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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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rechte Hand aus der Hosentasche und ging auf Kincaid zu.
      »Ich bin Sebastian Wade, zweiter Geschäftsführer oder Lakai unserer Lady Di hier, es kommt auf den Standpunkt an«, sagte er und bot Kincaid die Hand. Er warf einen raschen Blick auf Cassie, um die Wirkung seines kleinen Giftpfeils zu beobachten, dann wandte er sich lächelnd Kincaid zu. In seinem Händedruck schien Kincaid echte Wärme zu liegen. Er fühlte sich von Wades entwaffnender Frechheit mehr angezogen als von Cassie Whitlakes glatter Höflichkeit. Wade war ein zierlicher Mann Ende Zwanzig, mit hellem Haar in modischem Schnitt. Die Haut seines schmalen, zarten Gesichts war narbig, seine Augen waren überraschend dunkel.
      Cassie kam um ihren Schreibtisch herum und legte Kincaid ihre kühle Hand auf den Arm. »Ich bringe Sie jetzt zu Ihrer Suite. Und wenn Sie sich eingerichtet haben, zeige ich Ihnen das Haus. Dann werde ich auch alle Fragen, die Sie eventuell haben, beantworten.«
      Sebastian Wade hob spöttisch grüßend die Hand, als Cassie Kincaid hinausführte. Er musterte sie, während er langsam hinter ihr herging. Der fließende Stoff ihres Kleides betonte die Konturen ihres Körpers, und der Duft eines schwülen Parfüms ging von ihr aus, nicht das, was er bei einer so eleganten und gepflegten Frau erwartet hätte.
      An der Treppe drehte sie sich nach ihm um. »Ich finde, Ihr Apartment ist das schönste im Haus. Wirklich schade, daß Ihr Vetter und seine Frau ihren Urlaub in letzter Minute absagen mußten. Aber für Sie ein Glück«, fügte sie hinzu, und wieder nahm er einen Hauch von Koketterie wahr.
      »Ja«, antwortete Kincaid und fragte sich flüchtig, wie sein gutmütiger und argloser Vetter sich unter Cassie Whitlakes raffinierten Offensiven gehalten hatte.
      Am Ende der Treppe ging es durch einen Flur, der in den hinteren Teil des Hauses führte und vor einer Tür mit der diskret in Messing ausgeführten Nummer vier endete. Cassie sperrte die Tür mit ihrem eigenen Schlüssel auf und ging ihm voraus in den kleinen Vorraum. Kincaid konnte seinen Koffer nicht durch den engen Raum manövrieren, ohne sie zu berühren, und das Lächeln, mit dem sie darauf reagierte, war recht eindeutig.
      Aus dem Vorraum gelangte man in das Wohnzimmer, dessen Einrichtung wiederum Cassies Handschrift verriet, jedenfalls was die Farbgebung anging. Sofa und Sessel mit gedrehten Armlehnen, Knöpfen und Fransen waren honiggelb, die Vorhänge olivgrün, und der gemusterte Teppich vereinte in sich die beiden Farben in geometrischen Verschränkungen. Das ganze Zimmer, das komplett aus der Möbelabteilung eines Kaufhauses hätte stammen können, vermittelte den Eindruck solider, anonymer Wohlanständigkeit.
      Das, was das Zimmer rettete, war der Balkon. Cassie folgte Kincaid, als er durch das Zimmer ging, seinen Koffer abstellte und die Tür öffnete. Zusammen traten sie auf den schmalen Balkon hinaus. Unter ihnen dehnten sich der Park und die Ländereien von Followdale und führten das Auge zur massigen Silhouette von Sutton Bank in der Ferne.
      »Da ist der Tennisplatz.« Cassie wies nach links. »Und das Gewächshaus. Sie können hier Badminton und Krocket spielen oder auch Boccia. Sie können reiten oder wandern. Oh, und natürlich haben wir auch einen überdachten Swimming-Pool. Das ist eine unserer Hauptattraktionen. Ich denke, Sie werden sich bei uns nicht so leicht langweilen.«
      »Ich bin überwältigt.« Kincaid lachte. »Wahrscheinlich werde ich vor lauter Entscheidungsschwierigkeiten einen Nervenzusammenbruch bekommen.«
      »Hoffentlich nicht. Ich lasse Sie jetzt erst einmal allein, damit Sie sich häuslich niederlassen können. Wenn Sie sich Vorräte anlegen wollen, müssen Sie nur in das Lebensmittelgeschäft hier in der Nähe gehen. Nur ein paar Schritte. Um sechs findet im Salon eine kleine Cocktail-Party statt, um den Gästen Gelegenheit zu geben, einander kennenzulernen.«
      »Ich habe leider mit diesem timesharing-System überhaupt keine Erfahrung. Kennen sich denn die anderen Gäste nicht schon alle, wenn sie immer dieselbe Woche kaufen?«
      »Nicht unbedingt. Erstens kaufen sich immer wieder neue Leute ein. Und außerdem tauschen viele Eigentümer ihre Wochen oder verbringen ihre Zeit anderswo, man weiß also eigentlich nie, wer wirklich kommt. Wir haben beispielsweise in dieser Woche mehrere Gäste, die zum erstenmal hier sind.«
      »Gut. Dann bin ich wenigstens nicht der einzige Neuling. Wie viele

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