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0106 - Der Götze von Passa

Titel: 0106 - Der Götze von Passa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefahren vom Leib zu halten, während sie ihr Fahrzeug zu reparieren versuchten. Lofty und Larry hatten seine Vorführung mit großem Interesse beobachtet.
    Sein Befehl kam ihnen nicht unerwartet: „Los jetzt! Wir müssen den Gleiter wieder in Gang bringen. In drei Stunden geht die Sonne unter!” Der Anfang war vielversprechend. Es sah so aus, als hätte Larry, als er wütend wurde und den Gleiter zu demolieren begann, den elektrischen Schlag so rechtzeitig bekommen, daß er nicht besonders viel Schaden anrichten konnte. Das am schwersten beschädigte Instrument war eine Nebenschalttafel, über die Flugstabilisatoren und künstliches Schwerefeld zum Blitzstart und zum Aufsteigen in große Höhen bedient wurden. Ron wäre notfalls ohne diese Schalttafel geflogen. Aber Larry hatte auch am Pilotpult einigen Schaden angerichtet, und vor allen Dingen hatte er beide Sendegeräte des Gleiters völlig demoliert. Larry und Ron machten sich an die Arbeit, während Lofty aus Mangel an Sachverstand draußen blieb und die Augen offenhielt. Kurz vor Sonnenuntergang waren die Reparaturarbeiten so weit vorgeschritten, daß der Gleiter starten und unter besonders günstigen Umständen den Weg bis nach Modessa in mäßiger Höhe ohne Zwischenfall zurücklegen konnte. Bisher war alles ruhig gewesen, und Ron entschloß sich daher, in der Wiederinstandsetzung fortzufahren, um die Flugsicherheit weiter zu erhöhen. Er hatte den Entschluß kaum gefaßt, als draußen durch den Wald die Trommeln der Evergreens zu dröhnen begannen. Ihr Geräusch wirkte hektisch und nervös; die Tonhöhe wechselte wenigstens einmal alle drei Sekunden, und die Tonstärke schwoll in hastigem Rhythmus an und ab. Ron unterbrach dei Arbeit und beobachtete Lofty Patterson, der draußen auf der Lichtung stand und die Trommelbotschaft zu verstehen versuchte. Er drehte sich plötzlich um und kam auf den Gleiter zugelaufen. Er schien völlig ratlos. „Sie danken ihrem Götzen”, rief er keuchend. „Weil er so gnädig ist und sie ihre Sünden nicht fühlen läßt. Dabei dachte ich die ganze Zeit, wir hätten ihn getötet!” Im ersten Augenblick war Ron nicht weniger überrascht als Lofty. Hatte sich der Froschbär unter den Lawinentrümmern wieder herausarbeiten können? Das erschien unmöglich. Die Felsblöcke mußten ihn erschlagen haben, bevor sie ihn begruben. Dann ging ihm ein Licht auf. Er wunderte sich, daß er nicht früher daran gedacht hatte. Die Springer waren nicht so kurzsichtig gewesen, nur einen Götzen mitzubringen, dem jederzeit etwas zustoßen konnte, wodurch sie ihre Macht über die Evergreens wieder verloren. Sie hatten mehrere Exemplare des Froschbären dabei, und wenn einer der Götzen das Zeitliche segnete, sprang alsbald ein anderer für ihn ein, so daß in der abergläubischen Ehrfurcht der Evergreens keine zeitliche Lücke entstand. Ron begriff, was das bedeutete: Sie durften nicht weiter mit der Verwirrung der Evergreens rechnen und damit, daß die Springer alle Hände voll zu tun hatten, die Schlangenwesen sich botmäßig zu erhalten. Für die Springer war alles längst in Ordnung. Sie hatten den toten Götzen durch einen lebenden ersetzt und ihn die Evergreens klugerweise sein Wohlwollen versichern lassen. Sie hatten die Hände frei, sich ihrem wichtigsten Gegner zuzuwenden: Den drei Terranern, die da mit einem halbwracken Gleiter inmitten der Einöde des Glaswaldes lagen.
    Ron reichte Lofty die Hand hinunter. „Los, „rein!” befahl er. „Wir starten sofort!” Langsam und zögernd hob sich die Maschine über das gläserne Dach des Waldes. Die blaue Sonne kam wieder in Sicht, die vor ein paar Minuten hinter den Bäumen verschwunden war. Ron saß auf dem Sitz des Piloten. Von rechts nach links, von unten nach oben flog sein Blick über die Reihen der Instrumente, stets bereit, einen Fehler in der Wirkungsweise der Bordgeräte zu erfassen.
    Aber der Motor arbeitete ruhig und sicher, der kleine Antigrav hob das Fahrzeug in gerader Lage in die Höhe, und die Steuerdüsen lieferten den vorausberechneten Schub, als Ron das Horizontaltriebwerk anschaltete. Ron war befriedigt. Er atmete auf.
    Alles ging besser, als er es erwartet hatte. Er wollte sich umwenden und den beiden Gefährten ein aufmunterndes Wort zurufen, da schrie Larry: „Achtung! Fremdes Fahrzeug rechts seitab!” Ron ruckte herum. Halbrechts stand die untergehende Sonne. Der Feind hatte sich den günstigsten Angriffswinkel ausgesucht. Sein Fahrzeug war nur als ein

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