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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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stürmte ins Freie. Storms Unterkunft lag sechs Bungalows weiter entfernt. Dorian erreichte sie keuchend. Es brannte kein Licht. Durch die Vorhänge fiel nur der Schein des eingeschalteten Fernsehers.
    Dorian pochte gegen die Tür. »Storm! Machen Sie auf!«
    Von drinnen kam ein Röcheln, dann hörte er ein Poltern, so als würde jemand Hals über Kopf flüchten. Er rüttelte an der Klinke, doch die Tür war abgeschlossen. Er ging drei Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen und die Tür einzurennen, doch da fiel sein Blick auf den Eingang des Nachbarbungalows, der leer stand. Er versuchte sich an dieser Tür; sie ging auf. Und im selben Moment war Dorian, als hörte er drinnen hastige Schritte.
    »Halt! Stehenbleiben!« schrie er und stürmte in den dunklen Raum.
    Als er in den Flur kam, der Wohn- und Schlafzimmer miteinander verband, stieß er gegen eine sperrangelweit offenstehende Tür. Die Verbindungstür zu Storms Bungalow. Durch die Öffnung sah er das blaue Licht des Fernsehers. Er stürmte weiter.
    Im Wohnzimmer lag John Storm in einer riesigen Blutlache, die ständig größer wurde. Er lag in verrenkter Haltung da. Der Blick seiner Augen war gebrochen. Sein Hals wies unzählige Messerstiche auf. Dorian sah sofort, daß jede Hilfe zu spät kam.
    Der Dämonenkiller kehrte in den leerstehenden Bungalow zurück. Der Mörder war natürlich schon längst verschwunden.
    Er rannte ins Freie, sah jedoch niemanden mehr. Als er in den verlassenen Bungalow zurückkehrte, machte er eine interessante Entdeckung. Nicht nur die Verbindungstür zu Storms Unterkunft stand offen, sondern auch die zum angrenzenden Bungalow.
    Dorian durchschritt sie. Auch dieser Bungalow war unbewohnt. Die Verbindungstür war ebenfalls nicht abgeschlossen, sondern nur zugedrückt. Durch sie kam Dorian in den Bungalow, den Owen Grovers, der Alkoholiker, bewohnte. Er lag schnarchend auf seiner Couch. Dorian packte ihn am Rockkragen und schüttelte ihn ordentlich durch. Grovers blinzelte zwar und murmelte irgend etwas Unverständliches, erwachte aber nicht. Er war stockbesoffen.
    Dorian wollte schon auf demselben Weg zurückkehren, da stach ihm ein Knäuel aus schwarzem Stoff ins Auge, das unter einen Sessel gestopft worden war.
    Dorian holte es hervor. Es war ein von den Zehen bis zum Hals reichendes Trikot, wie es Ballettelevinnen trugen; auf dem Rücken waren allerdings zwei flügelartige Gebilde aus Pappe angenäht und mit schwarzem Stoff überzogen worden. Daneben lagen schwarze Handschuhe und eine schwarze Strumpfmaske mit einem aufgeklebten Barockengelsgesicht; die Augen waren ausgeschnitten. Das Ganze wirkte aus der Nähe betrachtet äußerst primitiv, doch verfehlte es den Opfern gegenüber seine Wirkung sicherlich nicht.
    Dorian blickte von dem Kostüm zu dem friedlich schnarchenden Grovers. Er konnte sich nicht vorstellen, daß der Säufer Storms Mörder war. Es war aber natürlich auch möglich, daß ihm Grovers nur Theater vorspielte.
    Auch die Eingangstür von Grovers Bungalow ließ sich mühelos öffnen. Damit war für Dorian der Fluchtweg des Mörders klar – vorausgesetzt, daß Grovers nicht der Täter war. Mit dem Kostüm in der Hand kehrte er in seine Unterkunft zurück.
    Dort wurde er von Deborah Ashton erwartet. Bevor sie noch das Kostüm in seiner Hand entdecken konnte, stopfte er es schnell in den Wandschrank der Diele. Sie hätte sonst womöglich noch völlig falsche Schlüsse gezogen.
    »Wo waren Sie denn, Mr. Hunter?« fragte sie zitternd. »Ich habe Geräusche gehört und daraufhin an der Verbindungstür geklopft. Als ich keine Antwort bekam, habe ich nachgeschaut. Aber Sie waren nicht da.«
    »Ich wollte nur Luft schnappen«, sagte er müde.
    Sie betrachtete ihn mißtrauisch. »Ist alles in Ordnung, Mr. Hunter – Dorian?«
    »Alles in Ordnung, Debbie«, behauptete er, nahm sie in die Arme und drückte sie an sich.
    Sie umschlang ihn fest.
    »Ich möchte nicht gleich wieder in dieses schreckliche leere Haus zurück«, sagte sie leise. »Darf ich Ihnen noch ein wenig Gesellschaft leisten?«
    Er schaltete die Deckenbeleuchtung aus und sagte: »Du darfst die ganze Nacht bei mir bleiben, Debbie.«
    Plötzlich wurde ihm mit Schrecken klar, daß auf dem Bildschirm immer noch Storms Wohnzimmer zu sehen sein mußte; der Tote wäre nicht gerade ein erfreulicher Anblick für Deborah. Als er jedoch über ihre Schulter zum Fernseher blickte, lief dort gerade ein uralter Kinofilm.

    Dorian hatte beschlossen, einen Schlußstrich unter

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