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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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entgegen. Er war an die Siebzig. Sein Haar war voll und dicht, schneeweiß und wirkte wie gefärbt. Die schwarzen, buschigen Brauen bildeten einen starken Kontrast zum Haar. Sein Gesicht war sehr faltig, die Nase leicht gekrümmt. Seine Augen weiteten sich, als er mich erkannte.
    »Sehe ich recht?« fragte er überrascht und riß die Augen noch weiter auf.
    »Sie sehen recht, Herr Helnwein«, erwiderte ich fröhlich. »Ich bin es, Dorian Hunter.«
    »Das ist aber eine Überraschung!«
    Er lächelte. Sein Lächeln gefiel mir nicht. Es wirkte irgendwie verkrampft. Ich trat ein, stellte den Koffer ab und sah Helnwein wieder an. Er wirkte nervös.
    »Hoffentlich komme ich nicht ungelegen«, sagte ich.
    Seine Lider zuckten leicht, und er lächelte wieder verkrampft. »Aber nein!« log er. »Ganz im Gegenteil. Es freut mich, Sie zu sehen.«
    Helnwein war mehr als einen Kopf kleiner als ich. Ein schmalschultriger, schlanker Mann mit O-Beinen.
    »Kommen Sie bitte mit ins Wohnzimmer«, sagte er und ging vor.
    Das Zimmer faszinierte mich erneut. Für einige Minuten versank die Welt um mich herum. Ich blieb vor den Masken stehen und betrachtete sie genau.
    »Sie haben ihre Sammlung vergrößert«, stellte ich schließlich fest.
    Helnwein schüttelte den Kopf. »Nein, die Masken sind nicht neu. Ich wechsle monatlich. Es ist ja langweilig, immer dieselben Masken anzusehen.«
    Ich nickte und setzte mich. »Ich bin froh, daß es Ihnen gutgeht. Etwas Neues von der Familie Zamis?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts«, sagte er und stellte zwei Gläser auf den Tisch, öffnete eine Flasche Rotwein und schenkte die Gläser voll. »Auf Ihr Wohl! Sie haben mir sicherlich eine Menge zu erzählen, Herr Hunter.«
    »Allerdings«, sagte ich. Es hatte sich einiges ereignet, seit wir uns zum letzten Mal getroffen hatten. Ich erzählte ihm von meinen zwischenzeitlichen Auseinandersetzungen mit den Dämonen.
    »Wir haben eine Abteilung aufgebaut, die sich der Vernichtung der Dämonen widmet, und wir haben auch schon einige recht schöne Ergebnisse erzielt, aber bis jetzt ist es uns nicht gelungen, Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, zu töten. Ich traf einige Male mit ihm zusammen und bin ziemlich lästig für ihn geworden. Er setzt alles dran, mich auszuschalten.« Ich machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: »Außerdem habe ich etwas ganz Bedeutendes über mich selbst erfahren. Ich bin mehr oder minder unsterblich.«
    »Wie bitte?« fragte Helnwein, und seine Hände zitterten.
    »Sie haben schon richtig gehört«, sagte ich. »Ich entdeckte in meiner Bibliothek ein interessantes Tagebuch. Es wurde von einem Baron de Conde 1484 geschrieben. Dieser Baron ging einen Pakt mit dem Teufel ein und erlangte so Unsterblichkeit. Conde war später dann einer der Verantwortlichen bei den brutalen Hexenverfolgungen.« Ich schwieg und schloß die Augen. Zu deutlich war noch alles in mir lebendig. »Ich habe einen mächtigen Verbündeten im Kampf gegen die Dämonen gefunden«, fuhr ich schließlich fort. »Olivaro, ein reicher Bankier und ein einflußreiches Mitglied der Schwarzen Familie. Durch Olivaro erfuhr ich, daß ich dieser Baron de Conde gewesen war. Ich wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mein Körper starb, aber meine Seele lebte weiter. Ich wurde wiedergeboren – in der Gestalt des Dorian Hunter.«
    Helnwein hatte mir kopfschüttelnd zugehört. »Das ist ja unglaublich«, sagte er leise. »Und es gibt keinen Zweifel, daß Sie dieser Baron de Conde gewesen sind?«
    »Keinen Zweifel«, bestätigte ich grimmig. »Es wäre natürlich durchaus denkbar, daß meine Seele im Laufe der Jahrhunderte auch noch in anderen Körpern lebte, aber daran habe ich keine Erinnerung.«
    »Der Tod kann Ihnen also nicht wirklich schaden«, sagte Helnwein nachdenklich. »Aber Ihr Körper ist verwundbar?«
    Ich nickte.
    Helnwein trank einen Schluck, und ich folgte seinem Beispiel. Er blickte mich ständig an. »Aber Sie sind sicherlich nicht nur gekommen, um mir diese Geschichte zu erzählen«, sagte er schließlich.
    Ich nickte und erzählte ihm von den Hinweisen, die ich von den Schwestern Hercy und Mercy erhalten hatte. Helnwein hörte interessiert zu. Er schenkte Wein nach, und ich steckte mir eine Zigarette an. Als ich geendet hatte, stand ich auf, trat in die Diele und öffnete den Koffer. Mit einer schmalen Mappe kehrte ich ins Zimmer zurück.
    »Das ist alles, was ich im Besitz der beiden Schwestern gefunden habe.«
    Helnwein nahm die Mappe

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