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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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unserer Unterwelt zu stellen. Er hat nicht ein einziges Mal gefragt: Werde ich diesen Einsatz lebend überstehen oder nicht? Er hat seine Pflicht getan mehr als jeder andere. Es stinkt zum Himmel, was man ihm da drehen will!«
    Seine Frau lächelte. Sie kannte ihren Mann.
    »Und warum streichst du ihn so vor mir heraus?« fragte sie. »Was steckt dahinter, mein Lieber?«
    Van Meeren räusperte sich.
    »Da ist man nun seit Jahren Anwalt. Ich habe die Geschworenen schon oft genug hinters Licht geführt — nicht unehrenhaft, natürlich. Aber immerhin — nur der eigenen Frau kann man nichts vormachen. Na, schon gut. Du weißt, daß ich sonst nicht für eine Zusammenarbeit mit der Unterwelt zu haben bin. Aber in diesem Fall muß ich es. Cotton meldet sich ja nicht. Ich verstehe wohl, warum er es nicht tut. Als Rechtsanwalt muß ich umgehend die Polizei verständigen, wenn sich ein gesuchter Mann bei mir einfindet. Das will Cotton natürlich vermeiden. Er will wahrscheinlich im Alleingang die Sache erklären. Deshalb muß ich versuchen, was ich von mir aus tun kann, um diesem Borty auf die Schliche zu kommen. Ich habe einen Spitzel bestellt. Einen verkommenen Burschen, der davon lebt, gegen Bezahlung alles auszukundschaften, was irgendeiner wissen will. Er muß jeden Augenblick kommen. Eigentlich ist er schon seit zehn Minuten überfällig. Es handelt sich um einen gewissen Blane.«
    »Und was willst du —«
    Es klingelte.
    »Das wird er sein!« rief van Meeren aufgeregt. »Herein mit ihm.«
    Seine Frau sagte im Vorzimmer Bescheid. Wenige Augenblicke später trat ein ungefähr vierzig Jahre alter Mann ins Zimmer. Er hatte das süßliche Lächeln aufgesetzt, das man bei allen Leuten seines Schlages findet.
    »Mister Blane?« fragte von Meeren. »Ja. Guten Tag!«
    »Guten Tag. Wir wollen die Sache kurz machen, Mister Blane, denn ich habe wenig Zeit. Sind Sie an einem Geschäft interessiert?«
    Blane grinste nur.
    »Immer.«
    »Schön. Ich brauche eine Information.«
    »Welcher Art?«
    »Ich muß den Aufenthaltsort eines Gangsters wissen.«
    Der berufsmäßige Spitzel verzog das Gesicht.
    »Aufenthaltsort oder nur einen Ort, wo Sie ihn treffen können?«
    »Ist das ein Unterschied?«
    »O ja. Den ständigen Aufenthaltsort eines Berufsgangsters ausfindig zu machen, das ist meistens mit den größten Schwierigkeiten verbunden. Leichter ist es schon, wenn es genügt, einen Ort zu finden, an dem man den gesuchten Burschen hin und wieder treffen kann.«
    »Gut. Damit wäre mir auch schon gedient. Können Sie das?«
    »Meistens ja. Um wen handelt es sich?«
    »Um einen gewissen Borty, Rock Borty.«
    »Oh!« rief Blane aus. »Das ist nicht so einfach!«
    Van Meeren lächelte. Er schätzte diesen Spitzel sofort richtig ein.
    »Wieviel?« fragte er nur.
    Blane sah ihn listig an. Dann sagte er leise:
    »Zweihundert?«
    Van Meeren schob die Unterlippe vor. Er tat, als dächte er darüber nach, ob ihm die gewünschte Auskunft soviel wert sei, dann nickte er zögernd und brummte:
    »Also gut. Zweihundert. Hier sind fünfzig als Anzahlung. Den Rest erhalten Sie, sobald ich Borty getroffen habe.«
    Blane machte ein saures Gesicht. »Eine andere Regelung kommt für mich überhaupt nicht in Betracht«, sagte der Anwalt. »Wann kann ich mit Ihrer Mitteilung rechnen?«
    Blane grinste schlau.
    »Innerhalb von zwei Stunden. Ich melde mich wieder.«
    Blane verschwand. Van Meeren sah ihm nach und rieb sich die Hände.
    »Wenn der Bursche es schafft«, sagte er lächelnd, »dann werde ich einen Schachzug ausführen, daß dieser Borty von sämtlichen Meineiden geheilt ist.«
    ***
    Lordes saß bereits an seinem Tisch neben der Säule.
    Ich ging hin. Er sah mich an und brummte:
    »Setzen Sie sich!«
    Ich nahm Platz.
    Lordes zündete sich eine lange Virginia-Zigarre an. Er paffte ein paar Züge, dann sagte er leise:
    »Ich weiß, wie Sie Borty finden können, Cotton. Aber ich sag es Ihnen nicht.«
    Ich preßte die Lippen aufeinander. Also doch, dachte ich. Er hat sich die Sache überlegt. Seine Beziehungen zur Unterwelt bringen ihm soviel ein, daß er auf keinen Fall in den Verdacht kommen möchte, einem Polizisten geholfen zu haben, auch wenn es nur ein ehemaliger G-man war.
    Ich wollte aufstehen, aber er hielt mich am Ärmel fest und zog mich wieder zurück auf meinen Platz.
    »Nicht so hastig. Vielleicht sage ich es Ihnen. Ich habe mich eben nicht richtig ausgedrückt. Wissen Sie, wenn ich Informationen liefere, dann muß ich wissen, wozu sie

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