011 - Die Nacht der Affen
Zärtlich legte er eine Hand um Elenores Hüfte. Sie drängte sich eng an ihn und lächelte glücklich.
»Gefalle ich dir?« fragte sie leise.
Er nickte und fuhr ihren Rücken entlang. Ja, sie gefiel ihm, beinahe noch mehr als früher.
Er zog ihr das Oberteil aus und weidete sich an ihrem voll erblühten Körper.
»Komm!« sagte er und tätschelte ihre Hüften.
Als Dave erwachte, fühlte er sich vollkommen frisch und ausgeruht. Die Anstrengungen und Aufregungen der letzten Tage waren überstanden. Er hatte sich noch nie in seinem Leben besser gefühlt.
Sein Blick fiel auf einige Bananen. Er verschlang sie gierig. Selten hatte ihm ein Essen besser geschmeckt.
Bis jetzt war ihm noch nicht bewusst geworden, dass er kein Mensch mehr war, dass sein Gehirn in einem Affenkörper steckte; erst als er seine schwarzen Arme betrachtete, fiel ihm alles wieder ein.
Würgend erbrach er die Bananen. Und mit erschreckender Deutlichkeit wurde ihm klar, dass er alles verloren hatte, was ihm Spaß im Leben gemacht hatte.
Daves Lebenswille war aber zu stark. Er wollte und konnte nicht aufgeben. Noch war er in der Lage zu denken, und solange er denken konnte, bestand noch Hoffnung. Lodernder Hass brannte in ihm, und dieser Hass bestimmte sein Denken. Egal, wie alles enden mochte, eines musste ihm gelingen: Ragor zu töten.
Zuerst musste er sich mit seinem neuen Körper vertraut machen, musste seine neuen Fähigkeiten kennen lernen.
Er sah sich im Käfig um. Vicky war bei ihm. Sie stieß ein kurzes Bellen aus, das ihm nichts besagte. Er hatte noch immer keine Möglichkeit, sich mit den anderen Affen zu verständigen.
Vorsichtig ging er im Käfig auf und ab. Es bereitete ihm keine Schwierigkeit den neuen Körper zu beherrschen. In seinem Reaktionsvermögen merkte er keinen Unterschied zu früher. Auch seine Sinne waren in Ordnung. Er konnte tadellos sehen; sein Geruchssinn schien ausgeprägter, ebenfalls sein Geschmacks-Tastsinn. Dave bildete sich aber ein, schlechter als früher zu hören.
Er blieb vor den Gitterstangen stehen und kletterte blitzschnell hinauf. Dann sprang er von Stange zu Stange und rutschte langsam wieder auf den Boden.
Ragor hat gute Arbeit geleistet, dachte er sarkastisch.
»Er sieht hässlich aus.«
Überrascht drehte sich Dave um. Er hatte diesen Satz ganz deutlich gehört; es war aber kein Mensch in der Nähe.
Dave grübelte nach. Wenn er es recht bedachte, war es eigentlich kein gesprochener Satz gewesen. Es war ihm als wäre der Satz direkt in sein Gehirn eingedrungen. Telepathie?
Zweifelnd schüttelte er den Kopf. Das kam ihm zu unwahrscheinlich vor, aber ganz konnte er diese Möglichkeit nicht ausschließen. Vielleicht hatte sich sein Gehirn durch die Operation verändert, vielleicht hatte er neue Fähigkeiten dazubekommen.
Vor Vicky blieb er stehen. Er war zwar jetzt ein Affe, doch er sah Vicky weiterhin mit den Augen eines Menschen an, und sie gefiel ihm nicht; sie war einfach eine Äffin.
»Ich kann seine Gedanken lesen«, hörte er plötzlich.
Überrascht starrte er Vicky an.
»Du kannst meine Gedanken lesen?«
Sie nickte. Ihre Antwort konnte er nicht empfangen. So sehr er sich auch bemühte, der Kontakt war abgerissen. Aber wenn die Verständigung einmal möglich gewesen war, musste es wieder klappen. Er konzentrierte sich ganz auf sie.
»Kannst du jetzt meine Gedanken lesen? Wenn ja, dann nicke mit dem Kopf.«
Doch sie nickte nicht.
Daves Gedanken rasten schnell wie Raketen dahin. Wenn es möglich war, Gedanken zu lesen, dann gab es eine Basis der Verständigung, von der Ragor nichts wusste. Und wenn er sich auch noch mit den anderen Affen würde verständigen können, dann müsste es möglich sein, zu fliehen.
Immer wieder bemühte er sich, mit Vicky Kontakt aufzunehmen, doch vergeblich. Er versuchte die Gedanken der anderen Affen aufzufangen, empfing aber nichts.
Wütende Verzweiflung überkam ihn. Er trank einen Schluck Wasser aus dem Bottich. Das Wasser schmeckte eigenartig säuerlich, doch Dave hatte Durst und trank gierig weiter.
Als er den Bottich absetzte, war ihm plötzlich schwindelig. Alles begann sich vor seinen Augen zu drehen. Im Wasser befand sich anscheinend eine Droge. Doch das Schwindelgefühl verging nach wenigen Minuten, und Daves Kopf war klar wie zuvor.
Und dann konnte er Vickys Gedanken wieder deutlich empfangen.
»Das Wasser ist verseucht«, hörte er. »Er hätte nicht davon trinken sollen.«
»Kannst du mich verstehen?« dachte er ganz
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