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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Spur von Mister High
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abzuheben.«
    Ich schob eine Fünfdollarnote über den Tisch.
    »Sie sind ein sehr verständiger Mensch.«
    Er schob das Geld zurück.
    »Auch ohne Bucks, Chef. Es sei denn, Sie vertrauen mir den Schein an, damit ich für Sie beim nächsten Pferderennen mit setzen kann.«
    »Gemacht«, lachte ich. »Ich heiße Cotton. Bringen Sie mir den Gewinn ins Districtgebäude.«
    »So sicher, wie ich Abraham Josuah heiße.«
    Ich fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf. Als ich ausstieg, ging das Licht an der Decke aus. Der Mann unten hatte sein Wort gehalten.
    Der Korridor war leer.
    Ich huschte ihn entlang, bis ich die richtige Tür gefunden hatte. Mit dem passenden Schlüssel war es natürlich kein Problem. Ein paar Sekunden später stand ich schon in einer kleinen Wohnung, die alles war, nur nicht sauber. Ich stieß angeekelt die Luft aus. Leider durfte ich mir keine Zigarette anstecken, weil es Riley hätte riechen können, wenn er kurz nach mir zurückgekommen wäre.
    Mit der Routine des erfahrenen G-man durchsuchte ich seine Wohnung. Ich brauchte nicht ganz eine halbe Stunde dazu.
    Dann zog ich mit meiner Ausbeute wieder ab.
    Unten legte ich den Schlüssel auf den Pförtnertisch.
    »Vielen Dank, Chef!«, sagte ich.
    Ich hielt ihm die Hand hin. Offenbar kam es hier nicht allzu oft vor, dass ein Weißer ihm die Hand bot. Er zögerte, dann schlug er kräftig ein.
    Ich ging. Mit meinem Jaguar fuhr ich zum Hotel, in dem wir unser getarntes Hauptquartier für unseren Sondereinsatz untergebracht hatten. Als ich den Wagen vor dem Hotel anhielt, zog ich aus meiner Brieftasche den Zettel, den ich aus Rileys Papierkorb hatte. Ich strich den Zettel noch einmal sorgfältig glatt. Dann betrachtete ich ihn gründlich. Quer über den Zettel ging eine ziemlich gerade Linie. Am unteren Zettelrand war ein kleiner Kreis durch die Linie gemalt. Neben dem Kreis stand ein H. Weiter oben gab es einen zweiten Kreis, der ebenfalls von der Linie geschnitten wurde und neben dem ein P stand. Alles in allem sah das Ganze aus wie ein Straßenplan mit zwei abgekürzten Ortschaften. Leider konnte ich nur mit den Buchstaben wenig anfangen.
    Am interessantesten fand ich allerdings das Kreuz, das zwischen den beiden Kreisen auf den Zettel gemalt war. Zwischen Kreuz und Linie stand 500 Yards. Offenbar war also das, was das Kreuz bezeichnen sollte, fünfhundert Yards von dem entfernt, was die Linie darstellte.
    Aber was war das alles?
    ***
    Zur gleichen Stunde, als der Kriminalbeamte mit dem Arzt des Hospitals sprach, war Mister High wieder zu Bewusstsein gekommen.
    Man hatte ihm ein Herzstärkungsmittel gespritzt und dem entkräfteten Körper Nährlösung zugeführt. Die Willensstärke Natur unseres Chefs mochte ihren Teil dazu beigetragen haben, dass er die fürchterlichen Strapazen, die hinter ihm lagen, ohne dauernde Schädigung überstand.
    Als er langsam zu sich kam, konnte er sich zunächst nicht zurechtfinden. Es dauerte fast eine Stunde, bis ihm klar geworden war, dass die weiße Gestalt, die am Fußende seines Bettes saß, eine Krankenschwester war.
    Als er dies erst einmal erkannte, begann sein Geist wieder lebhafter zu arbeiten.
    Eine Krankenschwester, dachte er. Wieso eine Krankenschwester? Warum sitze ich denn nicht in meinem Office? Es ist doch hell draußen, es muss doch Tag sein. Und tagsüber sitze ich doch in meinem Office?
    Ohne sich zu rühren, grübelte er vor sich hin. Allmählich nahm auch sein unermüdlicher Geist seine Tätigkeit wieder auf. Und je besser und geordneter seine Gedanken wurden, desto mehr erinnerte er sich an die Ereignisse der letzten Stunden.
    Richtig, fiel ihm plötzlich ein, ich habe ja Buchstaben in den Sand gezogen, damit mich die Maschine erkennen sollte. Damit sie vom Himmel her lesen sollten, dass ich mich in Not befand. Ich habe buchstäblich dem Himmel meine Rettung abverlangt.
    Nun, wenn ich jetzt in einem Bett liege, an dem eine Krankenschwester sitzt, dann muss es ja gewirkt haben. Dann muss man mich ja aus der Hölle herausgeholt haben, in der ich saß.
    Er lächelte. Es war so schwach, dass es sich nur in den Augen widerspiegelte. Das war ein Strich durch eure Rechnung, dachte er. Und ganz besonders durch die Rechnung dieser Frau, die sich abends mit dem Gedanken in den Schlaf wiegen wollte, dass ich jetzt in der Wüste verrückt würde vor Durst und Hitze. No, no, Madam, so einfach ist es nicht, auch wenn es manchmal so scheint. Das Schicksal ist am Ende mit den Guten, nicht mit den Mördern…
    »Eigentlich

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