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0103 - Das Plasma Ungeheuer

Titel: 0103 - Das Plasma Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und das wiederum verstand er nicht. „Fängt es bei mir auch schon an?” fragte er sich und musterte mißtrauisch seine Handrücken. Sie zeigten keine roten stecknadelgroßen Punkte. „Zum Teufel, was habe ich denn gestern in dem kleinen Nest nur übersehen?” Er konnte es sich leisten, Selbstgespräche zu führen. Er befand sich allein auf der Pariser Dienststelle der Solaren Abwehr, Sektion französisches Sprachgebiet. Jeff Garibaldi stopfte seine Pfeife und setzte sie in Brand. Nach dem dritten Zug verzog er das Gesicht. „Scheußlich schmeckt der Tabak! Ein miserables Kraut. Ich muß einmal an die frische Luft!” Er wußte, daß er gegen die Verordnung verstieß, wenn er das Büro allein ließ. Draußen schien die Sommersonne vom wolkenlosen Himmel. Paris hatte einmal wieder einen seiner berühmten Sommertage. „Der letzte Sommer - für alle”, sagte Garibaldi, als er in den Wagen stieg. „Danach kommt nichts mehr, nur noch das Plasmamonster!” Sonst hatte er immer gut eine Stunde benötigt, um aus Paris herauszukommen. Heute schaffte er es in zwölf Minuten, die Peripherie zu erreichen. Das Straßenschild sagte: Soisy sur Seine, 42 Kilometer. Jeff Garibaldi wollte doch wissen, was er gestern in dem kleinen Städtchen übersehen hatte. Bis vor zehn Tagen war diese Schnellstraße eine einzige Fahrzeugkette gewesen; als Jeff Garibaldi Soisy an der Seine erreichte, hatte er vier Fahrzeuge überholt, und eines war ihm entgegengekommen. Die Erde und die Menschen warteten auf das Sterben. Daran dachte Garibaldi, und er benutzte den kräftigsten französischen Fluch, um sich gegen das Grauen, das ihn ankam, zu wehren. Vor dem Cafe Nicole fuhr er rechts heran und stieg aus. Zwei Tische waren besetzt. Elf standen leer.
    „Un cafe au lait”, bestellte er bei dem dunkelblonden, schlanken Mädchen, das sein Gesicht zuerst ängstlich gemustert hatte, um dann erleichtert aufzuatmen, als sie keinen Blutschwamm darauf sah. In diesem Augenblick fiel es Garibaldi wie Schuppen von den Augen. Er erinnerte sich wieder, was ihm beim gestrigen Besuch in diesem Städtchen unbewußt aufgefallen war.
    Er hatte hier keinen einzigen Plasmaerkrankten gesehen! Keinen einzigen, dabei hatte Soisy sur Seine immerhin 45.000 Einwohner.
    Sein Milchkaffee kam. Entgeistert starrte das junge, dunkelblonde Mädchen Garibaldi nach. Er hatte bezahlt, aber den Kaffee nicht angerührt, eilte quer über die Straße auf das altmodische Rathaus zu. Ihm, dem Mann von der Solaren Abwehr, gab man bereitwillig Auskunft. „Nein, Mister Garibaldi, in Soisy sur Seine gibt es bis jetzt keinen einzigen Plasmaerkrankten!” „Bestimmt nicht?” Garibaldi konnte es nicht glauben. Auf der nördlichen Halbkugel war kein Ort mehr, und mochte er nur aus zwei Häusern bestehen, vom Plasmaungeheuer verschont, und hier, in einer Stadt mit 45.000 Einwohnern, sollte das Plasmaungeheuer noch nicht gewütet haben? „Danke!” sagte Jeff Garibaldi betroffen und ging wieder. Die beiden Beamten, die ihm Auskunft gegeben hatten, blickten ihm kopfschüttelnd nach. Es war drei Uhr zwanzig Standardzeit, und über Terrania begann gerade der Morgen zu grauen, als Perry Rhodan durch ein Alarmsignal geweckt wurde.
    Im gleichen Moment war er wach. „Hier Rhodan! Was gibt es?” fragte er ins Telekomgerät neben seinem Bett. Die Bildscheibe flackerte noch, als er Allan D. Mercants Stimme hörte. „Sir, ich habe gerade einen Anruf aus Frankreich erhalten, von demselben Mann, der Walt Ballin aufgefordert hat, Sie in Terrania zu besuchen. Jeff Garibaldi heißt er. Dieser Garibaldi hat die völlig unbegreifliche Tatsache festgestellt, daß es in seiner Sektion...” „Mercant, was ist mit Ihnen los? Von dieser Seite her kenne ich Sie gar nicht. Fassen Sie sich kürzer!” unterbrach Rhodan seinen Abwehrchef und schüttelte den Kopf. „Verzeihung, Sir, aber diese Nachricht ... Fünfzig Kilometer vor Paris gibt es die Stadt Soisy sur Seine, fünfundvierzigtausend Einwohner groß, aber in der Stadt keinen Fall von Plasmainfektion!” „Keinen...?” Rhodan hatte den Satz nicht zu Ende gesprochen, und Mercant sagte auch nichts. „Ist dieser Garibaldi zuverlässig, Mercant?” „Zuverlässig, nur mit den Bestimmungen nimmt er es nicht allzu genau, Sir! Dagegen hat er heute auch wieder...” „Ja, ist gut! Fünfundvierzigtausend Einwohner ist die Stadt groß, haben Sie gesagt, Mercant, und kein Plasmafall. Liegen Sie noch im Bett?” „Ja.” „'raus, Mercant! Wir treffen uns in

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