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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aus Rock und Hose. Ich konnte ihn kaum bei seinen Bemühungen unterstützen. Er rieb meinen ganzen Körper mit der hellen Flüssigkeit ein. Nach fünf Minuten fing mein Körper zu glühen an. Ich schrie vor Schmerzen auf.
    »Trinken Sie!« sagte er und hielt mir das Fläschchen an die Lippen.
    Ich trank die scharf schmeckende Flüssigkeit und glaubte, daß mein Inneres verbrennen würde. Mein Körper war in Schweiß gebadet. Ich brüllte noch einmal, dann fiel ich in Ohnmacht.

    Als ich erwachte, war es dämmrig geworden. Die Bäume warfen lange Schatten. Ich schlug die Augen auf. Helnwein stand noch immer wie eine Statue vor mir. Ich setzte mich auf. Die Schmerzen waren verschwunden, und meine Haut war glatt: keine Pestbeulen, keine schwarzen Flecken waren mehr zusehen.
    »Helnwein!« rief ich. »Helnwein!«
    Seine Lippen bewegten sich leicht.
    »Feinde können Feinde sein«, sagte er. »Und Freunde können Freunde sein. Und manchmal bleibt einem Freund keine andere Wahl. Er muß als Feind auftreten. Denken Sie daran, Dorian Hunter!«
    Ich stand auf und schüttelte Helnwein. Nach einiger Zeit kam er zu sich.
    »Wo bin ich?« fragte er überrascht und blickte mich an. »Sie sind ja nackt!«
    Ich kleidete mich an. »Sie erinnern sich nicht daran, mir geholfen zu haben?«
    Er runzelte die Stirn. »Das letzte, woran ich mich entsinnen kann, ist, daß ich in Sorge um Sie war. Ich schlich um das Haus der Zamis. Da wurde ich gefangengenommen. Sie sperrten mich in ein Zimmer. Dann kam Michael Zamis zu mir, und ich wurde ohnmächtig. Bis eben. Können Sie mir dafür eine Erklärung geben?«
    Ich konnte schon, aber ich wollte nicht. Mir war klar, wem ich mein Leben verdankte: Olivaro. Da Asmodi sich persönlich eingeschaltet hatte, und er sich nicht hatte verraten wollen, war ihm keine andere Wahl geblieben. Er hatte sich auf Asmodis Seite stellen und auch mich vernichten müssen. Irgendwie war es ihm aber gelungen, sich mit Helnwein in Verbindung zu setzen. Er hatte ihn hypnotisiert und ihm das magische Mittel gegeben, das mich von der Pest geheilt hatte. Wieder einmal hatte mich Olivaro gerettet.
    »Ach ja«, sagte Helnwein, »da fällt mir etwas ein. Ich weiß aber nicht, wer es mir sagte. Ich soll Ihnen noch etwas ausrichten.« Er legte seine Stirn in Falten.
    »Was sollen Sie mir sagen?«
    »Ich soll Ihnen ausrichten, daß Sie jetzt quitt seien. Verstehen Sie, was das zu bedeuten hat?«
    Ich verstand es. Von nun an konnte ich nur noch bedingt mit Olivaros Hilfe rechnen.
    »Wollen Sie mir nicht endlich erzählen, was geschehen ist, Dorian?«
    »Später, Helnwein«, sagte ich. »Später.«
    Wir verließen den Garten, und ich warf dem Haus einen letzten Blick zu. Die Familie Zamis war ausgerottet. Das war nicht mein Verdienst, aber Coco würde annehmen, daß ich hinter dem Tod ihrer Familie steckte.
    Eigentlich stand ich wieder am Beginn. Doch der Kampf gegen die Dämonen würde weitergehen. Und vielleicht würde es mir eines Tages doch noch gelingen, Asmodi auszuschalten.

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