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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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zwanzig Minuten auf dem Dorfplatz. Ich hätte ihn aus Ihrem Haus kommen sehen müssen.«
    Page hob die Schultern. »Ob Sie ihn rauskommen gesehen haben oder nicht… Er ist nicht mehr da, soviel steht fest.«
    Nicole Duval betrachtete den Mann mit ungläubigem Blick. Sagte der Kerl auch tatsächlich die Wahrheit?
    Page schien ihre Gedanken zu erraten. Er klappte die Tür weiter auf und machte eine einladende Handbewegung. »Wollen Sie sich selbst davon überzeugen, daß sich Mr. Fleming nicht mehr in meinem Haus befindet?«
    Nicole zögerte kurz. Dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Vielleicht habe ich ihn wirklich übersehen.« Sie wußte, daß das nicht sein konnte, und versuchte, sich einzureden, daß Bill mit Page um einige Minuten früher fertig geworden war als sie mit Robertson. Unverständlich war ihr nur, warum Bill nicht auf dem Dorfplatz auf sie gewartet hatte. Zugegeben, es war nicht abgemacht gewesen, aber wäre das nicht eine Selbstverständlichkeit gewesen?
    Nicole vermutete, daß Bill sich bereits zum Dorfgasthaus begeben hatte. Sie sagte zu Page: »Entschuldigen Sie die Störung.«
    Er grinste und starrte ihren Busen an. »Aber ich bitte Sie. Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
    Nicole wandte sich um.
    Page blickte ihr nach, als sie über den Dorfplatz ging. Ihr Hüftschwung gefiel ihm. Eigentlich gab es nichts an ihr, was ihm nicht gefallen hätte. »Donnerwetter«, sagte er beeindruckt. »Was für ein Klasseweib.« Er schloß die Haustür erst, als Nicole aus seinen Augen verschwunden war.
    Das Mädchen durchschritt eine düstere, schlauchartige Gasse.
    Der Durchgang schien kein Ende zu nehmen. Je weiter sie in ihn vordrang, desto weiter schob sich sein Ende von ihr weg. Nicole Duval brauchte eine Weile, bis sie begriff, daß sie nicht vom Fleck kam. Sie ging ununterbrochen, aber sie trat am Platz. Beunruhigt forcierte sie das Tempo. Dennoch kam sie nicht vorwärts. Sie fing zu laufen an, hatte aber auch damit keinen Erfolg.
    Aus den Wänden links und rechts quoll plötzlich ein schwarzer, feucht glänzender Schaum. Er kroch zum Pflaster hinunter und dann ganz langsam auf Nicole Duval zu. Sie keuchte. Sie rannte. Ihr Herz trommelte gegen die Rippen. Der schwarze Schaum erreichte ihre Beine, türmte sich rings um sie herum auf, wuchs sehr schnell, hüllte sie immer mehr ein.
    Und nun verstand Nicole Duval.
    Sie war ahnungslos in Quintus’ Falle gegangen!
    ***
    Professor Zamorra stoppte seinen silbergrauen Rover vor der Polizeistation. Cole Quayle sah ihn mit finsterer Miene an. »Ich danke Ihnen, Professor.«
    »Wofür?« fragte Zamorra mit einem kleinen Lächeln.
    »Dafür, daß Sie mich von diesem Dämon befreit haben. Dafür, daß Sie nichts gegen mich unternehmen werden… Für alles. Sie sind ein großartiger Mensch. Männer wie Sie könnten wir hier in Tunstall sehr gut gebrauchen.«
    »Sollten Sie irgendwann mal Hilfe brauchen - ich werde immer für Sie und Ihr Dorf zur Verfügung stehen«, sagte Zamorra. Er gab dem Konstabler eine von seinen Karten. »Anruf oder Telegramm genügt.«
    »Ich will lieber hoffen, daß wir auf Ihre Hilfe nicht mehr angewiesen sind«, sagte Quayle und schob die Karte in seine Jackentasche, dann stieg er aus und verschwand gleich darauf in der Polizeistation.
    Zamorra wollte den ersten Gang einlegen und weiterfahren. Da hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er zog den Schalthebel zurück und sah sich um. Geraldine Norris kam vollkommen aufgelöst gelaufen. Sie hatte rotgeweinte Augen und wirkte maßlos verstört.
    Da war etwas passiert!
    Zamorra sprang aus dem Wagen und ging dem Mädchen entgegen. Sie prallte gegen ihn, klammerte sich an ihn und schluchzte. Er legte seine kräftigen Arme um sie, streichelte ihren Rücken, sprach beruhigend auf sie ein.
    »Was ist geschehen?« fragte er, nachdem sie zu schluchzen aufgehört hatte. Er legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf sanft hoch. Zufrieden stellte er fest, daß sie den Dämonenbanner, den er ihr gegeben hatte, immer noch um den Hals trug.
    »Es war schrecklich«, ächzte Geraldine. Ihre Wangen waren leichenblaß. Ihre Augenlider flatterten ununterbrochen. Sie ließ Zamorra nicht los, hing an ihm, als wollte sie ihn nicht mehr fortlassen. »Quintus!« stieß sie heiser hervor.
    Zamorras Züge wurden schlagartig hart.
    »Er hat es versucht«, sagte Geraldine.
    »Was hat er getan?«
    »Er hat versucht, mich hereinzulegen. Er erschien mir. Im Haus meiner Eltern. Er stand in

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