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0106 - Der Götze von Passa

Titel: 0106 - Der Götze von Passa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Larry und Lofty. Wo waren sie nur?
    Plötzlich schien ein anderes Licht um ihn herum, heller und wärmer. Frischer Wind blies ihm ins Gesicht. Glitzernder Schimmer war zu beiden Seiten. Er hatte den Gang verlassen. Er war an die Oberwelt zurückgekehrt. Er rannte durch eine Art Hohlweg. Rechts und links stiegen öde, nur mit ein paar Grasbüschen bewachsene Halden an. Von oben herab drang der grelle Glanz der weißblauen Sonne, wurde von den glatten Oberflächen der Halden gebrochen und erfüllte den Hohlweg weiter vorne mit unerträglicher, flimmernder Hitze. Ron wußte, daß er nicht mehr lange durchhalten würde. Hinter ihm kamen die klatschenden Schritte des unheimlichen Froschbären immer näher, und wenn er sich auch nicht umsah, so wußte er doch, daß die Entfernung zwischen ihm und dem Verfolger nicht mehr als zehn Meter betrug. Er hätte eine der Halden hinaufklettern können, aber im Klettern war das schreckliche Wesen wahrscheinlich ebenso gut wie im Rennen. Und außerdem steckten hohe Glasbäume ihre zweigartigen Kronen über den Rand der Halden.
    Jenseits der Halden begann der Wald, und im Wald, wußte Ron, würde er keine hundert Meter weit kommen, bevor der Froschbär ihn eingeholt hatte. Sein Verstand funktionierte noch gut genug, um ihm zu sagen, daß er stehen bleiben müsse, bevor alle seine Kräfte verbraucht waren. Er besaß schließlich immer noch den Hammer, mit dem er dem Froschbären schon einmal Respekt beigebracht hatte. Ron packte heißer Zorn. Er wollte nicht länger davonlaufen. Er hatte eine Waffe in der Hand, wie primitiv sie auch immer war. Er wollte stehen bleiben wie ein Mann und dem ins Auge sehen, was er nicht vermeiden konnte. Die Lungen brannten ihm. Die Hitze um ihn herum trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und in die Augen, brennend und die Sicht behindernd. Ron hörte auf zu laufen. Er wirbelte herum und hob den schweren Hammer, um zuzuschlagen, sobald die Bestie nahe genug herangekommen war. Da kam sie - mit einem breiten Grinsen auf dem Froschgesicht, die Arme weit ausgebreitet, um das Opfer aufzunehmen und am pelzigen Körper zu zerdrücken. Plötzlich stand ein heller, kampflustiger Schrei in der Luft. Beider Köpfe fuhren herum, Rons und der des Froschbären. Der Schrei war von einer der Halden herabgekommen, und oben, am Rand der rechten Halde, standen Lofty und Larry hinter einer Barriere von Felsbrocken und winkten mit den Armen. Ron verstand nicht, was sie schrieen. Aber er sah, wie sie sich plötzlich bückten und die Barriere in Bewegung geriet. Erst löste sich ein einzelner Felsbrocken. Die Lücke, die er hinterließ, brachte andere Steine ins Rollen. Staub stieg auf, und schließlich kam eine ganze Lawine dröhnend und donnernd die Halde heruntergebraust. Ron sah einzelne Steine aus dem Staub in die Höhe hüpfen und wieder zurückfallen. Er wußte, was er zu tun hatte. Mit einem mächtigen Sprung warf er sich zur Seite und sprang die Halde hinauf. Er hielt sich weiter” nach rechts, um der Lawine auszuweichen. Er spürte den Wind, den sie mit sich riß, und ein paar kleinere Steine schossen scharf an ihm vorbei. Aber er gewann freies Feld. Als er das erste Drittel der Halde hinter sich hatte, donnerte unten die Lawine in den Hohlweg. In das Donnern mischte sich der spitze, gequälte Schrei des fremden Wesens, das den Steinen nicht mehr rechtzeitig hatte ausweichen können. Ron machte noch einen stolpernden Schritt, dann fiel er zu Boden. Keuchend lag er auf dem heißen Fels, den schimmernden Hammer immer noch fest in der Hand, und pumpte die Lungen voll frischer Luft.
    Erleichterung und Müdigkeit erfüllten ihn zu gleicher Zeit. Er wäre am liebsten liegengeblieben und eingeschlafen. Aber er wußte gut genug, daß mit der Ausschaltung des Froschbären die Gefahren noch längst nicht überwunden waren. Sie befanden sich immer noch mitten im Feindesland. Irgendwo in der Nähe waren die Springer, die es nicht dulden würden, daß drei Terraner ihr Geheimnis durchschauten und danach unangefochten in die Städte zurückkehrten, um zu berichten, was sie gesehen hatten.
    Nein, der Kampf ging weiter! Es hatte keinen Sinn, hier liegen zu bleiben. Ron richtete sich auf. Er spürte erst jetzt, wie sehr die Ereignisse der letzten Stunden und Minuten ihn mitgenommen hatten. Bunte Ringe tanzten vor seinen Augen und hinderten ihn zu sehen, was er sehen wollte. Er erkannte jedoch die beiden winkenden Gestalten oben am Rand der Halde, Larry und Lofty. Er sah, daß sie auf

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