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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm ich wahr, daß Sie nach Lepso gekommen sind, um nach einem Verschwundenen zu suchen." Ron war verblüfft. „Unsinn", behauptete er. Der Lautsprecher des unsichtbaren Transec gab eine Art spöttischen Kicherns von sich. „Warum leugnen Sie?" fragte die Stimme. „Wir sind keine Telepathen im üblichen Sinne, aber wir können sehr stark ausgeprägte Wünsche oder Gedanken unserer Nachbarwesen recht gut erkennen. Und ich bin sicher, daß ich mich bei Ihnen nicht versehen habe." Ron lehnte sich weit in seinen Sessel zurück. „Was auch immer Sie meinen", sagte er. „warum fangen Sie nicht einfach ganz von vorn an und erzählen mir, was Sie von mir wollen?" Der Kasten stimmte zu. „Das ist eine gute Idee. Passen Sie auf, ich muß ein bißchen weiter ausholen.
    Sie kennen meine Heimatwelt Machraamp nicht, niemand kennt sie. Sie wissen also nicht, daß wir ein ziemlich kleines Volk sind. In Ihrem Zahlensystem ausgedrückt: wir zählen insgesamt nicht mehr als rund achttausend. Wir sind nicht etwa auf dem absteigenden Ast. Wir waren niemals wesentlich mehr und niemals viel weniger.
    Die Kleinheit unserer Rasse hat also einen engen Zusam menhang zwischen den Einzelwesen entstehen lassen. Als zehn von uns sich dazu entschlossen, nach Lepso zu gehen, da waren wir sehr mißtrauisch und furchtsam. Dennoch war dieser Entschluß notwendig. Denn von Lepso können wir gewisse Dinge beziehen, die wir anderswo nur schwer oder überhaupt nicht bekommen. Wir ließen die zehn, die sich entschlossen hatten, also gehen, blieben jedoch stets in Verbindung mit ihnen. Nun haben wir erfahren, daß einer von ihnen verschwunden ist. Das hat große Trauer unter unserem Volk hervorgerufen. Weitere fünf haben sich aufgemacht, um den Verschwundenen zu suchen. Er darf nicht einfach verschwunden bleiben. Er ist gewiß in Gefahr, und wir müssen ihm helfen. Verstehen Sie das?" Ron nickte. „Gewiß. Ich sehe nur noch nicht, wie ich ins Bild komme."
    „Das ist einfach. Sie sind ebenfalls auf der Suche nach einem Verschwundenen. Wenn Sie dabei irgendwann auf die Spur des Wesens von Machraamp stoßen, würden Sie mir dann Bescheid geben?" Ron hatte nichts dagegen einzuwenden. „Wie soll ich Sie aber erreichen?"
    „Oh, das ist einfach. In dem Augenblick, in dem Sie die Spur entdecken, werden Sie wahrscheinlich so überrascht sein, daß ich Ihren Gedankenimpuls erkenne... jetzt, nachdem ich weiß, wie Ihre Impulse aussehen. Ich werde mich schnellstens mit Ihnen in Verbindung setzen."
    „Na schön", meinte Ron. „Sie sind sich gewiß darüber im klaren, daß ich Ihnen wahrscheinlich überhaupt nicht helfen kann. Die Tatsache, daß zwei Wesen verschwunden sind, beweist noch lange nicht, daß sie in dieselbe Richtung verschwanden. Vielleicht finde ich meinen Mann, ohne auch nur die geringste Spur des Ihren zu entdecken."
    „Das mag passieren", gab der Machraamper zu. „Ich nehme nur eine von vielen Möglichkeiten wahr. Ich bin froh, daß Sie mir zugehört haben und mir helfen wollen. Ich hoffe, auch ich werde Ihnen eines Tages von Nutzen sein können." Ron wollte noch eine Frage stellen, aber in diesem Augenblick verschwand das fremde Wesen mitsamt der grünen Flüssigkeit und dem würfelförmigen Kasten. Ron befand sich allein in seinem Zimmer. Seufzend stand Ron auf.
    Schon wieder so ein Teleporter, dachte er ärgerlich. Und war das eine Art, eine Unterhaltung zu beenden? Einfach zu verschwinden und dem ändern jede Gelegenheit zu weiteren Fragen zu nehmen?
    Ron Landry war alles andere als mit sich selbst zufrieden. Seitdem er auf Lepso war, hatte er das Gefühl, daß er, anstatt alle Fäden in der Hand zu haben, selbst am Ende eines Fadens hing, an dem gezogen wurde. Das mußte ein Ende haben. Ron beschloß, aktiv zu werden und seine Aufgabe ohne weiteren Verzug in Angriff zu nehmen. Da summte es an der Tür. Rons rechte Hand tastete nach der kleinen Waffe im Gürtel, dann sah er sich nach einer Möglichkeit um, die Tür zu öffnen. Er fand ein Schaltbrett am Rand des kleinen Nachttisches, der neben dem breiten Bett stand, und drückte denjenigen, auf dem eine sich öffnende Tür eingraviert war. Die Tür schwang auf. Draußen stand die Araukanerin mit einem Tablett, zwei Gläsern und einer Reihe kleiner Fläschchen darauf. „Sie haben sich meinen Rat sicherlich zu Herzen genommen, Sir", sagte sie. „Ich habe Ihnen das Richtige ausgesucht." Ron sah die beiden Gläser, die aufdringlich weit vorn an den Rand des Tabletts geschoben worden

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