht bis zehn Stunden. In Ihrem Falle dürfte es etwas weniger sein. Sie sind an die ständig kommenden Reizimpulse Ihres Aktivators gewöhnt. Genaugenommen, sind Sie ein durch und durch Süchtiger."
    „Vielen

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