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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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können meine Frau und ich zur Zeit nicht nach Tara reisen. Die Kämpfe haben mich viel Zeit gekostet. Nun muss ich mich hier in der Stadt um verschiedene Angelegenheiten kümmern. Aber ich werde mich bemühen, sie alle rechtzeitig zu erledigen, damit ich die Einladung des Ard-Righ zur Regierungsversammlung annehmen kann.«
    Schmerzlich krampfte sich Erins Herz zusammen. Er erlaubte ihr nicht, ihre Heimat wiederzusehen.
    »Olaf«, begann Gregory mit ruhiger Stimme, »es ist der Wunsch meines Onkels, dass die ganze Familie für die Seele meines verstorbenen Vetters betet. Brice und ich würden deine Frau beschützen …«
    »Bitte, Olaf!« erschrocken zuckte Erin zusammen, als ihr bewusst wurde, wie flehend sie ihren Mann ansah. »Ich würde meine Eltern so gern wiedersehen.«
    Eisig erwiderte er ihren Blick. »Vorerst werden wir nicht mehr darüber sprechen.« Er wandte sich zu Gregory und Brice, und Erin erschauerte, als sie sein nachdenkliches Gesicht beobachtete. Er wusste es. ja, er musste wissen, dass ihr Bruder und ihr Vetter sie von den Klippen in die Stadt zurückgeholt hatten. Doch er erwähnte nichts davon, entließ den Boten und ging zur Tür. »Die Gäste erwarten uns, Erin.«
    Sie nickte, zwang sich, ihre tiefe Enttäuschung zu verbergen, und folgte ihm in die Halle. An der Tafel nahm sie ihren Platz zur Rechten des Königs ein und senkte den Kopf, denn er sollte die Tränen nicht sehen, die in ihren Augen brannten. Wikinger und Iren setzten sich, erstaunlich einträchtig und in bester Stimmung, aber Erin nahm kaum wahr, was ringsum vorging. Könnte sie doch nach Tara reiten, zu jenem schönen, alten, eindeutig irischen Ort …
    Eric, der sich neben ihr niedergelassen hatte, riss sie aus ihren Gedanken. »Ich finde es hoch interessant, die Vorgänge in dieser Halle zu beobachten, meine Liebe. Wir wurden geboren, um einander an die Gurgel zu springen, ohne zu bedenken, dass wir Männer sein könnten, die ähnliche Ziele anstreben. Zum Beispiel sprach ich heute stundenlang mit deinem Bruder über Pferdezucht. Er ist Ire, ich bin Norweger, und trotzdem haben Brice mac Aed und ich viel gemein. Aber wäre er nicht der Bruder meiner Schwägerin würden wir uns eines Tages vielleicht auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen.«
    Sie lächelte wehmütig. »Ja, es ist wunderbar, Männer zu sehen, die einander nicht zu vernichten suchen.«
    »Aber es erscheint mir bedauerlich, dass gerade jene, die sich für den Frieden einsetzen, ihn nicht in der eigenen Seele finden. « Er neigte sich noch näher zu ihr. »Eins solltest du dir vor Augen führen, Erin von Tara, die klügsten Männer können oft die blindesten Narren sein, denn sie lassen sich von ihrem Ehrgefühl leiten - nicht von ihrem Herzen.« Seine blaugrauen Augen funkelten boshaft. »Aber vielleicht ist der Bruder eines Wolfs der einzige, der es wagen würde, ihm zu sagen, er solle seinem Herzen einen Stoß geben.« Vielsagend zwinkerte er ihr zu, warf einen Blick auf Olaf, dann widmete er sich angelegentlich seinem Essen.
    Zögernd wandte sie sich zu ihrem Mann, der düster die Stirn runzelte, und unterdrückte ein Lächeln. Würde es Eric tatsächlich gelingen, ihn aus der Reserve zu locken? Könnte Olaf tatsächlich Eifersucht empfinden, weil sie sich so ungezwungen mit seinem Bruder unterhielt? Doch ihre Belustigung verflog sofort, als Olaf sich zu ihr herüberbeugte.
    »Du solltest heute abend besonders vorsichtig sein, denn du hast meine Geduld erneut auf eine harte Probe gestellt. Ich weiß sehr wohl, dass du meinen Befehl missachtest hast - und dass dein Bruder und dein Vetter ihr Bestes taten, um dich vor meinem Zorn zu schützen.«
    Erins Kehle wurde eng, und es dauerte eine Weile, bis ihr die Stimme gehorchte. »Ich bitte dich, Brice und Gregory nicht für meine Handlungsweise verantwortlich zu machen … «
    »Gewiss nicht, denn die beiden sind tapfere, treue Burschen und tüchtige Krieger. Und da Blutsbande sie mit dir verbinden, stehen sie dir natürlich blindlings bei.«
    Sie zwang sich zur Ruhe und nahm einen Schluck aus dem Silberkelch, den sie mit Olaf teilte. »Vielleicht ist es nicht blinde Loyalität, die dahintersteckt, sondern einfach nur Vertrauen.«
    »Vertrauen?« wiederholte er spöttisch. »Kaum kehrte ich dir heute den Rücken, musstest du mich schon wieder herausfordern. Doch das gefällt mir sogar, denn du hast ein schwieriges Problem für mich gelöst. Vielleicht hätte ich dir erlaubt, deine Eltern in Gregorys und Brices

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