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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Tresen stand, sie hatte ihn nicht hereinkommen gehört, und fragte sich, wie lange er da wohl schon gestanden und ihr zugeschaut hatte.
    »Das ist ja wohl eine typische Männerfrage, natürlich ist der Strom drin«, erwiderte sie genervt.
    Er sagte nichts, grinste nur, kam um die Theke herum und beugte sich unter den Schreibtisch. Dort hantierte er zwei Minuten herum, richtete sich wieder auf, schaltete den PC ein und zu ihrer Überraschung leuchtete ihr kurz darauf tatsächlich das vertraute Bild des Desktops entgegen.
    »Danke«, murmelte sie widerwillig, »aber das hätte ich bestimmt auch noch hinbekommen.« Dann bemühte sie sich um einen freundlicheren Tonfall. »Möchten Sie ein Zimmer?«
    »Nein. Ich komme wegen der Stelle als Hausmeister, Jayden Turner ist mein Name«, erklärte er zu ihrer Überraschung lächelnd.
    »Oh … ja … natürlich, kommen Sie doch bitte mit ins Büro«, sagte sie nervös und ging voraus.
    Sie hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass die Arbeitsagentur ihr jemanden schicken würde, und war überhaupt nicht auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet.
    Sekunden später saßen sie im Büro, und Cassy musterte ihn unauffällig, während sie fieberhaft überlegte, was sie ihn alles fragen sollte. Neben einem markanten, gut geschnittenen Gesicht und einem dunklen Haarschopf fielen ihr sofort die strahlenden grauen Augen auf, die sie aufmerksam anschauten. Er war groß und kräftig, unter seinem Hemd zeichnete sich deutlich ein muskulöser Oberkörper ab und ohne es zu wollen, blieb ihr Blick fasziniert darauf haften.
    Ein leises Räuspern rief sie wieder zur Ordnung, sie bemerkte ein belustigtes Funkeln in seinen Augen und wurde rot.
    »Gut«, begann sie dann zaghaft, »bevor wir zu weiteren Einzelheiten kommen, möchte ich noch einmal klarstellen, dass wir Ihnen nur ein kleines Gehalt bezahlen können. Als weitere Gegenleistung bekommen Sie ein Zimmer, und natürlich eine angemessene Verpflegung.«
    »Ja, natürlich, das ist kein Problem.«
    »Allerdings handelt es sich nicht auch um eine Hausmeistertätigkeit im eigentlichen Sinne. Wir brauchen zwar jemanden der mal zupacken kann, wenn es nötig ist, aber Sie müssten uns auch bei unseren alltäglichen Aufgaben unterstützen.«
    »Oh, ich glaube zupacken kann ich«, beteuerte er, und Cassy hatte ganz kurz den Eindruck, dass ein amüsiertes Lächeln um seine Mundwinkel zuckte.
    Ihr Blick glitt zu seinen Händen, sie wirkten kräftig und gleichzeitig sensibel, und unwillkürlich durchzuckte sie der Gedanke, dass er damit vermutlich noch ganz andere Dinge tun konnte, als zuzupacken. Mühsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch.
    »Haben Sie irgendwelche Zeugnisse oder Referenzen dabei?«
    Wortlos legte er ihr eine Mappe auf den Tisch, sie griff danach und blätterte sie durch.
    Laut den Unterlagen hatte er eine Ausbildung als Elektriker und war in der Vergangenheit scheinbar schon öfter als Hausmeister in verschiedenen Firmen tätig gewesen, zuletzt in Harrisburg. Die Zeugnisse seiner letzten Arbeitgeber waren einwandfrei, und Cassy nickte zufrieden, dieser Jayden Turner schien genau das zu sein, was sie suchten.
    »Gut Mr. Turner, wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen kurz das Zimmer, und wenn wir uns dann noch über die Bezahlung einig werden, gehört Ihnen der Job.«
    Sie stand auf und ging durch den Garten hinüber zum Wohnhaus, er folgte ihr. Auf der oberen Etage öffnete sie eine Tür.
    »Dies wäre dann Ihr Zimmer.«
    Einen Schritt hinter ihr blieb er stehen, warf einen flüchtigen Blick in den Raum, der zwar klein war, aber sauber und behaglich eingerichtet.
    »Das Bad ist hier drüben«, erklärte Cassy noch und deutete auf eine Tür nebenan. »Sie müssten sich das allerdings mit mir und meiner Geschäftspartnerin teilen, ich hoffe, das ist für Sie in Ordnung.«
    »Ja sicher«, nickte er. »Und wegen der Bezahlung – zahlen Sie mir einfach, was Sie möchten, und ich bin damit zufrieden.« Cassy warf ihm einen kritischen Blick zu, und er fügte schnell hinzu: »Ich habe nicht so große Ansprüche und brauche nicht viel.«
    Sie zögerte einen Moment. Es war schon etwas seltsam, dass er überhaupt nicht versuchte, mit ihr zu feilschen, und sie überlegte, ob sie nicht doch noch warten sollte, vielleicht würde sich ja noch jemand vorstellen. Doch er machte einen anständigen Eindruck, und vermutlich würde sich sonst sowieso niemand für diesen Job finden, also gab sie sich einen Ruck.
    »Dann

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