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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mademoiselle.« Professor Mineaus Augen blickten ernster, als dies an sich
schon der Fall war. »Dieser Vorfall… ich bin untröstlich, so etwas hätte nicht
passieren dürfen, nicht in meiner Klinik.« Seine Stimme zitterte. Er wirkte
blaß und überarbeitet. Mit einer fahrigen Bewegung fuhr er sich über die
schweißnasse Stirn. »Daß ausgerechnet Ihnen das passieren mußte…«
    Morna
Ulbrandson lächelte schwach. »Es ist alles in Ordnung, Herr Professor«,
erwiderte sie, während sie den Pflegern nachblickte, die das Netz mit dem jetzt
vollkommen ruhigen Kranken davonschleppten. »Wieso ist er eigentlich so? Was
hat er?«
    Der Professor
betrachtete die Kratzwunden und war entsetzt, als er die Bißwunde an dem
Fußgelenk der jungen Schwedin erblickte. Seine Finger zitterten. »Es muß sofort
etwas geschehen«, murmelte er.
    »Die
Verletzungen sind harmlos. Ein Pflaster wird es tun«, sagte X-GIRL-C.
    Professor
Mineau schüttelte den Kopf, während er Morna bei der Hand faßte und sie eilig
zu einer Tür zog. »Nein, Mademoiselle, so harmlos ist die Angelegenheit nicht.
Ich muß sofort etwas für Sie tun. Der Mann, der Sie anfiel, hatte Tollwut.«
    Die nächsten Minuten
vergingen wie im Traum. Morna erfuhr, wie gefährlich der Zusammenstoß mit dem
Hageren gewesen war und welche Folgen dies für sie haben mußte.
    »Aber warum
sah er so merkwürdig aus?« fragte sie. »Wieso war seine eine Gesichtshälfte mit
Haaren überwachsen und…«
    »Eine
Veränderung des Gehirns.«
    Sie hörte
noch, daß Professor Mineau alles in die Wege leiten wollte, um den Fall zu
untersuchen. Der Hagere war in einer Sonderzelle untergebracht gewesen, in der
er stets sicher war. Es war unbegreiflich, wieso der gefährliche Kranke hatte
ausbrechen können…
    Der Arzt
drückte einen Knopf, und eine Tür glitt lautlos auf. Morna Ulbrandson blickte
in einen blitzsauberen, kleinen Raum, in dem außer einem Bett, einem Nachttisch
und einem Schrank nichts weiter stand. Das Zimmer war hell erleuchtet, und die
Schwedin erkannte, daß das Licht durch schmale Schächte aus den Ecken der Wände
fiel.
    »Setzen Sie
sich auf das Bett, Mademoiselle. Ich bin sofort zurück. Ich hole nur rasch eine
Spritze.«
    Der Professor
hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als er die Tür schon hinter sich
schloß.
    Morna war
allein.
    Sie
betrachtete die Kratzer auf ihren schlanken Armen, tastete vorsichtig über die
etwas geschwollene Bißwunde und seufzte dann. Abwartend nahm sie auf dem Bett
Platz, während sie die Geschehnisse zu ordnen versuchte, die innerhalb der
letzten zwei Minuten auf sie eingestürmt waren.
    Irgend etwas
störte sie an dieser Sache. Sie erhob sich. Es war besser, wenn sie hinausging,
um… Sie war noch keine zwei Schritte gegangen, als sich eine geheime
Zwischentür lautlos und schnell vor den Ausgang schob. Die beiden Hälften saßen
wie eingegossen vor der ursprünglichen Tür.
    Es gab keine
Klinke, keinen Griff. Sie konnte die Zwischentür nicht öffnen.
    Morna
Ulbrandson saß in der Falle!
    Blitzschnell
versuchte sie den Fehler zu erkennen, den sie offensichtlich gemacht hatte,
doch sie fand keinen. Dann ging das Licht aus. Es wurde stockfinster, daß sie
nicht einmal mehr die Hand vor Augen sah. Ihr Herzschlag beschleunigte sich,
und das Blut rauschte in ihren Ohren, als sie bemerkte, daß noch etwas anderes
mit ihr geschah. Der ganze Raum bewegte sich wie ein Lift abwärts!
    Sie tastete
mit der Rechten nach der Rückwand des Bettes und hielt den Atem an. In die
unheimliche Stille und Finsternis mischte sich plötzlich ein leises, monotones
Zischen.
    Gas strömte
ein…
     
    ●
     
    Es war
siebzehn Uhr. Die Feuerwehr zog ab. Auch die letzten Polizisten verließen das
Sumpfgebiet.
    Larry hatte
sich, nachdem Marcel wieder davongegangen war, an der Suche nach Kommissar Chagan
beteiligt.
    Er war in der
Ruine gewesen, der die alte Louise so viel Unheimliches angedichtet hatte. Er
hatte nichts Mysteriöses finden können. Das Haus am Fluß unterschied sich in
nichts von anderen Gemäuern, die er bisher gesehen hatte. Die Räume lagen zu
vier Fünftel unter bloßem Himmel, Schutt und Dreck, Moos und Gras bedeckten den
ehemals kostbaren Mosaikboden, von dem nur noch Bruchstücke übriggeblieben
waren. Die Kellerräume sahen nicht viel anders aus. Riesige Spinnweben hingen
in den Ecken und in den Gewölbegängen, der Boden war von jahrhundertealtem
Staub bedeckt. Ratten hausten in den Kellerlöchern…
    Einiges wies
darauf hin, daß

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