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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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hat sich
    am
frühen Nachmittag mit einem Wagen voller Geschenke nach Caldbergh begeben, und
Bonnie - Mylady - hat in der Bibliothek nach dem Adressbuch der
alten Gräfin gesucht. Ich habe das Adressbuch auf dem Schreibtisch gefunden,
und ein
paar
Kontobücher waren auf dem Boden verstreut.«
    »Ich
verstehe.« Richard machte ein besorgtes Gesicht. »Haben Sie eine Ahnung, wann
mein Neffe zurück sein wird?«
    »Nein,
Sir.«
    Richard
sah Miles an. »Vielleicht solltest du deinen Mantel wieder anziehen und sie
suchen.«
    »Vielleicht
sollte ich das.« Miles griff nach seinem Mantel und warf ihn sich über die
Schultern. »Ich werde Damien diesen letzten Gefallen tun, bevor ich ihn davon
informiere, dass ich nach Paris übersiedeln werde. Für immer. Haben Sie eine
Ahnung, wo Bonnie hingegangen sein könnte?« fragte er Jewel.
    Bonnie stand auf
der Turmtreppe, hielt das Gesicht in den Wind und war wie betäubt von der Kälte
und ihrer Verzweiflung. Konnte sie je wieder nach Braithwaite zurückkehren? Wie
sollte sie es denn anstellen, ihrem Mann unbefangen unter die Augen zu treten
und so zu tun, als wüsste sie nichts von der Schuld der Warwicks an dem Tod
ihres Vaters?
    Schneeflocken
wirbelten über das Moor. Sie streckte die Hand aus, und die Flocken tanzten auf
ihrer Handfläche, bevor sie sich auflösten.
    »Du
hast ihn nicht getötet, mein geliebter Damien«, sagte sie laut. »Ich weiß es in
meinem Herzen, dass du es nicht gewesen bist.«
    Sie
hörte ein Geräusch und drehte sich um. Sie nahm eine Bewegung am entfernten
Ende der halb zerfallenen Burgmauer wahr. Durch den dichter werdenden Nebel sah
sie eine Gestalt auf sich zukommen. Den Mantel, den der Mann trug, flatterte im
Wind. Bonnie erschrak und ging rückwärts die Treppe hinauf. Dabei löste sich
ein Stein und polterte die Stufen hinunter.
    »Da
bist du also«, drang Miles' Stimme zu ihr.
    Er
blieb am Fuß der Treppe stehen. Sein Gesicht sah grau aus in der Kälte und dem
erlöschenden Licht des Tages. Seine Augen waren schwarz.
    Sie
brachte keinen Ton über die Lippen.
    »Was, zum Teufel, machst
du dort oben, Bonnie? Komm runter. Ich helfe dir.« Er kam die Stufen herauf und
streckte ihr die Hand entgegen.
    »Nein!«
Sie stolperte und rutschte aus. »Fass mich nicht an.«
    Er ließ
betroffen den Arm sinken und sagte mit kalter Stimme: »Heißt das, dass unsere
Freundschaft zu Ende ist? Das ist schade. Ich habe dich nämlich sehr
liebgewonnen, wie du weißt.« Er kam näher, und seine Augen verfärbten sich vor Wut.
Bonnie spürte, dass ihr Herz zu Eis erstarrte, als er sagte: »Das ist wirklich
jammerschade ... «
    Der kalte Wind
schnitt ihm ins Gesicht, als Damien sein Pferd erbarmungslos vorantrieb. Als er
Braithwaite erreichte, sprang er aus dem Sattel und stürmte ins Haus.
    Er
betrat die Bibliothek und blieb abrupt stehen. Die Kontobücher, die auf dem
Boden lagen, bestätigten seine schlimmsten Ahnungen. Langsam wanderte sein
Blick zum Schreibtisch, zu der Spieldose und zu dem Adressbuch seiner Mutter.
Er schloss die Augen, und die kalte Angst schnitt ihm wie ein Messer ins Herz.
    Langsam
drehte er sich um und ging die Treppe hinauf, um im Schlafzimmer nach Bonnie zu
suchen. Halb wahnsinnig vor Angst überlegte er, was er sagen sollte, wenn er
sie fand.
    Es tut
mir leid. Verzeih mir. Ich liebe dich. 0 Gott, er würde seine Seele verlieren,
wenn sie ihn verließ!
    Bonnie
war nicht im Zimmer. Nur das Kontobuch lag aufgeschlagen auf dem Boden. Er
bückte sich und legte es aufs Bett.
    Ich
habe sie verloren, dachte er dumpf.
    Sein
Leben rollte über ihn hinweg wie eine schwarze Lawine, als er das Zimmer
verließ. Bonnie hatte Sonne in sein Dasein gebracht - er hatte sich zum ersten
Mal lebendig gefühlt, und er war grenzenlos glücklich gewesen.
    Er
durchquerte blind den Flur. Plötzlich legte sich eine Hand auf seinen Arm.
Jewel sagte etwas, aber er verstand sie nicht.
    »Was?«
fragte er verwirrt. Er versuchte sich zu konzentrieren.
    »Lady
Bonnie war in Tränen aufgelöst ... sie ist vor einer Stunde weinend aus dem Haus
gelaufen.«
    Dann
murmelte sie noch etwas. »Was hast du gesagt?«
    »Ich
sagte, dass Mr. Miles und Ihr Onkel nach Hause gekommen sind. Ich habe ihnen
erzählt, dass Lady Bonnie weggegangen ist. Sie suchen sie in der Burgruine.
Aber sie sind nicht zurückgekommen.«
    Er
jagte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter, riss die Tür
auf, stürmte hinaus ...
    Bonnie starrte in
Miles' Gesicht. Ihr Herz klopfte wie

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