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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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eine Kneipe im Nachbarhaus der Rossly auf. Die Kneipe liegt ziemlich hoch, ich habe vergessen, in welcher Etage. Jedenfalls sitzt Borty dort in Fensternähe…«
    »War er wirklich in der Kneipe?« fragte Hywood.
    »Ja. Er war darin. Wir haben das festgestellt. Er sieht, wie Jerry die Feuerleiter heraufkommt. Und er kennt Jerry, denn Jerry war es ja, der ihn wegen des Mordes an unserem FBI-Kollegen Ben Kellinger vor Gericht gebracht hatte. Diesen verhaßten G-man sieht Borty die Feuertreppe heraufkommen. Wenig später klettert die Gangsterfreundin Rossly aufgeregt durch ein Fenster auf die Feuerleiter und will hinab. Direkt unterhalb der Feuertreppe aber steht ein Lastwagen im Hof. Gespannt verfolgt Borty die Szene. Er sieht wie die Rossly mit ihrer Pistole auf den G-man zielt. Aber der G-man ist schneller. Die Rossly wird tödlich getroffen, stürzt und verliert dabei ihre Waffe. Instinktiv blickt Borty der fallenden Pistole nach. Und da sieht er, daß sie auf einen Lastwagen fällt, der sich gerade in Bewegung setzt. Er sieht an den Seiten des Lastwagens den Namen der Spedition. Er blickt wieder hoch und sieht jetzt zwei G-men neben der toten Gangsterfreundin. Auf einmal kommt ihm eine Idee. Die Pistole muß von dem Lastwagen weg! Er verläßt das Lokal. Er sucht im Telefonbuch die Adresse der Spedition, deren Namen er ja weiß. Mit einem Taxi oder in einem eigenen Wagen fährt er hin. Er sucht die Pistole in einem günstigen Augenblick vom Wagen zu holen, wird aber dabei von dem jungen Fahrer überrascht. Was soll er ihm erzählen? Als skrupelloser Mörder, der er ist, greift er wieder zur letzten Konsequenz. Der Augenzeuge muß verschwinden. Er bringt ihn um, fährt zu Forest und erzählt ihm die Geschichte. Die Pistole der Rossly hat er. Und wenn tausend G-men nach ihr suchen, sie können die Waffe ja gar nicht finden. Wenn er jetzt noch beschwört, daß er zufällig gesehen habe, daß die Rossly gar keine Pistole gehabt hätte, als der G-man auf sie schoß, dann ist der G-man erledigt bis ans Ende der Tage.«
    Phil schwieg. Hywood' schob die Unterlippe vor und grübelte. Rochester nickte begeistert. Nach einer Weile murmelte der Captain:
    »Eine fabelhafte Kombination. Tatsächlich, diese Theorie erklärt alles. Sie erklärt den Mord an dem Fahrer, für de'n sich sowieso kein Motiv finden ließ. Und sie erklärt diese ganze verzweifelte Geschichte mit Cotton! Natürlich mußte Borty den Fahrer umbringen! Stellt euch vor, er hätte sich nur mit irgendeinem Vorwand davongelogen! Ein paar Tage später steht die Geschichte mit dem angeklagten G-man in der Zeitung. Der Fahrer liest sie und stutzt. Donnerwetter, sagt er sich. Das war doch in dem Hof, von dem mich der G-man ’runtergeschickt hat. Da fehlt eine Pistole? Hat nicht eine Stunde später so ein komischer Kerl was auf meinem Lastwagen gesucht? Der Fahrer geht zur Polizei — und schon fliegt das schöne Gebäude von Borty in sich zusammen.«
    Phil nickte. Hywood bückte sich und holte eine Whiskyflasche aus dem Schrank.
    »Kommt«, sagte er. »Ich habe das Gefühl, als hätten wir eben mit ein bißchen Nachdenken mehr für Cotton getan als durch stundenlanges Absuchen dieses verfluchten Hofes. Wo Cotton auch immer jetzt sein mag. Wenn er noch ein paar Stunden durchhält, kann er wieder frei atmen. Jetzt werden wir alle Mann diesen Halunken von Borty suchen! Und das schwöre ich Ihnen, Decker: Wenn wir ihn erst einmal haben — den Mund wird er aufmachen, dafür sorge ich! Nur wird er diesmal die Wahrheit sagen!«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »No, Hywood. Tut mir leid. Sie können da nicht mitmischen. Der Fall ist extra als FBI-Sache erklärt worden. Aber das macht auch nichts. Vielen Dank für Ihr Hilfsangebot. Aber den Rest schaffe ich jetzt allein. Irgendwo werde ich diesen Borty schon auftreiben. Und dann gnade ihm Gott!«
    ***
    Van Meeren saß hinter seinem dicken Schreibtisch. Er rauchte eine teure Zigarre und saß mit weit vorgeschobenem Bauch in seinem Sessel.
    »Ich habe mir die Personalakte dieses Cotton ansehen können«, murmelte er. »Und das will ich dir sagen, Liebling, wenn ich den Burschen nicht heraushauen kann, hänge ich meinen Beruf an den Nagel.«
    Seine Frau sah ihn aufmerksam an. »Du scheinst ja sehr begeistert von ihm zu sein«, sagte sie lächelnd.
    Van Meeren knallte seine fleischige Hand auf den Schreibtisch:
    »Jawohl, das bin ich! Verdammt, ja! Der Kerl hat wer weiß wieviel Mal sein Leben riskiert, um die brutalsten Bestien

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