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0103 - Das Plasma Ungeheuer

Titel: 0103 - Das Plasma Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentümliches Funkeln. „Du lieber Gott!” stöhnte Bully. „Dieser Zeitungsmann spricht auch noch aus dem Stegreif! Das wird etwas werden!” Es wurde großartig. Walt Ballins Rede an die Terraner war deshalb so großartig, weil sie so einfach war und von ehrlicher Überzeugung. Man mußte ihm einfach glauben, was er sagte. Und soeben ertönte es aus dem Lautsprecher: „Ich bin jung. Siebenundzwanzig Jahre alt. Ich habe mein Leben doch auch noch vor mir. Und wie ich jetzt aussehe, zeigt Ihnen allen doch der Bildschirm. Wenn es keine Rettung geben sollte, dann darf ich noch knapp drei Monate leben, aber in diesen drei Monaten hoffe ich auf Rettung und denke nicht daran, mir jetzt schon den Strick zu nehmen und mich aufzuhängen. Jeder, der sich von der Verzweiflung übermannen läßt und Hand an sich selbst legt, hat nie das Zeug in sich gehabt, Bürger des Universums zu werden. Und ich will es werden; auch jetzt noch!
    Und ich glaube, daß ich es werde. Ja, und in diesem Moment weiß ich auch, warum ich daran glaube. Ich glaube deshalb daran, weil ich ein Terraner bin, denn uns steht die Zukunft offen, auch wenn uns jetzt die Plasmainfektion den Weg zur Zukunft verbauen will...” Reginald Bull fühlte Rhodans forschenden Blick auf sich ruhen, während Walt Ballin zu den Menschen der nördlichen Halbkugel immer noch sprach. „Meine Hochachtung, Perry! Was hat dieser Ballin nur an sich, daß er so einfach und doch so überzeugend sprechen kann? Mich selbst packt es! Als würde ich allein angesprochen.” „Weil er das, was er sagt, auch glaubt, Bully! Aber jetzt muß ich zum Studio ...” Der Gähnzwang forderte die Unterbrechung. Im selben Augenblick war auch Walt Ballins Gähnen auf dem Bildschirm zu sehen. Und daran knüpfte er an.
    „Die Plasmainfektion macht uns müde, aber was unsere Mediziner noch mit der Infektion anstellen werden, steht auf einem neuen Blatt. Ich will Ihnen an dieser Stelle keine nichtssagenden Hoffnungen machen; ich habe aber allen Grund zu glauben, daß die Ärzte auch mit dieser scheußlichen Krankheit fertig werden.” Wenige Minuten darauf sprach Rhodan über die Fernsehstationen.
    Die Life-Übertragung wurde auch im Forschungszentrum gehört.
    Dreimal war für kurze Zeit jedes Gespräch verstummt, und die Ärzte, fast alle auch erkrankt, hatten sich bestätigend zugenickt.
    Ihnen allen stand der Tod bevor; sie alle aber wollten noch lange leben, auch Doktor Koatu; er war auch erst dreiunddreißig und seit einem Jahr verheiratet.
    Jeff Garibaldi, klein, dick und glatzköpfig, klopfte seine Pfeife aus, während er dabei zum Fenster hinaussah und zum Arc de Triomphe hinüberblickte. Seitdem vor zehn Tagen die Plasmaseuche auf der Erde ausgebrochen war, gab es für ihn und seine Männer im französischen Sektor kaum noch Arbeit.
    Er war noch nicht krank, nur besagte das bei diesem Plasma- Ungeheuer sehr wenig. In jeder Sekunde konnte er von ihm geortet werden; jedes Nahrungsmittel, das er zu sich nahm, konnte schon vom Plasma verseucht sein. Das Monstrum war zu einer allgegenwärtigen Drohung geworden, und die Verschlüsselte Meldung von heute früh aus Terrania war entmutigend gewesen. Dort tappte man immer noch im dunkeln; das Plasma widerstand jedem Mittel, doch von Tag zu Tag schien es sich schneller zu vermehren, indem es sich auf alle organischen Stoffe stürzte, um auch sie in sein spezifisches Protein zu verwandeln. Kühlhäuser mit Millionen Tonnen Lebensmitteln, gewaltige Landstriche, auf denen die Ernte stand, riesige Viehherden - das alles war entweder schon vernichtet, oder stand kurz davor. Mit der Infektion hielt die drohende Hungersnot gleichen Schritt. Eine Gefahr, die den Menschen nicht bewußt war, aber die in Terrania mit immer größerer Sorge beobachtet wurde. „Hm...” Jeff Garibaldi, der Ur-Enkel eines berühmten Freiheitskämpfers, richtete sich ruckartig in seinem Sessel auf. „Hm...”, sagte er noch einmal. Gestern war er in Soisy sur Seine gewesen, einem kleinen Städtchen, fünfzig Kilometer von Paris, um sich dort mit einem V-Mann zu treffen, der aber dann nicht gekommen war. Garibaldi hatte bis zum Abend in dem kleinen Cafe auf der Rue de la Republique gewartet und den schönen Sommertag genossen. „Hm...”, sagte er zum drittenmal. „Habe ich in Soisy sur Seine Plasmakranke gesehen oder nicht?” „Jeff Garibaldi versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihm nicht. Doch je angestrengter er darüber nachgrübelte, um so erregter wurde er,

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