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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Rückwärtsgang ein.
    Phil tauchte neben mir auf. Plötzlich züngelte an einem der Polizeifahrzeuge eine kleine Flamme auf. Im gleichen Augenblick blaffte eine Feuerlohe hoch. Das ausgelaufene Benzin hatte sich entzündet. Im Handumdrehen stand der gesamte Wagen in Flammen. Der Feuerschein tauchte den Hof in ein gespenstisches, flackerndes Licht.
    Ich sah, daß Phil ein neues Magazin in den Griff stieß. Ich nahm ihm die Waffe aus der Hand.
    »He«, sagte er empört, aber ich rannte schon.
    Der Lastwagen, beleuchtet von dem flackernden Feuer, stoppte seine Rückwärtsfahrt. Wieder heulte der Motor. Der Laster setzte sich gegen die Ausfahrt in Bewegung.
    Ich hetzte neben dem Wagen her, holte auf, merkte, daß er schneller wurde. Ich holte das Letzte aus mir heraus. Mit einem verzweifelten Satz erreichte ich das rechte Trittbrett, klammerte mich mit einer Hand an den Griff und zog mich hoch. Ich zerschlug das Fenster.
    »Hände hoch!« brüllte ich.
    Eine Faust, die aus dem Dunkel des Fahrerraums kam, schlug mir mit Wucht ins Gesicht. Ich hielt mich fest.
    Die Tür wurde von innen aufgestoßen. Ich schwang mit ihr nach außen, hielt mich mit einer Hand und feuerte zwei Schüsse in den Wagen ab.
    Jemand schrie auf. Ich verlor den Halt, fiel, überschlug mich zweimal. Drei Handbreiten von mir entfernt rauschten die Räder vorbei.
    Der Lastwagen tauchte in die Ausfahrt. Die offenstehende Tür krachte gegen eine Mauer und wurde abgerissen, aber der GMC wurde davon nicht aufgehalten. Er verschwand durch die Ausfahrt. Das Motorengeräusch wurde leiser.
    Ich stand auf. Obwohl der Polizeiwagen noch brannte und der Flammenschein leuchtete, schoß niemand nach mir.
    Drei Minuten lang herrschte tiefe Stille.
    Dann rief Jeffers fette Stimme von der Halle her:
    »Ich ergebe mich! Hallo, ich ergebe mich!«
    Es dauerte genau sieben Minuten, bis der nächste Polizeistreifenwagen eintraf. Ich klemmte mich sofort hinter die Funkanlage und gab die Fahndungsanweisung nach dem GMC durch. Er konnte nicht weit kommen.
    Dann kümmerten wir uns um die Gangster. Völlig intakt war nur noch Thomas B. Jeffers aus Chicago. Ted Roon war immer noch ohnmächtig. Wahrscheinlich hatte ihm mein Stuhlhieb eine Gehirnerschütterung eingetragen.
    Der Mann, den Phil angeschossen hatte, war Paolo Bood. Es sah nicht gut mit ihm aus.
    Stannow und Stuzzi, die offenbar während meiner Ohnmacht ihre Beobachtungsposten bezogen hatten, und die Phil mit Pistolenhieben aus dem Wege geschafft und jeweils gebunden und geknebelt hatte, waren nicht ernsthaft verletzt.
    Einer der Cops reichte mir eine Taschenlampe. Ich hob die Plane eines der beiden Lastwagen. Zu hohen Schichten stapelten sich auf ihm die Säcke mit dem Rauschgift, an dem so viele Leute Geld verdienen wollten, und um das so viele Menschen hatten sterben müssen. »Hoffentlich bekommen wir auch den Rest«, sagte Phil.
    Ein Sergeant der Polizisten trat auf mich zu.
    »Eine Meldung, Sir. Wagen 38 hat den Lastwagen gefunden. Er steht in der 143. Straße.«
    Wir ließen uns von einem Wagen hinfahren. Weit waren sie also nicht gekommen.
    Der Sergeant von Wagen 38 grüßte, als wir ausstiegen. Der GMC stand halb auf dem Bürgersteig.
    »Wir fanden ihn so, Sir«, meldete der Streifenführer. »Ein Mann liegt darin, er ist tot.«
    Der Schein einer Taschenlampe in der Hand eines Polizisten riß Cols Morgans Gestalt aus dem Dunkel. Er lag, halb zusammengesunken, auf dem Beifahrersitz. Seine Augen standen offen, und sein Kinn war voller Blut, »Also ist nur einer entwischt«, sagte Phil leise neben mir.
    Ich nickte. »Leider der Gefährlichste. John Morgan!«
    ***
    Auch wir hatten einen Toten zu beklagen, jenen Beamten, der an diesem Abend die Bewachung Nellys durchführte. John Morgan hatte ihn kaltblütig zusammengeschossen, als er aus dem Haus kam, in dem Nelly wohnte, und das Mädchen vor sich hertrieb. Unser Mann konnte nicht schießen, ohne Nelly zu gefährden. Morgan nutzte das rücksichtslos aus.
    Wie Phil es fertigbekommen hatte, meine Spur zu finden, wußte er selbst nicht zu sagen, wenigstens nicht genau. Er hatte uns völlig aus den Augen verloren und steuerte ziemlich zwecklos in Harlem herum, als er einen Wagen mit hoher Fahrt vorbeischießen sah. Instinktiv hängte er sich an diesen Wagen an.
    Es war das Fahrzeug, in dem John Morgan Nelly brachte. Als der Wagen in jener Nebenstraße verschwand, begann Phil vorsichtig zu suchen. Er stieß auf Stannow als ersten Posten, erledigte ihn, fand die Einfahrt

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