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0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt

Titel: 0101 - Ein Friedhof am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schnäbeln jede Beute.
    Dem Reporter lief ein Schauer über den Rücken. Automatisch umklammerte er den Steuerknüppel fester. Weiß und spitz traten seine Knöchel hervor. Er atmete nur noch durch die Nase.
    Die Punkte wurden größer. Bill kam es so vor, als würden die Vögel Kurs auf den Hubschrauber nehmen.
    Er zählte ein halbes Dutzend, wobei zwei schon zuviel waren. Das konnte ja heiter werden.
    Auch Jane Collins hatte die Tiere gesehen. Sie klopfte dem Reporter auf die Schulter. »Bill!« rief sie. »Was ist das? Da, am Himmel, die Punkte…«
    Conolly schwieg. Dafür gab der Magier eine Antwort. »Das sind die Pteranodome.«
    »Diese schrecklichen Vögel?«
    »Ja.«
    »O Gott! Werden sie uns angreifen?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dein Optimismus ist bestechend!« knurrte Bill und ließ weiterhin kein Auge von den gewaltigen Vögeln.
    Sie waren schon ziemlich nah. Bill sah die langen Schnäbel, das große, nach hinten gekrümmte Horn auf dem Kopf und die gewaltigen Flügel mit den Krallen daran. Diese Tiere waren bestimmt dreimal so groß wie ein ausgewachsener Adler.
    Gegen sie zu kämpfen, war wirklich kein Vergnügen.
    »Halte schon mal die Knarren bereit, Jane!« sagte der Reporter.
    »Am besten die MPis.«
    Die Detektivin nickte. Sie beugte sich zur Seite und holte die beiden Maschinenpistolen. »Sie sind durchgeladen«, sagte Jane mit rauher Stimme.
    »Aber halte dich noch zurück«, bemerkte der Reporter.
    »Wann willst du denn schießen?«
    »Erst wenn sie uns angreifen. Außerdem müssen sie nahe genug heransein.«
    »Warte nicht zu lange.«
    Der Reporter gab keine Antwort mehr. Er konzentrierte sich auf das Steuern des schweren Hubschraubers und auf die heranfliegenden Vögel.
    Sie flogen in zwei Gruppen. Jeweils drei von ihnen bildeten die Angriffsformationen. Und sie flogen höher als der Hubschrauber. Bill wußte, was sie vorhatten. Sie würden von oben, aus dem Grau des Himmels, auf ihre Beute herabstoßen.
    Den Hubschrauber zum Absturz zu bringen, war für sie ganz einfach. Wenn sie mit ihren spitzen Schnäbeln die Scheiben zerhackten, war es um die Insassen geschehen.
    Die ersten drei Ungeheuer waren heran. Direkt vor der Kanzel verdunkelte sich der Himmel. Die gewaltigen Flügel nahmen Bill Conolly die Sicht. Er sah die langen Schnäbel, und dann hackte der erste auch schon in die Verglasung der Kanzel…
    ***
    Der silberne Bumerang schien mir von selbst aus der Hand zu fliegen. Ich brauchte gar nicht viel Kraft einzusetzen, als er bereits seine tödliche Bahn zog.
    Ich sah nur einen silbernen Streif, und dann köpfte er die drei Hexen mit einem einzigen Streich, bevor er sich in der Luft drehte und in meine ausgestreckte Hand zurückflog.
    Ich hielt ihn fest.
    Das war toll.
    Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit solch einer Waffe. Dieser Bumerang war phänomenal und besaß eine ungeheure Durchschlagskraft.
    Er gehörte jetzt mir. Vielleicht würde ich ihn schon bald brauchen.
    Drei tote Hexen mit einem Wurf. Einfach unglaublich. Von den Hexen sah ich nichts mehr. Sie waren längst zu Asche geworden.
    In diesem Bumerang steckte eine ungeheure Kraft. Aber würde sie auch ausreichen, um den Schwarzen Tod zu vernichten? Das war die große Frage, und darauf kam es mir letztendlich an.
    Dieser Dämon mußte besiegt werden! Nur – wie sollte ich es schaffen, wenn ich in diesem verdammten Berg steckte und gewissermaßen lebendig begraben war?
    Ich hatte mir den Weg gemerkt, den ich gekommen war. Denselben schritt ich auch wieder zurück. Als ich die Stollen und Schächte passierte, hörte ich hin und wieder flüsternde Stimmen.
    Es waren noch Hexen da.
    Und sie verfluchten mich, bedachten mich mit den schlimmsten Schimpfworten.
    Vor einer Stollenöffnung blieb ich stehen und schleuderte den silbernen Bumerang.
    Diesmal warf ich ihn aus der Drehung und etwa in Hüfthöhe. Wie ein Pfeil raste die außergewöhnliche Waffe in den Stollen.
    Einen Atemzug später hörte ich Schreie und Wehklagen, dann konnte ich die Waffe wieder auffangen.
    Wiederum wunderte ich mich, wie leicht mir die Handhabung dieses Bumerangs fiel. So als hätte ich immer damit geworfen. Sie war aber auch für mich gemacht, das hatte ich den Seiten deutlich entnehmen können.
    Während ich weiterging, kreisten meine Gedanken um den Begriff Sohn des Lichts.
    Ich wurde so genannt, doch ich fragte mich nach dem Grund. Der lag weiterhin im Verborgenen. Ein wenig war der Schleier zwar gelüftet worden, doch das reichte mir noch

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