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0107 - Das blaue System

Titel: 0107 - Das blaue System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem zweiten Schuß kam ich nicht mehr. Etwas schlug mit fürchterlicher Gewalt gegen meinen Schutzschirm, der die Belastung nicht ausgleichen konnte. Ich hörte das schrille Aufheulen des Tornisterprojektors. Zugleich fiel mein Schirm in sich zusammen. Der zweite Eindringling hatte auf mich geschossen. Meines Feldschutzes beraubt, wurde ich sofort von dem grünen Leuchten voll erfaßt und übergangslos in einen starrkrampfähnlichen Zustand versetzt. Schritte waren zu vernehmen. Jemand näherte sich. Ein schmales, ausdrucksloses Gesicht erschien in meinem Sehbereich. Die flimmernde Mündung einer fremden Waffe tauchte auf, doch der Unbekannte verzichtete auf einen zweiten Schuß. Er schien zu wissen, daß ich nun ebenfalls von dem grünen Leuchten erfaßt worden war. Er kümmerte sich nicht länger um meine Person. Seine Beine, die ich eben noch erkennen konnte, bewegten sich aus meinem Blickwinkel. Augenblicke später bemerkte ich an den entstehenden Geräuschen, daß einer der Terraner weggeschleift wurde. Es war Tama Yokida, was ich wenig später sehen konnte. Den Transmitterbogen konnte ich noch erfassen. Anschließend folgte Rhodan. Der Eindringling zog ihn zu dem Energiegebilde hinüber, stieß den reglosen Körper des Administrators hinein und wartete, bis die Entmaterialisierung vollzogen war. Danach kam ich an die Reihe. Ich fühlte nichts, als ich über den Boden gezerrt wurde.
    Ich wurde zwischen die Feldlinien geschoben. Vom Entstofflichtungsvorgang verspürte ich überhaupt nichts. Nur meine noch wachen Sinne versanken im Nebel, wie es bei Raumschiffstransitionen üblich war. Nun ja - mehr als eine Transition im weitesten Sinne konnte es nicht sein. Mein letzter Gedanke galt dem kläglich versagenden Robotgehirn. Es hatte genügend Zeit gehabt, um eingreifen zu können! Weshalb war es nicht geschehen? Und außerdem: Wie war es den Akonen gelungen, ein transportables Transmittergerät in die Schaltstationen zu bringen? Wenn es im Verlauf des letzten Überfalls geschehen war, wobei ein Zeitfeld alle gegenwärtigen Einflüsse überlagert hatte, so war die Aufstellung des Gerätes vollauf erklärt. Das löste aber noch nicht die Frage, wieso es nach der Normalisierung der Zeiteffekte nicht entdeckt worden war! Ein solcher Apparat mußte anmeßbare Impulse ausstrahlen. Weshalb waren sie nicht aufgefangen worden? Ich kam nicht mehr dazu, nach einer Erklärung zu suchen. Die Entmaterialisierung löschte meinen bewußten Denkvorgang übergangslos aus.
    Alles an ihr war faszinierend. Sie gehörte zu jenen Frauen, die es auf Grund ihrer Erscheinung und ihres Auftretens verstehen, Geist und Charme miteinander zu verknüpfen. Ich musterte sie mit betonter Aufdringlichkeit. Dabei bemerkte ich die Harmonie ihres schmalen, ausdrucksvollen Gesichtes und das im Licht fluoreszierende Kupferrot ihrer Haare. Sie war schon und in ihrem Gesamteindruck tatsächlich faszinierend. So mußten die Arkonidinnen der Eroberungszeit ausgesehen haben. Für mich stand es außer Frage, daß sie eine Vertreterin der Stammväter war. Rhodan und Tama Yokida waren ebenfalls wach. Die Wiederherstellung im Großtransmitter einer uns unbekannten Station schien ohne Zeitverlust geschehen zu sein. Wir wußten nicht, wo wir uns befanden. Eine Reise durch das übergeordnete Kontinuum des Hyperraumes läßt keine Rückschlüsse auf vergangene Zeitspannen und ohnehin nur relativistische Entfernungen zu. Wir ruhten auf schmalen Klappbetten, in die man uns bereits gelegt hatte, noch ehe die von dem grünen Leuchten erzeugte Starre von uns gewichen war. Auf diesen Lagern hatten wir die Gewalt über unsere Glieder zurückgewonnen, aber damit hatten wir praktisch überhaupt nichts erreicht. Der Lärm unbekannter Maschinen und verschiedene Merkmale ließen vermuten, daß wir uns an Bord eines nicht sehr großen Raumschiffes befanden. Zwei weitere Vertreter des Akonenreiches hatten nach dem Mädchen die enge Kabine betreten. Die hochgewachsenen Männer hielten Waffen in den Händen. Schon wenige Augenblicke nach der Rückkehr meiner körperlichen Kräfte hatte ich feststellen müssen, daß man mir den Rückentornister mit den darin eingebauten Projektoren und Kraftumformern abgenommen hatte. Nur der auf meiner Brust hängende Zellaktivator war noch an Ort und Stelle. Wußte man etwa, wie lebenswichtig dieses Gerät für mich war? Das Mädchen - oder die junge Frau? - trug eine knappsitzende Kombination, wie sie offenbar bei allen raumfahrenden

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