0104 - Nur ein Greenhorn
fühlte sich aus dem Sitz gerissen und quer durch den Raum geschleudert. Er hörte Coras entsetzten Aufschrei. Die Space-Jet bebte und schlingerte. Pincer kroch über den Boden auf den Pilotensitz Zu. Es gelang ihm, die Bildschirme einzuschalten.
Mühselig zog er sich in den Sessel zurück. Er schaltete die Absorberschirme ein. Von den Ortungsgeräten kam das Alarmsignal. Vor ihnen befand sich ein fremdes Schiff im Raum.
Mit zitternden Händen richtete Pincer die Bildschirme auf die von den Geräten angegebene Stelle. Was er da sah, ließ fast das Blut in seinen Adern gerinnen. Ein gewaltiges, walzenförmiges Schiff zeichnete sich vor der Schwärze des Alls ab. Es sah aus, als würde es von innen heraus leuchten. Pincer vermutete, daß es die Abwehrschirme waren. Er lachte schwach. Wie sollte er diesen Giganten gefährden? Er erkannte, daß seine Abwehrmaßnahmen sinnlos waren. Trotzdem fingen die Absorber-schirme die zweite Schockwelle einigermaßen ab. Pincer hockte ratlos in seinem Sitz.
Er wagte nicht, sich nach Cora umzublicken. „Schalten Sie Ihr Visiphon ein, Sie Trottel”, sagte da eine rollende Stimme. Entsetzt betrachtete Pincer die Funkanlage. Anscheinend hatte man sich auf dem Springerschiff entschlossen, mit ihm zu reden, bevor man ihn in eine atomare Glutwolke verwandelte. „Was haben sie mit uns vor, Johnny?” fragte Cora ängstlich. Pincers Kehle war so ausgetrocknet, daß er keine vernünftige Antwort zustande brachte.
Er schaltete das Visiphon ein. Er wußte, daß man ihn in dem Springerschiff jetzt sehen konnte. Auch der Bildschirm der ERROR erhellte sich allmählich. Ein grobschlächtiges, breites Gesicht mit. einem imposanten Bart erschien auf der Mattscheibe. Pincer schmolz unter diesem Anblick zusammen. Er hatte schon viel über die Springerpatriarchen gehört, aber das Aussehen des Händlers übertraf Pincers Vorstellungen bei weitem. Der Patriarch schaute interessiert auf ihn herab. „Wo ist Shaugnessy?” fragte er grollend.
Pincer machte einen schwachen Versuch zu lächeln, aber es wurde nur ein Zucken der Lippen daraus. Er hatte noch nie etwas von einem Shaugnessy gehört und konnte sich nicht vorstellen, warum der Springer ausgerechnet ihn nach dem Mann fragte. „Hat man Sie nicht darüber informiert, daß Sie den Kodespruch senden sollen, wenn Sie hier ankommen?” fragte der Händler empört. „Wenn Sie schon die Arbeit von Shaugnessy übernehmen, dann tun Sie es wie ein vernünftiger Mensch. Was soll diese Blindekuh-Spielerei?” Verdattert blickte Pincer auf den Bildschirm. Er konnte hinter dem Gerede des Springers keinen Sinn finden. Es war jedoch offensichtlich, daß man die ERROR mit einem anderen Schiff verwechselte. Pincer entschied sich, dieses Spiel mitzumachen. Es war die einzige Möglichkeit, länger am Leben zu bleiben. „Es tut mir leid”, sagte er vorsichtig, „Shaugnessy ist erkrankt. Man hat mich geschickt. Ich war ein bißchen aufgeregt und habe den Kodespruch vergessen.” Der Springer musterte ihn verächtlich. „Haben Sie wenigstens das Zeug dabei?” „Ja”, log Pincer tapfer. „Es befindet sich hier an Bord.” Was konnte der Mann mit „Zeug” gemeint haben? Es war zwecklos, jetzt darüber nachzudenken. Inzwischen hatte der Patriarch Cora entdeckt, die neben Pincer erschienen war und ihre Hand auf dessen Schulter legte. „Wer ist diese Frau?” fragte er heftig. Pincer machte sich in seinem Sitz so klein wie möglich. Das ganze Gespräch wurde in Intergalaktisch geführt. Der Sohn des IFC-Präsidenten wußte, daß seine Gattin diese Sprache beherrschte. „Es ist eine neue Mitarbeiterin”, erklärte Pincer. „Sie soll eingearbeitet werden.” Er betete, daß er nichts Falsches gesagt hatte. „Weiber”, rief der Springer verächtlich. „Aplied soll besser die Finger davon lassen. Es wird Ärger geben.” „Lassen Sie das unsere Sorge sein”, sagte Cora schnippisch. Pincer sah sie flehend an. Doch der Springer lachte dröhnend. Sein bärtiges Gesicht geriet in Bewegung. „Sie scheinen jedenfalls ein wenig mehr Mumm zu haben, als dieses klapprige Gestell im Pilotensitz”, nickte er anerkennend. Dann wandte er sich wieder Pincer zu. „Wie lautet Ihr Name?” Jetzt kam es darauf an. „John Edgar Pincej”, sagte Pincer kühn. „Wie heißen Sie?” „Valmonze”, gab der Springer bekannt Unwillkürlich atmete Pincer auf. Sein Name hatte den Patriarchen nicht mißtrauisch gemacht. Es war jetzt lebenswichtig, daß er auf dem schnellsten
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