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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Holzwällen. Die ersten Katapulte wurden hochgehoben, und Erin hielt den Atem an, als die Dänen mit ihren Streitäxten Stricke zerhackten und siedendes Öl über die- Einfriedung floss. Die gellenden Schmerzensschreie von Kriegern und Pferden drangen zu ihr. Von den Schießscharten sandten die Bogenschützen brennende Pfeile hinab.
    »O Gott!« rief sie entsetzt, während die großen Gefäße der Katapulte wieder gefüllt wurden, und zerrte verzweifelt an den Fesseln, die sich nur noch fester in ihre Handgelenke gruben. Dann schloss sie die Augen, um nicht zu sehen, wie sich das heiße Öl nach unten ergoss.
    Doch dann hob sie die Lider. Ein ohrenbetäubender Krach begleitete den Einsturz des dänischen Walls. Die Hufe des Rappen hatten das Holz zertrümmert, und er flog mit seinem Reiter hoch durch die Luft. Gefolgt von seinen Wikingern, sprengte der Wolf heran, schwang sein Schwert, das in der Sonne funkelte, und stieß einen durchdringenden Kriegsruf aus. Noch war er weit entfernt, aber Erin vermutete, dass er sie bereits entdeckt hatte. Unzählige Angreifer galoppierten in die dänische Stellung. Stahl klirrte, tödliche Streitäxte sausten hinab, Feuerpfeile schwirrten umher.
    Diesem Ansturm kann Friggid unmöglich standhalten, dachte sie voller Stolz und Liebe. Hat er wirklich geglaubt, seine schwache Festung wäre dem Wolf gewachsen?
    Plötzlich zuckte sie zusammen, als etwas an ihrer Wange vorbeiflog, und sie sah Friggid jenseits des Zauns aus Baumstämmen stehen, einen Bogen in den Händen, dessen lange Sehne heftig bebte. Sie schaute sich bestürzt um, und da begriff sie die Bedeutung seiner geheimnisvollen Abschiedsworte. »Ihr werdet erfahren, was es heißt, schon auf Erden zu brennen … « Er hatte einen brennenden Pfeil auf die Einfriedung des Podests geschossen, die offenbar mit Öl übergossen war und sofort zu schwelen begann.
    »Gütiger Himmel!« schrie sie und riss wieder an ihren Fesseln. Beißender Rauch trieb ihr Tränen in die Augen. Über dem Schlachtenlärm hörte sie das Hohngelächter ihres Feindes. Vielleicht rechnete er mit seinem Tod. Aber zuvor würde er seine Rache genießen, denn Olaf konnte unmöglich rechtzeitig an ihm vorbeikommen, um Erin aus der Flammenhölle zu befreien.
    »Ich grüße Euch, Prinzessin von Tara, Königin von Dubhlain!« rief Friggid. »Mögen wir uns alle in Walhall wiedersehen!«
    Rasch zerfraß das Feuer die trockenen Baumstämme des Zauns. »Nein!« schrie Erin in wilder Todesangst, starrte durch einen Tränenschleier in den schwarzen Rauch, zerrte an den Fesseln, bis ihre Handgelenke bluteten. Kraftlos sank sie an den Pfahl. Ich werde nicht bei lebendigem Leib verbrennen, versuchte sie sich zu trösten. Der Qualm wird mich schon vorher ersticken … Der Tod würde nicht allzu schrecklich sein. An der Himmelspforte würden Brice und Fennen auf sie warten, Bridget und Brian von Clonntairth. Nein, sie fürchtete den Tod nicht, bereute nur, dass sie Olaf nie gestanden hatte, wie sehr sie ihn liebte …

     
    ***

     
    Der Wolf hatte nur Augen für einen einzigen Mann. Fast geistesabwesend wehrte er die Schwertstreiche der Dänen ab, die ihn in Nahkämpfe verwickeln wollten. Seinen Hengst lenkte er mit den Knien. In einer Hand hielt er seine Waffe, in der anderen den Schild. Wenn er beides verlor, würde er Friggid mit bloßen Händen bekämpfen. %versteckte sich der Däne?
    »Herr der Wölfe!« Olaf spähte durch das Getümmel der Schlacht, und da sah er seinen Feind endlich auf sich zureiten.
    Ringsum senkten die Krieger ihre Schwerter und Streitäxte. Die Hälfte der Gebäude brannte bereits. Eine seltsame Stille sank herab, während der Wikinger und der Däne aufeinander zusprengten. Im Abstand von fünf Pferdelängen hielten sie an und musterten sich abschätzend. Der große Rappe, von Rauch umgeben, tänzelte nervös.
    Der lang ersehnte Kampf, dachte Olaf. Für Grenilde, für den Frieden von Irland, für seinen Sohn … Nein, für Erin. Sie ist mein Leben.
    Friggid trug eine zerfetzte Tunika unter dem Brustpanzer. Und der Wolf begegnete ihm in irischer Kleidung, aber ebenfalls von dem Panzer geschützt, den er von seinen Feinden übernommen hatte. Auch der Däne war mit Schwert und Schild gerüstet. Ein Stahlhelm mit Visier verbarg seinen Kopf.
    Der König von Dubhlain hatte seinen Helm noch nicht aufgesetzt. Hell schimmerte sein goldenes Haar in der Sonne. »Machen wir es unter uns aus, Däne. Führt Eure Truppen nicht in den sicheren Tod. Eine Schlacht

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