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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie auf der Erde, und dank der ziemlich engen Umlaufbahn, die Lepso um sein Zentralgestirn beschrieb, herrschten das ganze Jahr hindurch Temperaturen wie im Sommer zwischen Rom und Kairo.
    Die freizügige Einwanderungspolitik der Lepso-Regierung hatte im Lauf der Jahrhunderte dazu geführt, daß Vertreter aller galaktischen Rassen auf diese Welt ansässig geworden waren.
    Auf Lepso gab es Topsider, Echsenwesen von dem Planeten Topsid, die kleinen, gurkenähnlichen Swoon von Swoofon, riesige, dreiäugige Naats aus dem arkonidischen Sonnensystem und eine Unzahl anderer Geschöpfe, zum Teil von immer noch unabhängigen Welten, etwa die Hälfte von ihnen humanoid, die ändern nichtmenschlich. Diese Welt hatte Ron Landry nun betreten, zum erstenmal in seinem Leben, Er hatte sich lange gewünscht. Lepso einmal zu besuchen Er hätte sich allerdings nicht träumen lassen, daß sein Beruf ihm diesen Wunsch erfüllen würde. Von allen Welten in der Galaxis schien Lepso diejenige zu sein, die den Einsatz der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe am wenigsten nötig hatte. Das mattgraue Asphaltfeld des Raumhafens endete an einem grünen, fluoreszierenden Lackstrich. Dahinter lag die Straße, ein Monstrum von einer Straße, mindestens zweihundert Meter breit. Sie führte nach rechts in die Stadt hinein. Jenseits des grünen Lackstrichs, die Fahrzeugkanten dicht über dem Strich, stand eine Reihe von Gleitfahrzeugen, deren Aufschriften, meist in arkonidischer Schrift und Sprache, verkündeten, daß die Gleiter für billiges Geld mitsamt Chauffeur zu mieten seien. Ron beschloß, mit einem solchen Taxi in die Stadt zu fahren. Er bezweifelte, daß es überhaupt eine andere Möglichkeit gäbe. Aber zuvor wollte er den Verkehr beobachten, der auf der Straße an ihm vorbeiflutete. Ein kurioses Kunterbunt von Fahrzeugen bewegte sich mit höllischer, fast einheitlicher Geschwindigkeit in beiden Richtungen. Ron schätzte das Tempo auf rund zweihundert Kilometer pro Stunde.
    Das bedeutete, daß diese Straße mit einem automatischen Funkleitsystem versehen sein mußte. Die Autos, die sich diesem Leitsystem anvertraut hatten, vertraten alle in der Galaxis bekannten Marken. Es gab die schnittigen, mit breiten Fenstern ausgestatteten arkonidischen Gleiter, die etwas plumperen, aber dafür kräftigeren Fords von der Erde. Man sah hochbeinige, altmodische Vehikel, die der Luft über der Straße jeden Widerstand boten und einen Wirbelsturm hinter sich herzogen, und flache, bootähnliche Fahrzeuge von den Welten, in denen die Dichte der Atmosphäre eine solche Form erforderte.
    Ron Landry fing plötzlich an zu lachen. Er hatte keinen eigentlichen Grund, und er wußte auch nicht, worüber er lachte. Es war einfach zu komisch, dieses Sammelsurium galaktischer Intelligenzen an sich vorbeirasen zu sehen und sich vorzustellen, daß diese hektische Eile einzig und allein dem Geld galt, dem Gewinn. Denn niemand kam zu einem anderen Zweck nach Lepso. Aus dem Taxi-Gleiter, der Ron am nächsten stand, beugte sich das grinsende Gesicht eines Chauffeurs. „He, Erdmann!" rief er. „Was gibt's da zu lachen? Brauchen Sie eine Fahrt in die Stadt, Mister?" Ron sah ihn erstaunt an. Der Mann sprach Englisch. Ron trat auf das Fahrzeug zu. „Das kommt auf Ihren Preis an, Mann", antwortete er. „Zwei Solar bis zur Stadtmitte, Sir", wurde ihm sofort erklärt. Ron zog die Brauen in die Höhe. „Seit wann rechnet man auf Lepso nach terranischer Währung?" Der Chauffeur zögerte. „Ihr lieben Waldgötter", sagte er dann leichthin, „man nimmt, was man kriegt. Und man kriegt am leichtesten, was die Leute in der Tasche haben. Nicht das, was sie erst umwechseln müssen." Ron fand das eine bestrickende Art kaufmännischer Logik. „Sie kommen von Goszuls Planet nicht wahr?" fragte er den Chauffeur.
    Jetzt war an dem die Reihe, erstaunt zu sein. „Ja, ganz recht. Und wie haben Sie das herausbekommen?"
    „Die lieben Waldgötter", antwortete Ron grinsend. „Ich wüßte nicht, wo sie sonst noch angerufen würden. Mein Kompliment, Sie sprechen unsere Sprache fehler und akzentfrei." Der Chauffeur ließ eine Tür aufspringen, als wäre er jetzt sicher, daß er Ron als Fahrgast bekommen werde. „Auch das gehört zum Geschäft", erklärte er. „Die Leute lieben es, in ihrer eigenen Sprache angesprochen zu werden ... möglichst perfekt. Ich spreche eine Menge Sprachen, und die meisten von ihnen fehlerfrei." Ron wollte einsteigen, aber im selben Augenblick rollte von der

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