Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0098 - Entfesselte Gewalten

Titel: 0098 - Entfesselte Gewalten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Abteilung!"
    „Hm ... wenn der es behauptet, dann muß es stimmen, aber trotzdem bleibt mir einiges unklar.
    Informieren Sie mich sofort, wenn die Ortung für Tramp ungewöhnliche Daten erbringt. Lassen Sie diese Anweisung auch an die beiden anderen Schichtchefs ergehen. Guten Tag!"
    Als Walter Grimpel wieder in seinem Büro vor dem Schreibtisch saß, ging ihm diese Mißweisung von plus 2,35 Prozent nicht aus dem Kopf. Er stellte eine Sichtsprechverbindung zur Zentrale her, die er gerade verlassen hatte.
    „Malya, haben Sie Professor Alskund auch alle Daten zur Verfügung gestellt, die 2,35 plus betrafen?"
    „Selbstverständlich, Mister Grimpel. Wir mußten sogar über drei Stunden warten, bis wir von der Astrophysik das Resultat erhielten. Professor Alskund hat dafür sogar das große Computersystem angespannt!"
    Das gab den Ausschlag. Leider war Walter Grimpel nicht Bully, der diesen positronischen Rechengeräten nur bis zu einem gewissen Grad traute und ständig opponierte, wenn man die Positronik für unfehlbar hielt.
    Walter Grimpel vergaß die 2,35 Prozent plus. Aber als sein Dienst zu Ende war und ihn der Wagen zu seinem Appartement fuhr, kamen ihm unterwegs wieder Bedenken. Nur ging er ihnen nicht nach. Er stützte sich auf die Tatsache, daß Professor Alskund der Astrophysiker in Terrania war.
     
    *
     
    Gucky stand völlig niedergeschlagen in der kleinen Zentrale seiner zerstörten Space-Jet. Tränen rannen aus seinen Augen; Tränen des Zorns, Tränen der Selbstanklage.
    „Ich Riesendummkopf!" klagte er unter dem Druckhelm seines Raumanzugs. „Meine schöne SJ-09 ...
    Schrott! Und ich ... ich habe die Space-Jet geflogen wie ein blutiger Laie!"
    Er wankte zu dem Spezialsessel und ließ sich darin nieder.
    Draußen heulte der Hitzeorkan und wühlte die Wüste von Tramp auf. Die Sonne, doppelt so groß wie früher, überschüttete jetzt den kleinen Planeten mit ihren Höllengluten, und obwohl die Zentrale der SJ-09 noch dicht war, herrschte auch hier schon eine Temperatur von 42 Grad.
    Die Klimaanlage funktionierte auch nicht mehr. Der Hyperkom war tot, der Maschinenteil der Space-Jet ein wüster Klumpen verbogenen Metalls. Gucky hatte sein schönes Sternenboot eingehend inspiziert und dabei ganz deutlich erkennen müssen, daß er eine katastrophale Bruchlandung gebaut hatte. Und gerade das begriff er nicht. Aber was für ihn noch furchtbarer war: Er konnte sich an nichts mehr erinnern!
    Nun versuchte er abermals, seine Erinnerung zu wecken. Es gelang ihm nicht. Kurz nach dem zweiten Hypersprung setzte sein Erinnerungsvermögen aus. Von einem bestimmten Moment an gab es bei Gucky nur noch ein riesengroßes, dunkles Loch, doch was er in dieser Zeit getan, gedacht oder gefühlt hatte - er wußte es nicht.
    Die Temperatur in seinem Raumanzug betrug 18 Grad, aber in der Zentrale war sie innerhalb von zehn Minuten von 42 auf 43 Grad geklettert.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Er vernahm telepathische Notrufe! Aber jetzt versetzten sie ihn in keinen hypnotischen Rauschzustand. Er peilte den Standort der Hilferufe an; konzentrierte sich und war im nächsten Moment im Teleportersprung verschwunden.
    In vollkommener Dunkelheit rematerialisierte er wieder.
    Schlagartig wurde Gucky zum Leutnant Guck des Solaren Mutantenkorps. Der Scheinwerfer seines Raumanzuges flammte auf. Ein Höhlengang, wie er ihn schon über siebzig Jahre nicht mehr gesehen hatte, wurde im breiten Lichtstrahl sichtbar.
    Er war zu Hause! Er war im Bau! Und in solch einem Bau war er geboren, hatte er mit seinen Eltern und Geschwistern gelebt, gegessen, geschlafen und - gespielt.
    Aber vom hinteren Ende dieses unwahrscheinlich tief liegenden Baues kamen die telepathischen Notschreie seiner Artgenossen. Gucky bewegte sich, so schnell er konnte, vorwärts. Der breite Scheinwerferstrahl erhellte ihm den Weg. Jetzt führte der Höhlengang steil bergab. Ununterbrochen erreichten ihn auf seinem Weg die telepathischen Hilferufe.
    Was ist mit meiner Heimatwelt passiert? Warum haben sie sich so tief in den Boden vergraben?
    Gucky stolperte, fing sich wieder, war im Begriff, das letzte Stück Weg im Teleportersprung zurückzulegen, als der Höhlengang waagerecht weiterführte und in eine Kaverne mündete.
    Piepsende Schreie empfingen ihn, als sein Scheinwerferstrahl eine kleine Gruppe Mausbiber beleuchtete.
    Mein Gott, dachte Gucky entsetzt, das sind ja alles nur Kinder! Wo sind deren Eltern denn nur?
    Vom Licht geblendet, schlossen die knapp dreiviertel

Weitere Kostenlose Bücher