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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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begreifen, doch die Bilder waren schon wieder verschwunden. Hier geschah zu viel, zu viel auf einmal. Vielleicht solltest du aufhören, es dir wie einen Außerirdischen vorzustellen, dachte er verzweifelt; stell es dir einfach wie ein Hintergrundprogramm vor, dann kommst du schon damit klar. Das Quarx reagierte auf diesen Gedanken:
    ///Denk nicht, ich sei einfach nur … ///,
    und es zögerte einen Moment; augenscheinlich spürte es Bandicuts Unbehagen.
    ///Aber … wenn es dir hilft … ///
    Bandicut zögerte. Was zum Teufel sollte er denn jetzt nur tun – oder denken? Womöglich hatte er als erster Mensch Kontakt mit einem außerirdischen Lebewesen, aber das hieß doch nicht, dass er damit einverstanden war, wenn ein gottverdammter Außerirdischer in seinem Verstand lebte! Zumindest wäre er nicht sehr lange damit einverstanden. Andererseits besaß er nun wieder eine innere Stimme, selbst wenn sie anders war als das Neuro. Solange sie da war, würde sie vielleicht seinen Fluchttrieb bändigen: die von der Stille ausgelöste Fugue.
    ///Ich werde es versuchen.
    Ich bin mir bewusst, welche ….
    Schwierigkeiten … du hast.///
    Seine Gedanken wirbelten weiter; auf die Bemerkung des Quarx ging er nicht ein. Auf jeden Fall musste er melden, dass er eine außerirdische Maschine entdeckt hatte …
    ///NEIN!///
    Er spürte, wie in seinem Verstand eine Barriere hinabsauste, als er sich vorstellte, wie er seinen Fund meldete. »Warum soll ich’s denn nicht melden?«, grollte er ungehalten.
    ///Wegen der Aufgabe … die wir erfüllen müssen.///
    Bandicuts Gedanken reduzierten sich auf: »Wir …?«
    ///Für deinen Planeten, ja. Es ist …
    von entscheidender Bedeutung.
    Ich brauche Zeit, dir das zu erklären.
    Bitte.///
    Bandicut stieß ein Grunzen aus. Von entscheidender Bedeutung? Er fragte sich, was das heißen sollte. Im Moment schien er ohnehin keine andere Wahl zu haben. Er zögerte. /Hast du einen Namen?/, murmelte er dann. /Außer ›Quarx‹, meine ich?/
    Das außerirdische Wesen schien etwas sagen zu wollen. /Ja?/
    Ein leises, dann immer lauter werdendes Quietschen erklang unmittelbar hinter seiner Stirn. Dann jagte das Geräusch in das Innere seines Hirns und ließ den ganzen Schädel erzittern. Plötzlich wurde es zu einem entsetzlichen Kreischen, wie ein gerade reißender Treibriemen. Bandicuts Zähne vibrierten, er konnte weder atmen noch denken oder auch nur schreien, damit es endlich aufhörte. Er konnte es nur still ertragen. Und plötzlich verklang es von selbst und ließ ihn zitternd in der Stille zurück. /Was … zum Teufel … war das?/, keuchte er, kaum in der Lage, die Worte zu formen. Die Stimme klang verwirrt.
    ///Mein Name.
    Möchtest du ihn noch einmal hören? ///
    /Um Gottes willen, nein!/ Wieder durchfuhr ihn ein Schaudern. Noch bevor er sich gänzlich erholt hatte, fühlte er erneut, wie jemand die Seiten seines Verstandes zu durchblättern schien.
    ///Du könntest mich … ›Charrlieeee‹ nennen.///
    »Charlie!«, stieß er laut hervor. Jesses. Innerlich fauchte er: /Machst du dich jetzt über mich lustig?/
    ///Lustig? Das ist der beste Näherungswert,
    den ich finden konnte.
    Etwas, das auch du aussprechen kannst.///
    »Na großartig«, flüsterte er. »Charlie, ja?«
    ///Charrlieeee. ///
    Bandicut seufzte; es hätte schlimmer sein können. Auf jeden Fall war der Name besser als dieses entsetzliche Kreischen. Er drehte sich um, machte mit seinen klobigen Stiefeln ein paar stampfende Schritte durch die Höhle. Hatte dieser … Charlie … ihm nicht gesagt, er könne ihm helfen, hier herauszukommen? Langsam sollten sie sich in Bewegung setzen, wenn Bandicut der Höhle noch lebend entfliehen wollte.
    ///Du meinst, wenn WIR hier lebend herauskommen wollen.///
    Er erstarrte. Ja, wahrscheinlich hatte er das gemeint. Plötzlich blinzelte er, als er begriff, dass sich gerade eben etwas im Licht seines Helmscheinwerfers verändert hatte. Die Wände bewegten sich nicht mehr im Kreis um ihn herum. Jetzt verströmte die Höhle eine sonderbare Stille und Regungslosigkeit, und er trat näher an eine der Wände heran, um sie in Augenschein nehmen zu können. Vielleicht konnte er jetzt versuchen herauszuklettern. Oder springen. Bei der niedrigen Schwerkraft würde ihm vielleicht ein so hoher Sprung gelingen, dass er sich irgendwo an der Decke festhalten könnte.
    ///Das solltest du nicht tun. Zu riskant.///
    /Ich muss hier raus, verdammt noch mal!/
    ///Ja, aber warte.///
    /Worauf denn?/
    ///Eine bessere

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