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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Luft. Die Kette berührte einen der schwarzen Körper. Sie fraß sich einige Zentimeter in den Leib des Unheimlichen hinein und blieb dann stecken.
    Mit dem Verstummen des abgestorbenen Motors kehrte eine unnatürliche Stille ein.
    Der Antiquitätenhändler ließ die Motorsäge los. Sie fiel zu Boden.
    Schwarze Arme schlangen sich um Earl Wadsworth. Er wehrte sich verbissen, schlug wie von Sinnen um sich. Doch die Gegner waren in der Überzahl, doch selbst einer wäre kräftiger gewesen als der Antiquitätenhändler. Wadsworth hatte nicht die geringste Chance.
    Der Alptraum war Wirklichkeit geworden.
    Die Vision erfüllte sich nun!
    »Daddy!« schrie Gena verzweifelt auf, als die Schatten ihren Vater aus dem Haus schleppten.
    Sie wollte sich losreißen, doch Vicky Bonney hielt sie fest. »Du kannst ihm nicht helfen, Gena.«
    »Ich lasse nicht zu, daß man ihn verschleppt!« kreischte Gena.
    »Nimm Vernunft an! Du kannst nichts für deinen Vater tun! Du bringst dich nur selbst in Gefahr!«
    »Sie haben meinen Vater…! Vicky! Er ist mein Vater!«
    »Sie werden ihn zur Mühle bringen. Dort sind Tony Ballard und Mr. Silver. Die beiden werden ihn retten. Dein Vater ist nicht verloren, Gena.«
    Gena fing an haltlos zu weinen. Es fiel ihr unsagbar schwer, Vicky Bonney zu glauben.
    ***
    »Es wird mir eine besondere Freude sein, deine Seele dem Höllenfeuer zu übergeben«, sagte Yora, die Totenpriesterin, zu Mr. Silver.
    Der Ex-Dämon klemmte zwischen den Echsenköpfigen, konnte sich nicht bewegen. Das rothaarige Mädchen im Blutornat starrte ihn haßerfüllt und triumphierend an. »Mr. Silver, einer der erbittertsten Feinde der schwarzen Macht, befindet sich in meiner Gewalt. Als ich erfuhr, daß du in Alton bist, habe ich gehofft, daß es dazu kommt. Die schwarzen Sterne stehen uns scheinbar günstig. Deine Seele wird im Krematorium des Grauens verrecken.«
    Diese Ähnlichkeit, dachte der Ex-Dämon immer wieder. Diese verblüffende Ähnlichkeit…
    Er hatte einen Verdacht, und er wollte sich Gewißheit verschaffen. »Ich kenne ein Mädchen, das genauso aussieht wie du«, sagte er. »Ihr Name ist…«
    »Oda!« sagte die Totenpriesterin und nickte. »Ich weiß, was geschehen ist. Oda, die abtrünnige Hexe, wurde von Mago, dem Schwarzmagier, gejagt. Sie wollte zu Roxane, deiner Freundin, die sich ebenfalls vom Bösen abgewandt hat. Beinahe hat es Mago geschafft. Die beiden Hexen standen schon auf dem Scheiterhaufen. Aber so ganz hat die Sache dann doch nicht geklappt. Schade. Du siehst, ich bin informiert.«
    »Wieso seht ihr euch so ähnlich – du und Oda?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Ist das ein Wunder – bei Zwillingsschwestern?«
    »Zwillingsschwestern!« Das war für Mr. Silver ein harter Schlag ins Gesicht.
    »Oda hat sich vor langer Zeit von mir getrennt. Wir wurden beide als Hexen geboren. Während sie sich mehr und mehr dem Guten zuwandte, schlug ich den entgegengesetzten Weg ein. Ich buhlte um die Gunst des Höllenfürsten, und er machte mich zur Dämonin. Heute bin ich Totenpriesterin und verschaffe der Hölle Seelen, wo ich kann!«
    Sie wies auf die Wand.
    Die Lamellenöffnung tat sich auf.
    »Dort!« sagte sie triumphierend. »Dort ist das Krematorium des Grauens, das Portius Tanne, Vernon Scurrah und ich geschaffen haben. Dort wird deine Seele gefressen, Mr. Silver. Dann hat die Hölle einen gefährlichen Feind weniger. Magos Schergen haben gute Vorarbeit geleistet. Sie machten dich zum Schwächling, wodurch es uns nun besonders leicht fällt, dich fertigzumachen.«
    ***
    Ich war geschockt. Mr. Silver befand sich in der Gewalt der Dämonen. Nun war ich auf mich allein gestellt. Himmel, wie sollte ich mit den Ausgeburten der Hölle fertig werden? Kämpfte ich allein nicht von vornherein auf verlorenem Posten?
    Mein Gott, Silver, was ist bloß aus dir geworden? dachte ich benommen.
    Wie dieser Kampf auch enden mochte, ich war entschlossen, den Ex-Dämon nicht im Stich zu lassen. Ich wollte alles daransetzen, um den Dämonen den Hünen mit den Silberhaaren wieder abzujagen.
    Ein unverhoffter Angriff konnte die Schwarzblütler vielleicht so konfus machen, daß sie einen Moment nichts unternahmen. Würde es mir in dieser kurzen Zeitspanne gelingen, Mr. Silver freizukriegen?
    Ich wollte es versuchen.
    Doch es kam etwas dazwischen.
    Die Mühlentür wurde aufgerammt. Ich zuckte zurück und sah vier schwarze Schatten. Und noch jemanden sah ich. Einen Mann.
    Earl Wadsworth!
    Mir standen die Haare zu Berge.

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