Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
Vom Netzwerk:
überall durch. Das ist mir unerklärlich, Chef.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung, dann fragte Mister High: »Joe, können Sie Ralph nicht von der Leitstelle aus über Sprechfunk rufen lassen?«
    »Sicher, Chef! Dass ich nicht gleich daran gedacht habe! Bleiben Sie an der Strippe, Chef! Ich gebe Ihnen gleich Bescheid.«
    »Gut, Joe.«
    Joe Priest legte den Hörer auf den Schreibtisch, drückte eine Taste an seinem Tischmikrofon, die ihn direkt mit der Funkleitstelle verband, und sagte aufgeregt: »Hallo, Leitstelle. Hier Fahrbereitschaft. Ich brauche eine schnelle Verbindung mit Wagen Henry 16 in meine Leitung. Bitte schnell!«
    »Wir rufen Henry 16!«
    Joe nahm den Hörer des zweiten Telefonapparates ab, über den er jederzeit mit sämtlichen Wagen des FBI in New York sprechen konnte, sobald ihn die Leitstelle verbunden hatte, und lauschte. Entfernt konnte er die Stimmen der Kollegen in der Funkleitstelle hören.
    »Hallo, Henry 16! Henry 16! Sie werden dringend verlangt! Bitte melden! Bitte melden! Henry 16, bitte melden!«
    Joe lauschte gespannt. Aber alles blieb still. Nur hin und wieder hörte er ein schwaches atmosphärisches Knistern in seinem Apparat.
    Träge verging die Zeit. Joe hielt sich die Armbanduhr vor die Augen und verfolgte den stetigen Weg des roten Sekundenzeigers. Die Stille wuchs mit jeder verflossenen Sekunde.
    »Hallo, Joe!«, rief ein Kollege aus der Leitstelle. »Wir können Henry 16 nicht erreichen. Der Wagen meldet sich nicht! Ist er zu weit von New York entfernt, dass er außerhalb unseres Funkbereiches steht?«
    »Völlig ausgeschlossen«, sagte Joe überzeugt. »Er ist vor einer halben Stunde hier abgefahren, um Mister High von seiner Wohnung abzuholen. Er kann nur in Manhattan sein. Versuchen Sie es noch mal!«
    »Okay.«
    Die Stimme wurde wieder schwächer, als der Beamte über die Sprechfunkgeräte der Leitstelle den Wagen anrief.
    »Hallo, Henry 16! Leitstelle ruft Henry 16! Dringender Ruf an Henry 16! Henry 16, bitte melden! Ich wiederhole: Dringender Ruf an Henry 16! Bitte melden!«
    Die Stimme erstarb. Leises Rauschen blieb im Hörer. Aber niemand erwiderte den Ruf. Totenstille breitete sich aus.
    Joe fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Irgendeine Schweinerei ist passiert, sagte etwas in seinem Kopf. Ralph Stephens ist der zuverlässigste Fahrer, den ich habe. Der lässt nicht den Wagen irgendwo stehen, um schnell eine Besorgung zu machen. Wenn Ralph im Dienst ist, ist er im Dienst. Da gibt es keinen Raum für private Angelegenheiten.
    Aber wenn er den Wagen nicht verlassen hätte, müsste er den Ruf der Leitstelle hören. Wenn er den Ruf der Leitstelle hörte, würde er sich melden. Zum Teufel, was ist los mit Ralph?
    Zum dritten Mal wurde der Wagen gerufen. Abermals verstrichen zwei Minuten, bis die Leitstelle wieder durchsagte: »Joe, wir erreichen ihn nicht! Er meldet sich jedenfalls nicht. Wenn er im Wagen wäre, ist das doch ausgeschlossen. Es gibt praktisch nur - hm!-, nur zwei Erklärungen: Entweder er sitzt zurzeit nicht im Wagen -oder das Gerät ist nicht in Ordnung.«
    Joe nickte vor sich hin. Er hatte das Räuspern des Kollegen aus der Leitstelle wohl verstanden. In diesem kurzen Laut war eine dritte Möglichkeit ausgesprochen, die man nicht beim Namen nennen wollte: die Möglichkeit, dass Mann und Wagen etwas zugestoßen sein könnte.
    »Noch mal rufen!«, entschied Joe.
    Wieder ging der mahnende Ruf durch den Äther. Wieder kreiste der rote Sekundenzeiger auf Joes Uhr bedächtig zweimal in der Runde, bevor Joe es aufgab und eine Verbindung mit dem Einsatzleiter verlangte.
    »Ja«, sagte Joe besorgt, »wir müssen, glaube ich, was unternehmen. Henry 16 meldet sich nicht. Augenblick, ich komme gleich darauf zurück. Ich muss es eben Mister High sagen.«
    Er nahm den auf dem Schreibtisch liegenden Hörer und sagte: »Hallo, Chef? Hören Sie noch?«
    »Ja, ich höre. Nun, was ist los?«
    »Wir wissen es nicht, Chef. Ralph meldet sich nicht. Wir haben ihn dreimal dringend über Sprechfunk gerufen. Aber er meldet sich nicht.«
    »Oh! Das ist ja, hm, eigenartig.«
    »Soll ich einen anderen Wagen schicken, Chef?«
    »Nein. Bevor der hier eintrifft, wären doch wieder fünfzehn Minuten vergangen. Für die Rückfahrt noch einmal fünfzehn, das macht mindestens eine halbe Stunde, wenn keine Verkehrsstockung dazwischenkommt. Mit der U-Bahn schaffe ich es in knapp zwanzig Minuten. Veranlassen Sie inzwischen, dass man nach Ralph

Weitere Kostenlose Bücher