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0102 - Abteilung III greift ein

Titel: 0102 - Abteilung III greift ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Langmuir mehr als ein paar belanglose Worte zu sprechen. Dabei war Dynah, was Lyn Trenton in seiner abstrahierenden, zielsicheren Ausdrucksweise „eine Gelegenheit" nannte, „die man nicht versäumen sollte". Das Schiff hatte die Hälfte seines Weges nach Arkon bereits hinter Sich, und Lyn begann zu fürchten, daß er den Anschluß vollends verpassen würde, wenn er nicht bald einen wirkungsvollen Vorstoß machte.
    Flotten Schrittes durchquerte er den Teil des Ganges, der seine Kabine von der Dynah Langmuirs trennte. Er hatte nicht mehr und nicht weniger vor, als an Dynahs Tür zu klopfen und Dynah rundheraus zu fragen, ob sie gewillt sei, seine Einladung zum Dinner anzunehmen. Lyn Trenton war überzeugt, daß die Einladung seine Wirkung nicht verfehlen werde. Man schlägt, selbst wenn man eine so faszinierende Frau wie Dynah Langmuir ist, keine Einladung des obersten terranischen Verbindungsbeamten auf Arkon ab. Lyn Trenton stand vor Dynah Langmuirs Tür, als die Alarmsirenen ihr unerträgliches Geräusch von sich zu geben begannen. Lyn drehte sich verärgert um und machte sich auf den Weg zum Beiboothangar, wie es das Reglement für den Notfall vorschrieb. Er hatte sich kaum von Dynah Langmuirs Tür abgewandt, als die sich öffnete und Dynah, vom Alarm aufgeschreckt, auf den Gang heraustrat. Lyn bemerkte sie, als er über die Schulter zurücksah, wandte sich um und ging ihr entgegen. Plötzlich empfand er den Alarm nicht mehr als persönlichen Affront des Schicksals.. „Ich war gerade auf dem Wege", sagte er lächelnd, „Sie untertänigst um Ihre Begleitung zum Dinner zu bitten. Aber so, wie die Sache aussieht, werden wir das Dinner im Hangar nehmen müssen, und dort, glaube ich, findet man nicht die richtige Atmosphäre." Dynah war viel zu verwirrt, um auf seine scherzende Art einzugehen. „Was ist das?" fragte sie. „Was bedeutet der Alarm?" Angesichts ihrer Angst beschloß Lyn Trenton, seine väterlichen Seiten zu zeigen. „Niemand weiß es, mein Kind. Aber im Hangar sind wir auf jeden Fall am besten aufgehoben. Kommen Sie!" Dynah zögerte. Lyn faßte sie sanft am Arm und zog sie neben sich her. In diesem Augenblick begann das Schiff zu schwanken. Von irgendwoher schallte brüllendes Gedröhn. Dynah zuckte zusammen. Lyn Trenton verstand, daß die Lage wirklich ernst war. Er beschleunigte seine Schritte, aber auch Dynah hatte bereits zu laufen angefangen.
     
    *
     
    Richard Silligan fluchte über den langweiligen Dienst im Beiboothangar, bis das Unglück begann. Die ganze Zeit über hatte er sich auszureden versucht, daß Odie Rhyan eine persönliche Abneigung gegen ihn hege, so daß er ausgerechnet ihn so oft als Wachoffizier für den Hangar einteilte. Das war natürlich Unsinn, denn niemand auf der Welt konnte ernsthaft an Odie Rhyans Unparteilichkeit zweifeln. Dann kam der Alarm, und kurz darauf begann das Schiff Bocksprünge zu machen, die der Antigrav nicht mehr auffangen konnte. Richard Silligan öffnete die Hauptschleusen der Beiboote. Die Sergeanten und Korporale, die Silligan unterstellt waren, schlüpften in die Raumanzüge und kletterten in die Pilotensitze der Boote. Die Triebwerke liefen an.
    Der Hangar war plötzlich von dröhnendem Getöse erfüllt, das die Jammerlaute des gequälten Schiffskörpers übertönte. Richard Silligan wartete. Die Beiboote waren für die Passagiere bestimmt.
    Aber es kamen keine Passagiere. Richard Silligan begann, sich an seine Verantwortung den Untergebenen gegenüber zu erinnern.
    Wenn keine Passagiere kamen, dann würde er die Beiboote allein starten lassen, um wenigstens die Soldaten der Wache zu retten.
    Denn darüber, daß es dem Schiff an den Kragen ging, bestand für Richard Silligan nicht der geringste Zweifel. Er wußte nicht, was die Ursache war, aber er wußte, was ein Schiff vertragen konnte und was nicht. Richard war drauf und dran, sich in die Schleuse des am weitesten hinten liegenden Bootes hineinzuschwingen, als zwei der Zugangsschotts sich beinahe gleichzeitig öffneten. Unter dem einen hervor traten ein Mann und eine Frau in den Hangar, unter dem ändern ein einzelner Mann. Richard Silligan verlor für einen Augenblick die Beherrschung. „Beeilt euch, ihr Narren!" schrie er die Passagiere an, von denen jeder für den Flug nach Arkon zweiundzwanzigtausend Soli bezahlt hatte. Das Schiff zerplatzte in einem Feuerwerk glühender, bunter Eruptionen, die die Finsternis des Raumes für eine Zeitlang mit nie gesehener Helligkeit erfüllten. Der

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