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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versucht haben, die Besatzung des ersten Linearforschungsschiffes kampfunfähig zu machen. Der Effekt äußerte sich in einem mehr oder weniger schnellen Erstarren aller Nervenreflexe, wobei Denkvermögen, Gehör- und Gesichtsinn jedoch nicht beeinflußt wurden. Es dauerte nur die Zeitspanne eines halben Atemzuges, bis ich endlich verstanden hatte. Der Energiebogen war ein akonischer Materietransmitter, aus dem sich die Lähmungsstrahlung hervorschob. Wie das fremde Gerät in die Tiefbunker des Regenten hereingekommen war, interessierte mich im Augenblick nicht, nur rasches Handeln konnte, uns retten. Mein lauter Ruf wurde von Rhodan sicherlich gehört, aber er konnte ihn schon nicht mehr beantworten. Er und Tama Yokida waren ungeschützt von dem grünen Leuchten überrascht und schneller aktionsunfähig gemacht worden, als ich es mir nach Rhodans Erzählungen hatte vorstellen können. Wahrscheinlich war hier in dem großen Vorführsaal mit einer wesentlich höheren Intensität gearbeitet worden. Auch ich fühlte bereits ein eigenartiges Ziehen und Kneten, das nahe meiner Waden begann, um sich schnell nach oben fortzupflanzen. Von aufkommender Panik hochgepeitscht, sprang ich hinter dem deckenden Gliedersessel hervor. Im gleichen Moment gab der Regent Alarm. Ich hörte das schrille Heulen der Sirenen und Lärmpfeifen, was mir wieder etwas Mut gab. Wenn es den Kampfrobotern noch gelang, die schweren Sicherheitspforten mit der darin eingebetteten Strahlschutzschleuse schnell genug zu durchschreiten, waren wir gerettet. Das grüne Leuchten an sich war gefahrlos, solange niemand da war, der die von dieser Waffe erzeugte Erstarrung für seine Zwecke auszunutzen vermochte. Ich warf mich neben Rhodan zu Boden. Sein Gesicht war verzerrt. Als ich seinen Körper berührte, fühlte er sich bretthart an. Auch Yokidas Arm hatte die Festigkeit von Stein angenommen. Rhodan hielt seine Waffe in der ausgestreckten Hand. Er war nicht mehr zum Feuern gekommen, da es nichts gab, worauf er hätte schießen können.
    Das Transmitterfeld hätte ohnehin nicht von einem Waffenstrahl beseitigt werden können, zumal von dem Projektorgerät nichts zu bemerken war. Außer dem roten Torbogen mit seinem tintenschwarzen Innenraum war nichts zu sehen. Ich rief über mein Kommandogerät das Gehirn an, nachdem ich darauf verzichtet hatte, bis zur Tür vorzuspringen. Dort mußte die Strahlung am intensivsten sein, und ich wollte noch solange wie möglich aktiv bleiben. Meine Beine begannen bereits zu erstarren. Trotzdem wurde mir in diesen Augenblicken klar, daß mein starker Individualschirm das Erstarrungsfeld für einige Zeit neutralisiert hatte. Jetzt aber konnte es mich nicht mehr länger schützen.
    Verzweifelt riß ich die unhandliche Strahlwaffe hoch, um doch zu versuchen, den Transmitterbogen zu beseitigen. Ich bezwang mich im letzten Augenblick. Wahrscheinlich hätte ich mit dem Thermo- Strahl die direkt hinter der Erscheinung liegende Eingangstür so zerschmolzen, daß sie ohne besondere Hilfsmittel nicht mehr geöffnet werden konnte. Ich hoffte aber auf das Eintreffen der Robots, also durfte ich es nicht tun. Dazu sagte mir mein Logiksektor in aller Eindringlichkeit, daß die Erzeugung des Feldes und der grünen Waffenstrahlung nicht umsonst geschehen war.
    Wenn man jemand auf diese Art kampfunfähig zu machen versuchte, so konnte es nur den einen Sinn haben, diesen Jemand in willenlosem Zustand anzutreffen. Ich wartete auf diesen Augenblick, der eine knappe Sekunde später auch kam. Hinter den Strahltoren des Vorführraumes regte sich noch nichts. Wo blieben die Wachroboter des Gehirns? Ein furchtbarer Gedanke kam mir! Hatten die Unbekannten mit Hilfe ihrer überragenden Technik etwa dafür gesorgt, daß die Robots nicht erscheinen konnten? Ich konnte den Gedanken nicht zu Ende denken.
    Innerhalb der bogenartigen Feldlinien begann die tiefe Schwärze zu verlaufen. Ein grelles, violettes Licht glomm auf, und darin materialisierten zwei hochgewachsene, fremdartig gekleidete Gestalten. Das also waren die geheimnisvollen Akonen, die meine Vorfahren einmal so erbittert bekämpft hatten. Ich durfte nicht länger zögern. Mein Körper war bereits bewegungsunfähig geworden. Die Starre griff nach meinen Schultern und begann die Funktion der Armmuskulatur zu beeinflussen. Mit letzter Kraft zog ich meine Thermopistole hoch. Der eine Akone bemerkte es, sprang nach vorn und richtete seinerseits eine mir unbekannte Waffe auf mich. Ich drückte ab. Zu

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