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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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er seinen Mantel und seine Handschuhe anzog.
    »Kommt
überhaupt nicht in Frage«, sagte er. »Du bist im siebten Monat schwanger,
Bonnie. Du fährst nicht nach Caldbergh und präsentierst dich Smythe in deinem
Zustand. Ich werde die Sachen selbst überreichen, wenn ich muss.«
    Sie
spähte durch die offene Haustür auf das Fuhrwerk, das mit Koffern, Kisten und
Kleiderbündeln beladen war. »Sorgst du auch ganz bestimmt dafür, dass die
Kinder die Sachen bekommen? Smythe nimmt sie sonst für sich in Beschlag und
verkauft sie, bevor die Kinder sie zu sehen bekommen.«
    »Ich
werde dabeistehen und aufpassen, dass jeder seinen Anteil erhält. Das schwöre
ich.«
    »Und
sag ihnen, dass wir am Weihnachtstag etwas zu essen schicken - gebratene
Hühner, Pudding und Pasteten.«
    »Ich
werde es ihnen ausrichten.«
    Stanley
kam ins Foyer. Er trug ein mächtiges Stück Holz auf den Armen. Er ging zu
Bonnie, schnitt eine Grimasse und ließ das Holz zu Boden gleiten. »Mylady … Ihr
Weihnachtsklotz.«
    »Das
ist nett, Stanley.«
    »Ich musste
durch halb Middleham wandern, bevor ich einen dieser Größe gefunden habe. Wo
soll ich ihn jetzt hinbringen?«
    »Zum
Kamin im großen Salon, bitte.«
    Er
nickte, holte tief Luft und hob ihn wieder auf.
    Damien
verließ kurz die Vorhalle und kam mit einem eingewickelten Päckchen zurück.
    Ihr
Gesicht hellte sich auf. »Was ist das?«
    »Ein
Weihnachtsgeschenk natürlich.«
    »Aber
heute ist doch noch gar nicht Weihnachten.«
    »Du
siehst aus, als könntest du eine Aufmunterung gut gebrauchen.« Als sie das
Päckchen auspackte, hielt er ihre Hände fest und grinste. »Nicht, bis ich
wieder zurück bin. Wir werden es gemeinsam aufmachen.«
    »Aber
ich habe nichts für dich.«
    »Nein?«
Er schaute auf ihren Bauch. »Meines kommt eben ein wenig zu spät.«
    Sie
stand auf und küsste ihn auf die Wange. »Beeil dich, damit du bald wieder zu Hause
bist.«
    »Wie
verbringst du deinen Nachmittag, während ich mir die Zeit mit Smythe
vertreibe?«
    »Ich
habe mir vorgenommen, ein paar Briefe zu schreiben. Statt im Land
herumzufahren und die Leute um Spenden für die Armen zu bitten, werde ich sie
lieber nach Braithwaite einladen.«
    »Unter
dem Vorwand, mit ihnen Weihnachten zu feiern, vermutlich.«
    Bonnie
warf ihm einen schuldbewussten Blick zu. Als Damien laut lachte, sagte sie:
»Du hast doch einmal davon gesprochen, dass deine Mutter ein Buch hatte, in
dem sie die Adressen von Leuten eintrug, die Geld für gute Zwecke gespendet
haben.«
    »Ja. Es
steht irgendwo in der Bibliothek, falls es überhaupt noch existiert. Du darfst
gern danach suchen, wenn du möchtest.«
    »Richte
Smythe schöne Grüße von mir aus«, rief 'sie fröhlich, als ihr Mann, von
Stanley begleitet, das Haus verließ.
    »Ich
werde seinen Hintern mit meinem Stiefel küssen!« gab Damien zurück.
    Bonnie
stand einen langen Moment da und betrachtete Damiens Geschenk. Sie nahm es in
die Hand. Sie konnte ihre Neugierde nicht länger zügeln und packte es aus. Ihr
Blick wurde von den Tränen, die ihr in die Augen schossen, getrübt, als sie
das Seidenpapier auseinanderschlug und eine Spieldose fand, die genauso wie
die, die sie damals an die Wand geschmettert hatte, aussah. Vorsichtig hob sie
das Liebespaar aus Porzellan aus der Schachtel und zog das Uhrwerk auf.
    Die
beiden Figuren tanzten zu der Musik im Kreis.
    Sie
fand das Kärtchen, nahm es aus dem Kuvert und las: Kate hat mir
erzählt, dass die andere Spieldose aus Versehen zu Bruch gegangen ist.
Fröhliche Weihnachten. Ich liebe Dich. Damien.
    Sie
stand auf, drückte die Spieldose an ihre Brust und drehte sich im Kreis.
    Die
Musik hörte auf zu spielen.
    Bonnie
hob das Geschenkpapier auf. Vielleicht konnte sie sich später noch einmal den
Luxus gönnen, Tagträumen nachzuhängen, aber zuerst mussten die Einladungskarten
geschrieben werden. Und dafür brauchte sie das Adressbuch von Damiens Mutter.
    Sie
stand unter der Tür und betrachtete die bis zur Decke reichenden Regale. In
diesem Zimmer herrschte eine warme Atmosphäre, und ein Hauch von Zigarrenrauch
lag in der Luft. Bonnie konnte mühelos Damiens Bild in sich heraufbeschwören,
wie er hinter dem Schreibtisch saß und mit ernster Miene seine Geschäftsbriefe
las.
    »Wo
soll ich anfangen?« fragte sie sich laut.
    Sie
ging zum Schreibtisch und stellte dort vorsichtig die Spieldose ab. Dann trat
sie an das Regal, das sich unmittelbar hinter Damiens Schreibtischsessel
befand. Da lagen einige Kontobücher. Einige waren

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