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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vicky.
    »Es muß ganz schön anstrengend sein.«
    »Das ist es.«
    »Und es muß auch anstrengend sein, mit ihm befreundet zu sein«, sagte Wadsworth. »Und manchmal auch gefährlich.«
    »Es geht. Man gewöhnt sich daran«, sagte Vicky Bonney lächelnd. Sie erzählte von dem verlassenen Pferdefuhrwerk und fragte, ob sie mal telefonieren dürfe. Selbstverständlich hatte Earl Wadsworth nichts dagegen. Vicky informierte kurz die Polizei und legte erleichtert den Hörer auf die Gabel. Ihrer Pflicht war Genüge getan.
    »Was tut sich in Hollywood?« wollte Gena wissen.
    »Sie drehen.«
    »Es wird bestimmt wieder ein Kassenschlager«, behauptete Gena.
    »Das hoffe ich.«
    »Du hast mit dem ersten Film eine Menge Geld verdient, nicht wahr?«
    »Die Einnahmen waren zufriedenstellend.«
    »Mein Gott, wie bescheiden sich das anhört. Zufriedenstellend. Du hast ein kleines Vermögen angehäuft, und sobald der zweite Streifen in die Kinos kommt, wirst du reich sein.«
    Vicky zuckte mit den Schultern. »Ich mache mir nicht besonders viel aus Geld. Sicher, es ist beruhigend, welches zu haben und finanziell unabhängig zu sein, aber es hat mich kein bißchen glücklicher gemacht.«
    Mit dem Glas in der Hand trat Vicky ans Fenster. Ihr fiel ein, daß Earl Wadsworths Miene einfror, als sie von dem verlassenen Pferdewagen erzählte. Der Mann schien Angst zu haben.
    Angst – wovor?
    »Der Todesbaum«, sagte sie leise. »Er ist mir immer noch unheimlich.«
    Sie drehte sich um und bemerkte, daß Earl Wadsworth blaß geworden war. Also lag sie mit ihrem Verdacht richtig, daß mit ihm irgend etwas nicht stimmte. Sie sprach ihn deswegen nicht direkt an, denn dann hätte sie kaum etwas aus ihm herausgekriegt, aber sie nahm sich vor, ihn im Auge zu behalten. Vielleicht ergab sich eine Gelegenheit für ein klärendes Gespräch.
    ***
    Oda war bildhübsch. Sie hatte brandrotes Haar und ausdrucksstarke grüne Augen. Sie war eine weiße Hexe, und sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, daß sie Mago und seinen grausamen Schergen entkommen war. Auf Anhieb war mir Oda sympathisch gewesen, und sie rechtfertigte jeden Vertrauensvorschuß. Sie machte sich im Haus nützlich, wo sie nur konnte, war bestrebt, uns niemals zur Last zu fallen und erwies sich auf viele Arten dankbar.
    Wir saßen im Living-room beisammen: Oda, Mr. Silver und ich.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen, um zu meditieren, wie sie sagte. Ich glaubte zu wissen, was sie wirklich vorhatte: Sie hatte die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln. In Sekundenschnelle vermochte sie Raum und Zeit zu durchrasen. Ich war davon überzeugt, daß sie das soeben machte, um zu sehen, wohin sich Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, abgesetzt hatte.
    Oda warf einen Blick auf die Wanduhr. »Vicky müßte eigentlich schon in Alton sein.«
    Ich nickte. »Anzunehmen.«
    »Bereust du es, nicht mitgefahren zu sein?«
    »Nein. Ich fühle mich sauwohl in eurer Gesellschaft.« Es war die Gesellschaft von Außerirdischen, denn meine Freunde waren keine Menschen, aber das störte mich nicht. Sie waren mir in vielerlei Hinsicht lieber als so mancher Mensch. Das heißt natürlich nicht, daß ich ein Menschenfeind bin. Es laufen viele Übelfinger auf der Welt herum, sie sind damit gemeint.
    »Wo bleibt denn Roxane so lange?« sagte Mr. Silver verstimmt.
    »Stör sie nicht«, riet ihm Oda. »Sie wird kommen, sobald sie ihre Meditation beendet hat.«
    Mr. Silver erhob sich.
    Im selben Moment betrat Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, den Living-room. Sie hatte genauso grüne Augen wie Oda, aber kohlschwarzes langes Haar. Ihre Figur war ein Traum, und wenn sie lächelte, vermeinte man, die Sonne würde in ihrem Gesicht aufgehen.
    Makellos war ihr Körper. Wenn es Vicky Bonney nicht gegeben hätte, hätte ich mich in dieses Mädchen glatt verlieben können.
    »Meditation zu Ende?« fragte ich.
    Sie nickte.
    »Du hast versucht, Mago aufzuspüren«, sagte ich ihr auf den Kopf zu.
    Sie nickte wieder.
    »Erfolg gehabt?« wollte ich wissen. Ich bin ein neugieriger Typ.
    Wenn mir das einer vorhält, lasse ich die stereotype Ausrede vom Stapel: ›Ich bin Privatdetektiv, und daher von Berufs wegen neugierig.‹ Abermals nickte Roxane. Die Reise durch die Dimensionen schien sie angestrengt zu haben. »Mago hat sich in eine ferne Dimension zurückgezogen und sich bereits einer anderen Aufgabe zugewandt. Vorläufig ist mit seiner Rückkehr nicht zu

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