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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Zeit, daß er endlich stumm gemacht wird.«
    Jeffers löste sich aus seiner Spinddeckung.
    »Ein G-man!« schimpfte er. »Zum Henker, warum bringst du uns mit einem G-man zusammen? Ich bin gekommen, um Schnee zu kaufen, aber nicht, um in eine G-man-Sache verwickelt zu werden. Ich habe allen Ärger mit G-men, den ich mir wünschen kann, zu Hause in Los Angeles. Dazu brauche ich nicht nach New York zu kommen.«
    »Du wirst gleich jeden Ärger mit ihm los sein«, sagte der Mann, der immer noch seine Pistole auf mich gerichtet hielt.
    »Wer ist dieser Bursche überhaupt?« fragte Bood wütend.
    »John Morgan, mein Bruder«, sagte Cols.
    ***
    Selbst in meiner ungemütlichen Lage empfand ich diese Worte Morgans als Sensation, aber Paolo Bood hatte keinen Sinn für verwandtschaftliche Verhältnisse.
    »Es ist mir einerlei, ob er dein Bruder, Enkel oder Vater ist«, fluchte er, »aber ich will nicht in einen Mord an einem G-man verwickelt sein. Ich lasse mich nicht von allen G-men der Staaten hetzen, nur weil ich dabei gewesen bin, wie einer Von ihren Leuten von euch Idioten umgelegt worden ist. — Wie konnte der Bursche überhaupt so nahe an euch herankommen?«
    Wieder war es Cols Morgan, der antwortete:
    »Er machte sich an uns heran, weil er behauptete, Geld zu brauchen. Er sagte, das Girl dort koste ihn einen Haufen Dollars.«
    Jeffers schrie: »Ich wünschte, ich hätte einen G-man an der Hand, der nur Geld von mir wollte.«
    Bood fragte: »Habt ihr geprüft, ob er wirklich abspringen wollte?«
    »Unsinn!« schrie Roon. »Daran ist kein wahres Wort!«
    »Shut up!« fuhr der Chicagoer ihn an. »Dort steht das Mädchen. Warum fragt ihr sie nicht, was sie ihm bisher an Dollars aus der Tasche gezogen hat.«
    Die beiden Brüder Morgan sahen sich an. John nickte.
    »Frag sie!« befahl Cols »Little Teddy«.
    Arme Nelly! Ich wußte, was jetzt kommen würde, und ich konnte nichts tun, um ihr zu helfen. Je länger das Spiel hier dauerte, desto größer wurden die Chancen, daß Phil merkte, wie schief die Sache sich entwickelt hatte, und eingriff.
    Für alle Fälle zog ich die Knie an. Ich hatte mich ganz gut erholt, aber John Morgan stand noch vor mir, hielt die Pistole auf mich gerichtet und ließ mich nicht aus dem Auge, auch nicht, als »Little Teddy« Nelly mit einer Faust am Arm faßte und mit der anderen brutal in ihre Haare griff.
    »Rede, Flittchen!« grölte er. »Was hat der Bursche dort für dich angelegt? Zwei Dollar für ’ne Kinokarte, he? Ein Kleid im Ausverkauf von Macy’s?«
    Nelly wand sich verzweifelt.
    »Laß mich los, du Lump!« wimmerte sie.
    »Hast du gewußt, daß er ein armer Bulle, ein Cop mit ein paar hundert Dollar in der Tasche ist?«
    »Nein«, jammerte Nelly. »Ich dachte, er hätte eine große Textilhandlung. Er hat es mir immer vorgelogen.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Seit jener Nacht am Hudson-Driver ahnte Nelly, daß ich ein Polizist wäre, und seit dem Tag, an dem ich sie zur Annahme des geliehenen Nerzmantels überredet hatte, wußte sie es.
    »Du lügst«, knurrte Roon und schüttelte sie.
    Plötzlich wurde das Mdächen wütend. Wie verrückt trat sie gegen Roons Schienbeine und kreischte:
    »Laß los, du Gangster, du…« Es folgte ein Schwall von Schimpfworten, die einem altgedienten Seemann alle Ehre gemacht hätten. Der Himmel mochte wissen, woher Nelly sie plötzlich wußte. Wahrscheinlich hatte sie ’ne Menge von diesen Filmen gesehen, die sich realistisch nennen und in einem Milieu spielen, in dem ein Englisch gesprochen wird, von dem nicht sehr viel im Lexikon steht.
    Roon widerstand Nellys Angriffen natürlich und hielt sie weiter von sich ab.
    »Hat er dir Geld gegeben?«
    »Ja«, heulte Nelly. »Jedesmal, wenn ich ihn darum bat.«
    »Wieviel insgesamt?«
    »Zwei- oder dreitausend Dollar, ich weiß es nicht genau! Laß mich los!«
    »Geschenke?«
    »Au! Ja! Pralinen! Schuhe! Au! Du elender Verbrecher!«
    »Nichts Großes?«
    »Doch! Einen Nerz!«
    »Der ist aber noch nicht ganz bezahlt«, sagte ich laut dazwischen. »Und wenn Ted das Mädchen nicht sofort losläßt, versuche ich, an dieser Pistole vorbei — und ihm an den Hals zu kommen.«
    »Laß los!« befahl Bood. Roon löste seine Pratzen von Nellys Körper.
    Der Chicagoer sah die Morgans finster an.
    »Ich habe den Eindruck, der G-man ist wirklich in Verdrückung.«
    »Pah«, antwortete John Morgan nur. »Vielleicht stimmt’s, vielleicht auch nicht, aber ich habe keine Lust, mit einem Bullen zu teilen. Ich lege ihn

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