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0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

Titel: 0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geteilt.
    Es gab Gut und Böse.
    Zwischen diesen beiden Polen kam es zu gewaltigen Machtkämpfen. Das Gute gewann, und das Böse wurde zurückgeschleudert in die Dimensionen des Schreckens.
    Aber der Satan sann auf Rache.
    Er baute sein Dämonenheer auf und stellte einen gewaltigen Tyrannen an die Spitze.
    Den Schwarzen Tod!
    Sein düsterer Schatten schwebte über der Welt. Er beobachtete die Entwicklung der Menschheit, erlebte den Aufbau und Niedergang gewaltiger Reiche und Völkergruppen mit und zerstörte selbst. Er wurde zu einem Machtfaktor im Dämonenreich, obwohl es dort noch andere Schreckensfürsten gab, wie Belphegor, Bael oder Astaroth. Der Schwarze Tod zwang sie mit eiserner Hand unter seine Knute.
    Er baute sein Reich aus, nistete sich auf dem längst vergessenen Kontinent Atlantis ein, wo es zu schlimmen Machtkämpfen kam und wo auch das Buch der grausamen Träume geschrieben wurde. Ein Weiser hatte die Zeilen verfaßt und all das niedergeschrieben, was die Hölle an Geheimnissen zu bieten hatte.
    Er überging dabei auch nicht den Schwarzen Tod und legte seine Vernichtung fest, die erst in unendlich ferner Zukunft stattfinden sollte.
    Während ich las, merkte ich gar nicht, wie die Zeit verrann.
    Sosehr fesselten mich diese Seiten.
    Ich schlug ein neues Kapitel auf.
    Sohn des Lichts! las ich!
    Jetzt wurde es interessant. Nun wurde ich selbst angesprochen.
    Ich konnte es kaum erwarten, bis ich die einzelnen Zeilen buchstäblich in mich hineingeschlungen hatte.
    Und es wird kommen der Tag, da erwacht das Gute unter den Menschen. Wenn sich die Bösen vereinigen, um die Welt in einem gewaltigen Sturmlauf zu nehmen, werden Männer erscheinen, die ihnen trotzen. Der Sohn des Lichts wird seinen Kampf gegen die Grausamen aufnehmen. Er und seine Freunde stemmen sich gegen das vorgeschriebene Schicksal der Welt, und im Reich des Satans wird Heulen und Zähneklappern herrschen. Doch hüte dich, Sohn des Lichts, so einfach geben sich die Herrscher der Hölle nicht geschlagen. Es bedarf schon einer besonderen Waffe, um sie zu vernichten – einer Waffe, die auf der Erde nicht zu finden ist, sondern die erst noch geboren werden muß.
    Ich ließ die Blätter sinken. Enttäuschung stieg in mir hoch. Da hatte ich gedacht, endlich den Schlüssel zur Vernichtung des Schwarzen Tods in der Hand zu halten, doch nun las ich das.
    Kaum zu fassen.
    Tief atmete ich ein. Meine Hand, die die Lampe hielt, zitterte. Der Strahl tanzte über das vergilbte Papier. Ich sah meine Chancen plötzlich sinken. Sollte sich das Buch der grausamen Träume vielleicht als großer Bluff herausstellen?
    Wenn das den Tatsachen entsprach, dann brach für mich eine Welt zusammen.
    Trotzdem las ich weiter, denn ich mußte noch zwei Seiten hinter mich bringen.
    Die besondere Waffe, die der Sohn des Lichts benötigt, um den Schwarzen Tod zu vernichten, wird er auch auf anderen Welten nicht finden, denn er hält sie in der Hand. Wenn er Wort für Wort die Zeilen gelesen hat, werden ihm die Augen geöffnet.
    Das gab mir wieder Hoffnung, und ich las weiter.
    Gefeit gegen die Weiße Magie, ist der Schwarze Tod in der Lage, jeden Angriff abzuwehren, doch er wird es nicht schaffen, dem magischen Bumerang auszuweichen.
    Das war es.
    Der magische Bumerang!
    Mit ihm konnte ich den Schwarzen Tod vernichten.
    Ich ließ mich zurücksinken. Der Schweiß rann mir in die Augen, mein Herz klopfte ungewöhnlich schnell. Plötzlich wußte ich Bescheid. Endlich war das eingetreten, wonach ich jahrelang gesucht hatte. Ich wußte nun, womit ich den Schwarzen Tod besiegen konnte.
    Mit einem magischen Bumerang!
    Nie wäre ich auf diese Idee gekommen. Ich vertraute dem Buch vollkommen, und ich war sicher, daß es mir noch mehr offenbarte.
    Die letzte Seite!
    So lies, Sohn des Lichts, diese Zeilen und behalte die in deinem Gedächtnis, denn du wirst sie kein zweites Mal mehr zu lesen bekommen. Für dich sind sie bestimmt. Kein anderes Wesen auf irgendeiner Welt soll das Geschriebene lesen. Bewahre sie in deinem Gedächtnis auf und denke an die Zukunft, die noch große Aufgaben für dich bereithält.
    Das war der letzte Satz.
    Ich ließ das Blatt sinken und legte es zu den anderen an meiner rechten Seite auf die Altarplatte.
    In Gedanken versunken blieb ich sitzen. Mein Kinn stützte ich in beide Hände.
    Meine Gedanken beschäftigten sich mit dem magischen Bumerang. Ich überlegte, wo ich ihn hernehmen sollte, und war deshalb mehr als überrascht, als ich neben mir das Knistern

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