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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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weiß es auch nicht.«
    Ein Röcheln. So grauenerregend, daß davon auch Walter Sherman die Gänsehaut bekam.
    Es kam aus dem Moor.
    Geraldine preßte sich zitternd an ihren Freund. Die nasse Sumpfoberfläche begann, sich mit einemmal vor ihren angstgeweiteten Augen zu bewegen. Wellen liefen vom Zentrum des Moors nach allen Seiten davon. Ein heller Glanz kroch über den feuchten Schlamm, aus dem nun Blasen wuchsen.
    »Walter, was ist das? Was geschieht dort?« stammelte Geraldine schlotternd.
    »Keine Ahnung«, gab der Junge mit rauher Kehle zurück. »Aber mach dir keine Sorgen. Solange ich bei dir bin, kann dir nichts passieren.«
    »Walter!« schrie Geraldine plötzlich grell auf.
    Sie wies auf die Sumpfoberfläche, die mit einemmal von einem grauenerregenden Schädel durchstoßen worden war. Eine abscheuliche Gestalt erhob sich aus den schlammigen Massen.
    Knochendürr. Groß. Mit riesigen Insektenaugen, einem glutroten Rachen und Krokodilszähnen.
    Die Bestie stieß ein feindseliges Fauchen aus. Damit alarmierte sie anscheinend ihre Artgenossen, denn in derselben Sekunde erhoben sich vier weitere Wesen des Grauens aus dem Moor. Der braune Schlamm kroch träge über ihre klapperigen Leiber, tropfte von ihren Gliedmaßen, rann ihnen über die weit hervortretenden, knallgelben Augen, Walter Sherman war wie gelähmt. Mit offenem Mund starrte er die fünf schrecklichen Ungeheuer an.
    Kopfschüttelnd stieß er immer wieder hervor: »Das ist nicht möglich. Das gibt es nicht. Das kann es nicht geben.«
    Aber diese Monster gab es.
    Sie schwebten über den Sumpf. Ihre Beine bewegten sich nicht. Ihre knöchernen Füße berührten die Mooroberfläche nicht.
    Und doch kamen sie näher.
    Immer näher!
    ***
    Neunzehn Dörfer hatte Quintus mit seinen Schergen bereits heimgesucht. Angst, Schrecken und Tod hatte er zurückgelassen. Unglückliche Menschen, die ihr Leben lang nicht mehr vergessen würden, was ihnen die Dämonen angetan haben. Zwei Dörfer würden Quintus und seine Untertanen noch überfallen. Danach sollte sich der Dämonenkreis schließen. Dann würde Quintus sein Mädchenopfer bekommen. Und anschließend würden sich die Bestien aus dem Schattenreich in ein anderes Land absetzen.
    Wenn sich nicht endlich jemand fand, der ihrem schrecklichen Treiben Einhalt gebot.
    Professor Zamorra war klar, daß er Quintus und seine Knechte hier auf der Britischen Insel zur Strecke bringen mußte, denn wenn sie erst einmal von da weg waren, würde es ein ganzes Jahr dauern, bis man ihre Spur wiederfinden konnte. Inzwischen konnten die Unholde neues Leid über die Menschheit gesät haben.
    Dazu durfte es nicht mehr kommen.
    Nachdem Zamorra, Nicole Duval und Bill Fleming sich von Hal Travers verabschiedet hatten, gingen sie die Dorfstraße entlang. Sie befanden sich auf dem Rückweg zu ihrem silbergrauen Rover, der vor dem Pfarrhaus stand. Jeder hing seinen Gedanken nach. Zamorra ging im Geist die Landkarte durch. Ihm waren nur noch zwei Dörfer bekannt, die für Quintus in Frage kamen: Tunstall und Leek.
    Danach kam Ashboume - und dort hatte der Horrorzug der Dämonen seinen grauenvollen Anfang genommen.
    Dreimal sieben Dörfer plagten die Dämonen in der Regel.
    Einundzwanzig also.
    Neunzehn hatten sie bereits hinter sich. Fehlten nur mehr zwei, um den Dämonenkreis zu schließen. Dieses freudige Ereignis feierte Quintus stets, indem er das Blut eines jungen Mädchens trank. Diesmal sollte es zu dieser Feier nicht mehr kommen. Die Unholde aus der Unterwelt hatten bereits genug Unheil angerichtet.
    Es war genug. GENUG!
    Hufgetrappel riß Professor Zamorra jäh aus seinen Gedanken. Gleichzeitig spürte er ein beinahe schmerzhaftes Prickeln auf seiner Brust. Sein Amulett signalisierte ihm große Gefahr. Er wirbelte herum. Eine schwarze Kutsche raste die Dorfstraße entlang. Zwei feurige Rappen waren vor das Geistergefährt gespannt. Zamorra konnte keinen Kutscher sehen. Dennoch waren die Zügel in einer unsichtbaren Hand. Mit gellenden Schreien und Peitschengeknall wurden die Rappen angetrieben. Die kräftigen Tiere drohten ihr Geschirr zu zerreißen, so ungestüm preschten sie vorwärts. Rote Flammen schlugen aus den Nüstern der schwarzen Pferde. Ihre Leiber waren in gelbliche Schwefeldämpfe eingehüllt.
    Die Kutsche donnerte haargenau auf Professor Zamorra und seine Freunde zu.
    Nicole Duval stand wie erschlagen da.
    Bill Fleming war ebenfalls außerstande zu reagieren.
    Nur Professor Zamorra konnte den lähmenden Schock

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