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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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nicht schaffen konnte.
    »Verdammter Dreck!«, schrie er in einem plötzlichen Wutanfall. »Ist das Schicksal denn immer nur mit den Halunken auf dieser Welt?«
    Er ließ sich mit dem halb hochgereckten Rücken zurückfallen auf den Teppich. Der Schweiß lief ihm von so einer seit Jahren nicht mehr gewohnten Anstrengung in hellen Strömen über die Stirn.
    Buck Morrison zog sein Taschentuch aus der Jackentasche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Man könnte verrückt werden, dachte er keuchend.
    Dann sah er plötzlich ganz bewusst sein Taschentuch. Eine Idee zuckte durch seinen Schädel.
    Mit fliegenden Fingern knüpfte er zwei Enden des Tuches mit einem festen Knoten zusammen. Dann versuchte er es. Die vom Taschentuch gebildete Schlinge musste über die Türklinke gestreift werden. Beim sechsten oder siebenten Versuch gelang es.
    Er zog die Türklinke mit dem Tuch nach unten.
    Gott sei Dank! Die Tür ging auf. Er grinste mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht.
    Mit den Ellenbogen zog er sich hinaus in den Flur. Das Telefon stand zum Glück auf einem niedrigen Tischchen, das er bequem erreichen konnte. Er stellte sich den Apparat herab auf den Boden und zog sich auch das Telefonbuch herunter.
    Gleich auf der ersten Seite fand er dick gedruckt die Rufnummer des FBI.
    Er wählte.
    »Federal Bureau of Investigation, New York District«, sagte eine sachliche Stimme.
    »Hier spricht Buck Morrison«, sagte der Kriegsversehrte. »Ich habe gerade gesehen, wie man Mister High, euren Boss, gekidnappt hat. Nun macht euch auf die Beine, Boys! Schickt mir zwei Mann, damit sie mich aufheben können und ich ihnen die Geschichte erzählen kann. Aber macht verdammt Druck dahinter! Ich wohne genau gegenüber von eurem Boss…«
    ***
    Wie üblich hatten sich jeden Morgen um neun alle Ressortleiter und selbstständig arbeitenden G-men im Sitzungssaal zur Dienstbesprechung eingefunden.
    Vorn in der ersten Reihe saß Jack Stone, der Einsatzleiter. Er saß an dem kleinen Seitentisch, auf dem ein Telefon für dringende Anrufe stand. Der Einsatzleiter eines FBI-Districtes muss zu jeder Minute zu erreichen sein.
    Gleich als Jack den Sitzungssaal betreten hatte, wo die anderen G-men mit ihren auf den Knien aufgeschlagenen Akten und Notizen saßen, flammte das Lämpchen am Telefon auf. Jack nahm den Hörer und den Anruf entgegen aus der Fahrbereitschaft, durch den er vom Verschwinden Ralph Stephens erfuhr. Er rief mich in meinem Office an, da er mich noch nicht im Sitzungssaal sah, und gab mir den Auftrag, mich um Ralphs Verbleiben zu kümmern.
    Unruhig warteten die Kollegen auf das Eintreffen unseres Chefs. Jack wusste von Joe Priest, dass Mister High die Entsendung eines zweiten Wagens abgelehnt hatte und mit der U-Bahn kommen wollte. Demnach mussten noch mindestens fünfzehn Minuten vergehen, bis man die Dienstbesprechung beginnen konnte.
    Ich möchte nur wissen, was mit Ralph los ist, dachte Jack Stone. Er war ein stämmiger Kerl von ungefähr vierzig, Jahren, hatte stahlgraues Haar und harte, energische Gesichtszüge. Er war ein sehr guter G-man gewesen, aber dass er schon mit 30 Jahren zu dem ruhigen Dienst eines Einsatzleiters verdammt worden war, verdankte er mehr einer Lungenverletzung, die er sich bei einem Feuergefecht mit einer Rackett-Bande zugezogen hatte, als irgendwelchen anderen Umständen.
    Es mochte etwa neun Uhr zehn geworden sein, als das Ruflämpchen an seinem Telefon wieder aufleuchtete. Er nahm hastig den Hörer und meldete sich.
    Die Zentrale unterrichtete ihn vom Anruf Buck Morrisons. Jack Stone schluckte. Mister High gekidnappt? Das war doch unmöglich! Eine solche Frechheit war selbst den frechsten Gangstern nicht zuzutrauen. Den Districtchef einer FBI-Behörde zu kidnappen - das war heller Wahnsinn.
    »Verständigen Sie Cotton!«, befahl er knapp. »Er ist mit seinem Jaguar unterwegs, um nach Ralph zu suchen. Er müsste also theoretisch der Wohnung unseres Chefs am nächsten sein. Sagen Sie ihm, er soll zurückrufen, ob der Inhalt dieser Alarmmeldung den Tatsachen entspricht. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass irgendjemand wagen sollte, den Chef zu kidnappen.«
    Er legte den Hörer auf. Innerlich war er von einer Spannung erfüllt, die es ihm schwer machte, ruhig auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Andererseits hatte es gar keinen Zweck, jetzt den Kopf zu verlieren. Bevor Cotton sich nicht wieder meldete, bevor man also nicht wusste, ob die angebliche Entführung Mister Highs auf Tatsachen beruhte oder

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