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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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zur Schrotthalle, die von Stuzzi bewacht wurde, und war gerade mit ihm fertiggeworden, als die Schießerei begann.
    Nach John Morgan ließen wir eine Fahndung vom Stapel, aber dann knieten wir uns erst einmal in die Aufarbeitung der ganzen Angelegenheit. Wir beschäftigten uns mit der Familiengeschichte der Morgans.
    Cols war der ältere von beiden. John war fast zehn Jahre jünger. Er hatte mal eine Schauspielschule besucht, aber das schien nicht nach seinem Geschmack gewesen zu sein. Der verbrecherische Instinkt schien tief in ihm zu stecken. Cols, der noch früher die aktive Ganovenlaufbahn eingeschlagen und Sekretär des Gangsters Lucky Hilton geworden war, wurde von John angestachelt, Hilton beiseite zu räumen, als dieser das große Rauschgiftgeschäft startete.
    Den raffinierten Weg, den sie dabei einschlugen, um das Geschäft durch das FBI besorgen zu lassen, habe ich Ihnen schon geschildert.
    Paolo Bood erholte sich von seiner Verwundung, aber es stand fest, daß er für lange Jahre hinter Gittern verschwinden würde. Nicht anders würde es Jeffers ergehen. Es bestand wenig Aussicht für ihn, daß er seinen dicken Bauch über diese Jahre würde erhalten können.
    Roon, Stuzzi und Stannow waren Handlanger. Ihre Beteiligung an den Morden der Bande würde das Gericht feststellen. Keiner von ihnen hatte Aussichten, jemals wieder in Freiheit zu gelangen.
    Durch den Tod von Satcho Gomez und die Verhaftung von Bood und Jeffers hatte der Rauschgifthandel der Staaten eine schwere Niederlage erlitten. So wurde das große Geschäft mit dem Gift zu dem genauen Gegenteil, zu einer fast völligen Vernichtung.
    ***
    Zehn Tage nach jener Nacht ließ Mr. High mich in seip Büro holen. Ich fand Nelly bei ihlh. Auf dem Schreibtisch lag ein Nerzmantel.
    »Miß Parker ist gekommen, um ihn zurückzugeben«, sagte der Chef lächelnd.
    »Nett von dir«, lachte ich und gab ihr die Hand. »Ich hätte ihn völlig vergessen.«
    Später brachte ich sie nach unten.
    »Schönen Dank, daß du so tapfer gelogen hast, Nelly«, sagte ich. »Hättest du es nicht getan, so hätte Bood wahrscheinlich nicht gegen mein vorzeitiges Ende protestiert, und John Morgan hätte mich kurzerhand erschossen.«
    Sie senkte den Kopf. »Ich habe noch mehr gelogen, Jerry«, üspelte sie.
    Sie brauchte rund eine halbe Stunde, um mir die Geschichte von einem jungen Mann, dem Clerk in irgendeinem Büro, zu erzählen, den sie schon sooo lange kannte und der sich immer um sie bemüht hätte und der… Na, und so weiter.
    Sie können sich die Stroy denken. Sie kommt in allen Ländern der Welt unendlich oft vor. Wenn Nelly auch aussah wie die Sünde persönlich, sie war eben in Wahrheit eine kleine, brave Verkäuferin aus der 5. Avenue.
    Na also, mir blieb nur übrig, ihr viel Glück zu wünschen, aber ich gestehe Ihnen, daß es mich dabei ein bißchen im Halse würgte. Als ich ihr dann aber von der Freitreppe aus nachsah, wie sie zur nächsten U-Bahn-Station ging, kam mir ihr Gang schon nicht mehr annähernd so aufregend vor wie früher.
    ***
    Noch einmal, drei Tage später, stand ich auf einem gecharterten Küstenboot. In großen Schleifen fuhr der Kahn im Abstand von rund zwei Meilen die Küste entlang. An beiden Relingen standen Matrosen und schütteten ununterbrochen den Inhalt von Säcken ins Meer. Ich sah das weiße Pulver im Wert von zwei Dollar pro Gran im Meerwind stäuben, auf das Wassser sinken, sich langsam voll Feuchtigkeit saugen, aufgelöst werden und untergehen.
    ***
    Als ich am Abend nach Hause kam, lag ein weißer Umschlag vor meiner Korridortür. Ich nahm ihn auf. Die Anschrift lautete ganz gewöhnlich:
    »An Mr. Jerry Cotton.«
    Ich öffnete den Umschlag. Der Text, war kurz und mit der Hand geschrieben: »G-man, du wirst nicht mehr lange leben. Du trägst an allem die Schuld. Ich habe nur noch eine Aufgabe in dieser Welt: Dich zu jagen und dich zu töten, und ich werde es tun. Verlaß dich darauf.«
    Der Schreiber hatte dick seinen Namen darunter gesetzt:
    John Morgan.
    ENDE des zweiten Teils

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