Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
zeichneten sich die vollen Brüste unter dem weiten Seidenkleid ab, das die Schwangerschaft überspielte. Die hellblaue Farbe hob die rosigen Wangen hervor. Wieder einmal empfand er heißes Verlangen - wie so oft, seit er das gemeinsame Schlafzimmer verlassen hatte, weil er es unerträglich fand, neben ihr zu liegen und seinem Entschluss treu zu bleiben, er würde sie nicht mehr anfassen. Doch er zwang sich zu einem kühlen Lächeln. »Ah, Erin, endlich! Wir haben Gäste, meine Liebe. Ich möchte dich mit meinem Bruder Eric bekannt machen. Bedauerlicherweise ist er infolge dieser verwandtschaftlichen Bande ebenfalls ein Wikinger, aber du wirst ihn einigermaßen annehmbar finden. Eric, das ist meine irische Gemahlin - Erin mac Aed, Prinzessin von Tara, Königin von Dubhlain.«
    Eric warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, dann wandte er sich wieder zur Hausherrin, ohne seine Bewunderung zu verhehlen. »Erin, mac Aed von Tara!« Er eilte zur Treppe und ergriff ihre Hand. »Ich habe schon unzählige Frauen an zahlreichen Orten gesehen. Und nun entdecke ich, dass die eine,- die ich Schwägerin nennen muss, die Allerschönste ist.«
    Sie lächelte - unfähig, dem kühnen Charme dieses Fremden zu widerstehen. Einerseits glich er Olaf, andererseits nicht. Der Kleidung und den Manieren nach war er ein Wikinger, und er sprach sie auch auf Norwegisch an, doch er besaß eine Galanterie, die ihrem Mann fehlte. Vielleicht war der Wolf auch einmal so gewesen, unbeschwert und lebensfroh. Aber Eric strahlte nicht die ruhige innere Stärke seines Bruders aus, diese unbezähmbare Willenskraft. »Wenn du in Frieden zu unserer Küste gekommen bist, so begrüße ich dich sehr gern, Eric. Ich wusste nicht, dass mein Mann einen Bruder hat, und ich heiße dich gern willkommen.«
    »Einen Bruder?« entgegnete er lachend. »Er hatte einmal sieben. Drei gingen an fernen Küsten verloren, aber die restlichen wirst du im Lauf der Jahre sicher kennenlernen, meine schöne Schwägerin. Unser übergroßer Haushalt zählt zu den Gründen, die uns immer wieder in andere Länder treiben. Daheim ist es einfach zu beengt, und so suchen wir unser Glück woanders.«
    »Hüte deine Zunge, Eric!« mahnte der Wolf und grinste. »Meine Frau hält nichts von Männern, die ihr Glück in fremden Ländern suchen. Bei vielen Gelegenheiten erinnert sie mich mit sanften Worten an die Tatsache, dass ich ein barbarischer Eindringling bin.«
    »Wenn dies meinem Bruder misslungen ist, Erin, so will ich dir beweisen, dass wir Norweger im Grunde nicht viel anders sind als die Iren. Bescheiden bebauen wir unser Land, und wie alle Männer sind wir auf der Suche nach Frieden, Gesundheit und Eintracht in unseren Familien.«
    »Das heißt also, dass Ihr den Frieden in Eurem eigenen Land sucht«, entgegnete Erin.
    »Lass dich auf kein Wortgefecht mit meiner Frau ein!« warnte der Wolf seinen Bruder. Er ergriff Erins Hand, führte sie zum Kaminfeuer und drehte sich um, so dass er besitzergreifend die Arme um ihre Taille legen und über ihren Kopf hinweg sprechen konnte. »Womöglich würde sie dich veranlassen, allen Leuten Entschuldigungen zu schicken, die du je bekämpft hast, und ihnen die Kriegsbeute zurückzuerstatten.«
    Sicher musste Eric den feindseligen Spott aus der Stimme seines Bruders heraushören. Am liebsten hätte sie sich von ihrem Mann losgerissen, um zu erklären, er halte sie für eine schändliche Verräterin.
    Aber Eric fand an den Worten seines Bruders nichts auszusetzen. »Immerhin scheint diese Irin mit norwegischen Blut zu verschmelzen. Täusche ich mich, Bruder, oder darf ich unserem Vater die Neuigkeit erzählen, sie würde in deinem irischen Haus eine Familie zu gründen beginnen?«
    Das Blut stieg ihr in die Wangen, als Olaf eine Hand auf ihren Bauch legte. »Aye, Eric. Es würde den Jarl beglücken, dass seine Saat auf fernen Inseln gedeiht. Sag ihm, der Wolf würde ihm prächtige Enkel schenken, die in Irland das Wikingererbe verbreiten werden.«
    Trotz ihres Zorns zwang sich Erin zu einem Lächeln, als sie sich zu ihrem Schwager wandte. »Nein, Eric, erklär deinem Vater, seine Saat sei in den Schoß eines edlen, gebildeten Volks eingedrungen und es müsse ihn mit Stolz erfüllen, der Großvater eines irischen Kindes zu werden.«
    »Aber Erin!« protestierte Olaf und heuchelte Verwirrung. »Ich sprach mit vielen irischen Königen und Kriegern, und man gab mir zu verstehen, wenn ein Mann seine Frau verlasse, würde das gemeinsame Kind bei ihm

Weitere Kostenlose Bücher