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0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton

Titel: 0103 - Ich - der Mörder Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Mörder Jerry Cotton
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wir endlich an eine Verhaftung der Rossly denken konnten. Daß sie dabei erschossen werden würde, war ja nicht vorauszusehen.«
    Lordes schwieg lange. Er paffte Rauchwolken vor sich hin. Erst nach ein paar Minuten sagte er leise:
    »Ihr seid doch die verdammtesten Halunken, die auf dieser Welt herumlaufen!«
    Es hörte sich irgendwie nach einem Lob an.
    Ich stand auf und sagte nur noch: »Jetzt wissen Sie, was ich in der Geschichte und warum ich es zu tun hatte. Von Eifersucht kann überhaupt keine Rede sein. Eher verliebe ich mich in eine siebenmal geschiedene Hollywood-Schauspielerin als in ein Gangsterliebchen vom Schlage der Rossly.«
    Er zog mich am Ärmel auf meinen Platz zurück.
    »Okay«, brummte er, »ich sehe, gegen euch Spürhunde vom FBI kommt man nicht an. Okay. Außerdem habe ich an Ihnen einen Narren gefressen. Hören Sie zu…«
    Er sah sich um. Niemand belauschte uns. Leise raunte er:
    »Heute abend in Stand’s Kneipe. Hinterzimmer. Gegen elf treffen Sie Borty bestimmt dort. Aber seien Sie vorsichtig. Wahrscheinlich wird eine ganze Bande da sein.«
    Ich nickte langsam. Dann gab ich ihm die Hand.
    »Danke, Mr. Lordes. Entweder bin ich morgen früh wieder G-man oder Sie können gelegentlich mein Grab aufsuchen…«
    ***
    Phil stand einen Augenblick vor der schmutzigen Tür. Dann trat er ein, ohne anzuklopfen.
    Forest riß den Kopf in die Höhe. Er saß hinter einem alten Schreibtisch und klappte hastig eine Akte zw, als er Phils ansichtig wurde.
    »Können Sie nicht klopfen?« bellte er.
    Phil ließ sich wortlos in einen Schaukelstuhl fallen. Gemütlich ließ er sich vor- und zurückschaukeln.
    »Sind Sie stumm?« kreischte Forest.
    Phil lächelte. Er musterte das verkommene Büro, die langsam abblätternde Tapete, das Gesicht des alten Winkeladvokaten.
    »Sie machen mich nervös!« schrie Forest.
    Das ist ja meine Absicht, dachte Phil. Er zuckte nicht mit einer Wimper. Immer noch schaukelte er.
    Forest zog an seinen dürren Fingern. Er probierte es auf die sanfte Tour.
    »Wollen Sie mir nicht sagen, was Sie wollen?« fragte er.
    Phil schob die Unterlippe nachdenklich vor und grübelte. Schließlich sagte er:
    »Doch, doch. Ich glaube, ich sage es Ihnen!«
    »Na? Und was ist los?«
    »Ich frage mich, ob Sie wohl imstande sind, einem armen G-man ein bißchen Bürokratie zu ersparen«, meinte Phil grinsend.
    »Eh — was? Ich verstehe überhaupt nichts!«
    Phil sprang aus dem Schaukelstuhl heraus.
    »Ganz einfach«, erklärte er. »Ich muß Sie noch einmal vernehmen. Nun frage ich mich, ob Sie wohl so vernünftig sein werden, freiwillig mit zur Vernehmung zu kommen, oder ob ich mir erst einen Haftbefehl ausstellen lassen muß.« Forest wurde blaß.
    »Ei-einen Haftbefehl?«
    Phil nickte gemütlich.
    »Ja.«
    »A-aber warum denn?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Na, für den Fall, daß Sie nicht freiwillig mitwollen.«
    Forest atmete auf.
    »Aber ich bitte Sie!« rief er lebhaft. »Selbstverständlich stehe ich Ihnen zu einer Vernehmung zur Verfügung! Als Anwalt weiß man doch, was man der Polizei schuldig ist! Wollen wir gleich?« Phil nickte wieder gleichmütig.
    »Ja, meinetwegen.«
    Innerlich dachte er: Es ist doch gut, daß manche Leute ständig ein schlechtes Gewissen haben. Damit kann man sie immer aufs Kreuz legen.
    Zusammen mit dem Winkeladvokaten fuhr er zum Districtsgebäude. In unserem Office ließ er ihn Platz nehmen und rief die Zentrale an:
    »Bitte zwei Vernehmungszeugen aus dem Bereitschaftsdienst«, sagte er.
    Zwei Minuten später standen zwei Kollegen im Zimmer. Phil bot auch ihnen einen Sitzplatz an und sagte dann: »Mister Forest, ich muß Sie von einer Kleinigkeit unterrichten: Wir haben einen gewissen Rock Borty verhaftet.« Forest riß Mund und Augen auf. Sein Gesicht verfärbte sich, bis es blaß wie eine Kalkwand war. Es dauerte eine ganze Weile, bis er heiser hervorstieß: »Aber — aber weshalb denn? Was lag denn gegen ihn vor?«
    Phil machte eine vage Geste.
    »Nur ein paar Kleinigkeiten, Irreführung der Behörden. Verächtlichmachung der Staatsorgane. Meineid. Vorsätzliche Täuschung eines FBI-Disziplinargerichtes und so weiter und so fort…«
    Forest zog sein Taschentuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »So…«, krächzte er immer wieder. »So. Das ist ja… so…«
    Phil ließ ihm Zeit. Natürlich war Bortys Verhaftung nichts als ein einziger Bluff. Der Gangster war noch auf freiem Fuß, und Phil wußte nicht einmal, wo er ihn hätte finden

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