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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Angaben und eine Beschreibung seines
Wagens.
    Der
Theateragent wischte sich über die schweißnasse Stirn. Der Nachrichtensprecher
gab eine Telefonnummer an, die er anrufen sollte. Es handele sich um eine
dringende familiäre Angelegenheit.
    Mit fahrigen
Bewegungen notierte Fernand Gourmon die Telefonnummer.
    Angelique!
schoß es ihm durch den Kopf, und er konnte in diesen Sekunden keinen klaren
Gedanken fassen. Es mußte ihr etwas zugestoßen sein. Deshalb also hatte sie
sich nicht gemeldet. Seine Gedanken beschäftigten sich nur mit ihr.
    Dann jedoch
beruhigte er sich ein wenig, als er daran dachte, daß nur seine Tochter etwas
von seiner Geschäftsreise wußte. Sie hatte also noch Gelegenheit gehabt, der
Polizei etwas mitzuteilen.
    Doch er mußte
Gewißheit haben. Auf dem schnellsten Wege. Er gab Gas und konnte im letzten
Augenblick gerade noch einem Pkw ausweichen. Bleich und aufgeregt fuhr er an
den Straßenrand, als er vor sich eine Telefonzelle sah. Er stürzte hinein, riß
den Hörer von dem Apparat und wählte die Nummer.
    Die
Vorwahlnummer war die von Niort. Es klingelte zweimal, dann hob jemand ab.
    »Privatsanatorium
Professor Mineau. Guten Tag«, meldete sich eine freundliche, sympathische
Frauenstimme.
    »Gourmon«,
antwortete er heiser. »Ich soll diese Nummer anrufen. Ich habe die Nachrichten
im Radio gehört und…«
    »Monsieur
Fernand Gourmon?« unterbrach ihn die Stimme, und der Theateragent bemerkte, wie
Mitleid und ein Maß an besonderer Sympathie in dieser Stimme mitschwangen.
    »Ja.«
    »Einen Moment
bitte, ich verbinde Sie mit Professor Mineau. Er hat mich beauftragt, das
Gespräch weiterzugeben, sobald Sie sich melden.«
    Es knackte in
der Leitung. Sekunden verstrichen, kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Dann
ertönte die kräftige Stimme eines Mannes in der Leitung. »Professor Mineau.«
    Fernand
Gourmon nannte seinen Namen. Mehr brauchte er nicht zu sagen. Alles andere
wurde ihm gesagt – schonend, offen, ehrlich.
    Fernand
Gourmon wankte. Er war unfähig, eine Frage zu stellen oder sonst etwas zu
sagen.
    Als Professor
Mineau geendet hatte, brachte er nur die Bemerkung über die Lippen: »Ich komme
sofort.«
    Er fuhr wie
der Teufel. Jede Verzögerung, jeder Verkehrsstau reizte ihn. Ständig blickte er
auf die Uhr.
    Als er Niort
erreichte, war es vier Uhr nachmittags.
    Wenig später
fuhr er von der Straße herunter, kürzte ab, indem er querfeldein fuhr.
    Die Wege und
Pfade waren aufgeweicht, die Felder, Wiesen und Äcker standen unter Wasser. An
den Obstbäumen am Wegesrand sah Fernand Gourmon geknickte Äste. Alles wies
darauf hin, daß in den letzten Stunden schwere gewittrige Regenfälle
herabgegangen waren. Er durchfuhr Pfützen. Das dreckige Wasser bespritzte den
weißen Citroen, Schlammwasser tropfte von den Kotflügeln und dem Auspuffrohr.
    Die
Landschaft war so flach, daß man kilometerweit sehen konnte. Links lag ein
Bauernhof, an den eine kleine Pension mit Fremdenzimmern angegliedert war. Es
kamen immer wieder Touristen in diese Gegend, die abseits von der Stadt
übernachteten. Der Bauernhof und die Pension wurden noch heute von einer alten
Bäuerin geleitet, die Louise hieß. Schräg hinter dem Bauernhof, ein wenig
weiter links, lag in gut zwei Kilometer Entfernung sein Wohnhaus, ein heller,
freundlicher Bau.
    Rechts,
direkt unten am Fluß, erkannte er die dunklen, massiven Mauern der alten Ruine,
die von Dickicht und verwilderten Bäumen teils verdeckt war.
    Die Baumzone
schien dem Lauf des Sevre Niortaise zu folgen. Der Fluß machte nach etwa
fünfhundert Metern einen Bogen nach links. Die Baumzone verbreiterte sich dort,
wurde zu einem dichten Wald. Und schräg davor, auf der selben Seite, wo der
Bauernhof der alten Louise zu finden war, wo die Ruine am Fluß lag und sein
Herrensitz stand, da befand sich auch das Privatsanatorium des berühmten
Nervenarztes Professor Jacques Mineau. Doch die flache Landschaft täuschte. Von
hier aus schien das Sanatorium unmittelbar hinter den Baumreihen zu liegen. Es
waren aber noch knapp fünf Kilometer zu fahren.
    Die guten
Stoßdämpfer des Wagens ließen Fernand Gourmon gar nicht bewußt werden, wie
schlecht der Pfad eigentlich war, den er fuhr. Es war ein breiter,
ausgefahrener Feldweg, den die Bauern mit ihren Traktoren, Heu- und Leiterwagen
benutzten. Nach etwa zwei Kilometern mußte Fernand einsehen, daß er den
ursprünglichen Weg nicht fortsetzen konnte. In unmittelbarer Nähe lag ein
weitflächiges Sumpfgebiet. Die Gefahr, daß er

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