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0102 - Die Horde aus dem Jenseits

0102 - Die Horde aus dem Jenseits

Titel: 0102 - Die Horde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Pferde kriegen mich durch diesen Wald!«
    Walter Sherman verlor die Geduld. »Okay, okay. Dann bleibst du eben im Wagen, und ich gehe allein nach Hause.«
    Als er sich umwandte, sprang Geraldine blitzschnell aus dem Fahrzeug. »Warte!« Sie lief um den Wagen herum und klammerte sich an Walters Arm.
    Er grinste. »Na also.«
    Dann stapfte er los.
    Und die roten Glutaugen folgten ihnen…
    ***
    Cliff Travers’ Bruder hieß Hal.
    Er war Schreiner, wie Zamorra vom Küster erfahren hatte, und arbeitete noch in seiner Werkstatt. Der Professor, Nicole und Bill traten in den länglichen Raum. Die Kreissäge lief schrill. Hal Travers hörte die Schritte der Eintretenden nicht und zuckte heftig zusammen, als Professor Zamorra ihn mit lauter Stimme - um die Säge zu überschreien - ansprach: »Entschuldigen Sie, Mr. Travers…«
    Der Schreiner fuhr wie von der Natter gebissen herum und faßte sich ans Herz.
    »Mann, wollen Sie mich umbringen?« fragte er heiser.
    Zamorra stellte die Säge ab. Travers wischte sich mit den schmutzigen Händen über die Augen. Sein schmales Gesicht hatte einen leidenden Ausdruck. Die Wangen waren eingefallen. Unter den Augen waren graue Schatten zu erkennen. Er musterte die drei Fremden mit großem Mißtrauen.
    »Es tut uns leid, was mit Ihrem Bruder geschehen ist, Mr. Travers«, sagte Zamorra ernst.
    Der mißtrauische Blick blieb. »Wer sind Sie? Kommen Sie von irgendeiner Versicherung oder so?«
    »Mein Name ist Zamorra. Ich bin Professor der Parapsychologie. Das ist meine Assistentin Nicole Duval, und dies ist mein Freund Bill Fleming. Wir kommen soeben aus dem Pfarrhaus, wo wir mit dem Küster über das tragische Ereignis sprachen, Mr. Travers…«
    Hal Travers knirschte mit den Zähnen. Er blickte auf den mit Sägespänen übersäten Boden. »Selbstmord, heißt es offiziell! So ein Stumpfsinn! Mein Bruder hat sich ganz gewiß nicht selbst umgebracht. Er hatte nicht die geringste Veranlassung dazu. Er war jung und gesund. Er hatte eine vernünftige Einstellung zum Leben, er war gläubig, die Kirche verbietet es ihren Brüdern und Schwestern, sich das Leben, das ihnen Gott gegeben hat, zu nehmen… O nein, Professor, mein Bruder hat sich nicht umgebracht…«
    »Da er aber tot ist, gibt es nur noch eine Möglichkeit, wie er ums Leben gekommen ist«, sagte Zamorra.
    Hal Travers nickte mit grimmiger Miene: »Er wurde ermordet. Aber warum in der Kirche? Und von wem? Und weshalb?« Die Augen des Schreiners füllten sich mit Tränen. »Glauben Sie mir, ich quäle mich seit jener Nacht mit allen diesen Fragen, ohne auch nur eine einzige Antwort darauf finden zu können. Cliff war um vier Jahre jünger als ich. Ein Bursche, den man einfach gern haben mußte. Er hatte im ganzen Dorf keinen einzigen Feind. Er war beliebt. Er tat niemals Unrechtes. Einen solchen Menschen bringt man doch nicht um!«
    »Vielleicht mußte er gerade deshalb sterben«, sagte Zamorra. »Weil seine Seele so fleckenlos rein war.«
    Travers schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Bin ich dazu zu einfältig, oder was ist los mit mir?«
    »Was würden Sie dazu sagen, wenn ich behaupte, Ihr Bruder sei dem bösen Treiben von gefährlichen Dämonen zum Opfer gefallen, Mr. Travers?«
    »Ich würd’s Ihnen aufs Wort glauben. Niemand sonst kann meinem Bruder so etwas angetan haben.«
    »Dämonen vergreifen sich mit Vorliebe an reinen Menschen. Die Bösen, Schlechten sind ihnen zu ähnlich, sie zu vernichten, macht ihnen keinen Spaß. Ihr Kampf gilt dem Guten. Gegen das ziehen sie ins Feld, wo immer sie ihm begegnen. Ihr Ziel ist es, die Welt mit Bösem zu überschwemmen, bis die Menschheit im Morast des Übels erstickt.«
    Hal Travers blickte auf die Bretter, die hinter der Kreissäge an der Wand lehnten. Er schluckte trocken.
    »Es ist verdammt bitter, für den eigenen Bruder einen Sarg zimmern zu müssen, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Haben Sie vor dem Tod Ihres Bruders irgendeine Wahrnehmung gemacht?« erkundigte sich Zamorra. »Kam Ihnen Cliff irgendwie verändert vor? Fühlte er sich bedroht oder verfolgt? Vielleicht auch heimlich beobachtet?«
    Hal Travers schüttelte langsam den Kopf. »Er war wie immer. In der Nacht, als es passierte, tranken wir zusammen ein paar Schnäpse. Ich hatte einen großen Auftrag hinter mir. Das wollten wir feiern. Der Alkohol stieg Cliff zu sehr in den Kopf. Er wollte noch nicht zu Bett gehen, weil er befürchtete, daß ihm dann übel würde. Er sagte, er wolle noch eine Runde durch das Dorf

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