Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
Vom Netzwerk:
und der Stoff fiel in großzügigen
Falten bis auf den Boden. Die Ärmel bauschten sich an den Schultern bis zu den
Ellenbogen und liefen in langen Manschetten aus.
    Kate
und eine Assistentin traten nun hinter sie und befestigten vorsichtig einen
Spitzenschleier, der mit Perlen und fliederfarbenen Rosetten besetzt war, in
den schwarzen Locken. Dann drapierte Kate den Schleier über Bonnies Gesicht,
und Marianne legte ein Bukett aus weißen Rosen und Flieder in Bonnies zitternde
Hände.
    »Wunderschön«,
murmelte Marianne, und in ihren Augen glitzerten Tränen.
    Kate
strahlte. »Damien wird stolz auf dich sein. Perlenstola hat schon meine Mutter
bei ihrer Hochzeit getragen, und die Spitzen stammen sogar vom Hochzeitskleid
meiner Großmutter.«
    »Aber
ich habe doch kein Recht dazu«, flüsterte Bonnie leise.
    Kate umfasste
Bonnies Schultern und sah sie streng an. »Du hast jedes Recht darauf. Damien
hat dich zu seiner Frau erwählt, weil er dich liebt.«
    Eine
Bewegung im Spiegel lenkte Bonnies Blick von sich ab. Sie drehte sich langsam
zu William um, der in seinem eleganten dunklen Anzug stattlich und vornehm
zugleich aussah.
    Er zog
eine Braue in die Höhe, betrachtete Bonnie von Kopf bis Fuß und strahlte vor
Vergnügen. Mit leicht verwunderter Stimme sagte er: »Beim Zeus, ich bin
beeindruckt, Bonnie. Ich habe selten eine so schöne Braut gesehen.«
    Er
straffte die Schultern und reichte ihr seinen Arm. »Es ist mir eine Ehre, dich
deinem zukünftigen Mann zu übergeben. Damien kann es kaum erwarten, dich zu
seiner Ehefrau zu machen. Bist du bereit?«
    Bonnie
und William bestiegen eine glänzende schwarze Kutsche, vor die vier schneeweiße
Wallache gespannt waren, und Kate und Marianne folgten ihnen in einem anderen
Geführt.
    Bonnie
hörte schon von weitem die Glocken der Westminster-Abtei läuten. Als die
Kutsche vor der Kathedrale hielt, blickte Bonnie William erschrocken an. Er
lächelte und sagte: »Beruhige dich, die Kathedrale ist gar nicht so überwältigend,
wie sie von außen aussieht.«
    Er lachte
und half ihr aus der Kutsche.
    Kate
und Marianne gingen ihr und William in das Kirchenschiff voraus. Bonnie blieb
stehen und betrachtete ehrfürchtig die Pfeiler, das hohe Gewölbe und die
bunten Fenster. Sie klammerte sich an Williams Arm und folgte ihren Freundinnen.
Sie führten sie in eine kleine Kammer mit mehreren Stühlen. William und
Marianne entschuldigten sich und ließen Bonnie mit Kate allein. Nervös lief
Bonnie im Raum auf und ab, bis Kate sie lachend auf einen Stuhl niederzwang.
    »Du musst
wirklich versuchen, ruhiger zu sein«, sagte Kate. »Möchtest du gern allein
sein?«
    »Nein.«
Bonnie starrte auf das Bukett in ihren Händen. »Ich musste gerade an meine
Eltern denken. Sie wollten, dass ich eine gute Partie mache, und haben mir
geraten, einen Schafzüchter zu heiraten.«
    »Ich
bin sicher, wenn wir uns gründlich genug umschauen, finden wir bestimmt ein
paar Schafe auf unseren Ländereien.«
    Bonnie
lachte, wurde aber schnell wieder ernst. »Ich kenne ihn doch kaum, Kate.«
    »Aber
du liebst ihn.«
    Kate
ging zum Fenster. »Männer können schwierig sein, und sie sind oft ungeschickt
mit Worten. Manchmal sagen sie Dinge, die uns Frauen verletzen. Damien macht da
keine Ausnahme. Aber er liebt dich und wird, wenn du es am wenigsten erwartest,
so etwas Schönes und Wunderbares sagen, dass es dir den Atem raubt.
Gelegentlich ist er ziemlich gedankenlos, aber im Grunde ist er
ein zartfühlender und rücksichtsvoller Mensch.
    Damien
hat eine Million Träume, die sich niemals erfüllen werden. Aber es ist viel
wichtiger, dass er an sie glaubt und sich bemüht, sie zu verwirklichen. Du musst
ihn loben, wenn er recht hat, und ihn verteidigen, wenn er deine Unterstützung
braucht.«
    Die Tür
ging auf, und Marianne betrachtete Bonnie ein wenig traurig. Bonnie spürte, was
sie in diesem Moment dachte, und ging auf Mari zu. Sie ergriff ihre Hand.
»Vielen Dank, Marianne, dass du meine Freundin bist.«
    »Es ist
mir eine Ehre und ein Vergnügen, Bonnie.«
    »Ich
weiß, dass du Damien noch immer liebst.«
    »Ja,
das tue ich. Vermutlich werde ich ihn immer lieben.«
    »Ich
liebe ihn auch - sehr sogar - und verspreche, dass ich alles tun
werde, um ihn glücklich zu machen.«
    »Das
hast du bereits getan. Ich komme gerade von ihm, und er ... strahlt. Ich bin
sicher, dass ich ihn noch nie so glücklich erlebt habe oder so verliebt.«
    »Selbst
bei Louisa nicht?«
    »Selbst
bei Louisa nicht.« Marianne

Weitere Kostenlose Bücher