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0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

Titel: 0,1 % - Das Imperium der Milliardäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Krysmanski
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des Glass-Steagall-Act (Kontrolle von Spekulationsgeschäften)
Aufrechterhaltung der offiziellen Rolle der Rating-Agenturen um jeden Preis
Verhinderung beziehungsweise Begrenzung aller Regulierungen den Derivatehandel betreffend
die »toxic debts« in einer verstaatlichten »bad bank« abladen
öffentliche, aber nur taktische Unterstützung der Begrenzung von Managergehältern
Erfindung neuer Schlupflöcher
Offenhalten des Personalkarussels zwischen Securities and Exchange Commission (SEC) und Wall Street
Ausbau (statt Einschränkung) des Lobbysystems
vor allem aber Fortsetzung der großen PR-Gehirnwäsche unter der Überschrift: der große Aufschwung steht kurz bevor! 12
    Zugleich erhöhen sich bei dem erreichten Professionalisierungsgrad dieser Funktionseliten auch die Möglichkeiten demokratischer Planung sowie die Chancen der Befreiung einer von Machtidioten verhunzten Technik und Wissenschaft und der Bekämpfung sogenannter Innovationen wie der Drohnen-Technologie, welche auf nichts anderes als auf die kommenden Klassenkämpfe in den Metropolen vorbereiten. Man denke an die eingangs erwähnte Studie des Londoner Verteidigungsministeriums . 13
    Jetzt hat im übrigen auch Barack Obama den Zusammenhang von Militär-Industrie-Komplex und Geldmachtkomplex neu definiert: »Im Zuge des Umbaus der Sicherheitsvorkehrungen für die Computernetzwerke der USA hat Präsident Barack Obama eine neue Behörde des Weißen Hauses für Cyber Security angekündigt. Diese zivile Behörde ergänzt die Pläne des Pentagon, ein militärisches Cyberspace- Kommando zu schaffen. Von regierungsoffizieller Seite hieß es dazu, dass die Vorbereitungen für die offensive und defensive Computerkriegführung beschleunigt würden. Die neueBehörde des Weißen Hauses ist sowohl dem National Security Council [Nationaler Sicherheitsrat der USA] als auch dem National Economic Council [Nationaler Wirtschaftsrat der USA] berichtspflichtig. Sie wird ein milliardenschweres Programm koordinieren, dass den Zugang zu Regierungscomputern beschränkt, die Computernetzwerke der Börsen [sic!] und des Bankensystems [sic!] schützt und sich um die Kontrollsysteme der Luftfahrt und viele andere Funktionen kümmert, die modernes Leben erst möglich machen.« 14
    Der französische Soziologe Mattei Dogan, der mit einem ähnlichen Ringmodell arbeitet, hat bezüglich der französischen Elitenkonfiguration die Frage gestellt, ob und wie man diese Gruppen zahlenmäßig fixieren könne. So kann die Zahl der Angehörigen etwa der Wissenseliten je nach Zählperspektive sowohl in bezug auf EU-Europa oder auf ein einzelnes Land jeweils in die Millionen gehen, die Zahl für die politischen Eliten und für die Konzerneliten in die Zehntausende und die Zahl für die Geldelite in die Tausende. Interessant und entscheidend aber ist, dass in einem Winner-Takes-All -System das Ranking die entscheidende Rolle spielt und man deshalb zunächst einmal, um diese Gruppen zu analysieren, mit den »obersten Hundert« aus allen Bereichen ganz gut bedient ist.
    Für die gegenwärtige europäische Elitenkonfiguration und das Netzwerk der Geldmacht sind einige weitere Fragen von Belang: Wie steht es um die Vererbung von Machtpositionen? Welche Rolle spielt die Bürokratie? Gibt es tatsächlich einen »Eisernen Vorhang« zwischen der Geldelite und den übrigen Eliten? Welche Rolle spielt das Ranking im Geldmachtapparat?
    Hinsichtlich der Vererbungsfrage kommen alle Untersuchungen zu dem Schluss, dass zwischen Geldmachtpositionen (Kapitaleigentum) einerseits und sonstigen Machtpositionen (Manager, Politiker, Technokraten, Kultureliten) andererseits scharf unterschieden werden muss. Erstere haben ein funktionierendes Regime der Vererbung ihrer Positionen, letztere nicht. Innerhalb der Geldelite spielt dabei sowohl in den USA als auch in Europa »das Phänomen der Verschwägerung eine große Rolle, während eine Verschwägerung zwischen der ökonomischen und der politischen Elite kaum vorkommt«. 15 Diese Tendenz zur Endogamie oder Dynastienbildung nach aristokratischem Vorbild ist ein wesentliches Merkmal des Superreichtums.
    In mehreren europäischen Ländern hat eine bürokratische Elite die Elitenkonfiguration beeinflusst. In Deutschland war sie maßgeblich am Entstehen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems beteiligt, in Frankreich bildet sie in Gestalt der Enarques das Rückgrat der Republik. Mattei Dogan spricht sogar von einer »Republik der Mandarine«, da die durch

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