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01 - Nacht der Verzückung

01 - Nacht der Verzückung

Titel: 01 - Nacht der Verzückung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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und lege dich neben mich. Immerhin bist du meine Frau.«
    »Ja«,
sagte sie, aber er war zu benebelt, um zu begreifen, welcher Aussage sie da
zugestimmt hatte.
    Der
Schmerz war zu einem dumpfen Pulsieren in seiner rechten Schulter geworden.
Seine Zunge fühlte sich geschwollen an. Sein Atmen vertiefte sich. Es gab ein
Gefühl der Wärme an seiner linken Seite und eine kleine Hand legte sich in
seine.
    ***
    Lily erwachte, als
die ersten Vorboten der Morgendämmerung den Raum in graues Licht hüllten -
es war ein unbekannter Raum. Sie hatte das Gefühl, als ob an ihrer rechten
Seite ein Feuer brannte. jemand redete.
    Neville
entschuldigte sich bei Lauren. Dann teilte er Sergeant Doyle in unglaublich
unflätiger Sprache mit, wie verdammt idiotisch es gewesen war, sich in die
Schussbahn einer Kugel zu werfen, die für jemand anderen bestimmt war. Dann
befahl er einer Kompanie von Soldaten, in der Schlucht zu bleiben, das
mörderische französische Feuer von den Hügeln über ihnen zu ignorieren, und so
lange nach den Heiratspapieren zu suchen, bis sie sie gefunden hatten. Dann
teilte er irgendjemanden mit, dass er, zum Donnerwetter noch mal, Lily allein
nach Vauxhall ausführen würde, und dass Elizabeth nur versuchen sollte, ihn
daran zu hindern.
    Fieber.
    Als
Elizabeth den Raum betrat, hatte Lily sein Nachthemd auf der Vorderseite
geöffnet und wusch ihn mit kühlem Wasser. Aber abgesehen davon, dass sie Lily,
die nur mit ihrem Unterhemd bekleidet war, mit hochgezogenen Augenbrauen
betrachtet und einen vielsagenden Blick auf die linke Seite des Bettes warf, wo
offensichtlich jemand gelegen hatte, enthielt sie sich jeden Kommentars. Ruhig
machte sie sich daran, Lily zu helfen. Sie erklärte ihr, dass sie bis auf
weiteres alle Unterrichtsstunden abgesagt hatte.
    Bis zum
späten Nachmittag weigerte sich Lily standhaft, den Raum zu verlassen. Sie
wusste aus Erfahrung, dass weitaus mehr Männer am Wundfieber starben als an der
Verletzung selbst. Eine Kugel in der Schulter war nicht zwingend tödlich, aber
das Fieber konnte sehr wohl töten. Sie würde ihn nicht verlassen. Sie würde ihn
wieder gesund pflegen, oder sie würde an seiner Seite sein, wenn er starb.
    Aber
Elizabeth hatte Recht gehabt - es war schwer, einen Mann zu pflegen, wenn
man zu ihm eine gefühlmäßige Bindung hatte. Wenn man ihn so sehr liebte, dass
man wusste, dass sein Tod im eigenen Leben eine gähnende Leere hinterlassen
würde, die nie wieder ausgefüllt werden könnte. Wenn man wusste, dass er die
Kugel abgefangen hatte, die für einen selbst bestimmt gewesen war. Und wenn man
nicht verstand, warum es geschehen war.
    Sie
hatte ihm nie gesagt, dass sie ihn liebte - zumindest nicht seit ihrer
Hochzeitsnacht. jetzt könnte es zu spät sein. Sie hätte es ihm im Laufe des
Tages unzählige Male gesagt, aber er konnte sie nicht verstehen.
    Sie
hatte ihm nie gesagt, dass sie ihn bis ans Ende ihrer Tage als ihren Ehemann
betrachten würde, gleichgültig was Kirche oder Staat dagegen anzuführen hatten -
dass sie niemals in ihrer Treue zu ihrer Ehe geschwankt hatte.
    Am
späten Vormittag hatte er mit heißem, schmerzhafrein Griff ihr Handgelenk
gepackt. »Ich hätte sie bei mir an der Spitze des Zuges behalten sollen,
stimmt's?«, fragte er sie und seine Augen glühten im Fieber. »Ich hätte ihre
Sicherheit nicht anderen Männern im Zentrum anvertrauen dürfen. Das hätte ich
niemals tun dürfen. Ich hätte sie mit meinem Leben schützen müssen.«
    »Du
hast dein Bestes gegeben, Neville«, ließ sie ihn wissen und beugte sich nahe zu
ihm. »Das ist alles, was man tun kann.«
    »Ich
hätte es ihr ersparen können ...«, sagte er, »ich hätte ihr dieses Schicksal
ersparen können ... stimmt es, dass es schlimmer ist als der Tod? Was meinst
du? Ich wünschte, ich wäre gestorben, um sie davor zu bewahren.«
    »Nichts
ist schlimmer als der Tod«, sagte sie. »Diesseits des Grabes gibt es immer noch
Hoffnung. Solange ich lebendig war, konnte ich davon träumen, zu dir
zurückzukehren.«
    »Das
darfst du nicht sagen, Lauren«, sagte er. »Bitte, sag so etwas nicht, Liebes.«
    Elizabeth
konnte sie schließlich am späten Nachmittag überreden, auf ihr Zimmer zu gehen -
unter dem Versprechen, dass sie nichts gegen eine erneute Nachtwache Lilys
einwenden würde. Sie sagte, dass Dolly Lily erwartete und damit drohte,
hereinzukommen und ihre Herrin mit Gewalt fortzureißen. Es wartete ein heißes
Bad und ein Bett auf sie.
    »Ich
werde dich wecken, wenn es

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