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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hat sich auch die
Ruine vorgenommen. Interessant finde ich, daß unser Freund Sallan, der
Polizeichef von Niort, mit von der Partie ist. Er gibt sich redlich Mühe, das
alte Gemäuer bis in den letzten Winkel zu durchsuchen. Es sieht gerade so aus,
als habe ihn mein Auftreten angespornt. Es muß ihm mächtig imponiert haben, daß
es so etwas wie die PSA gibt. Ah, das ist ja interessant. Du wirst es nicht für
möglich halten, Morna. Ein alter Bekannter von dir kreuzt vorn auf dem Weg auf,
der zum Sanatorium hinaufführt. Er hat einen dunklen Anzug an und ein
dunkelblaues, offenes Sporthemd, ich begreife nicht, wie der Bursche diese
dunkle Kleidung bei der Hitze aushält.«
    »Marcel?«
fragte Morna Ulbrandson tonlos.
    »Marcel«,
tönte es in dem kleinen Sender auf. »Er steht am Wegrand und starrt herüber. Er
ist ungefähr dreihundert Meter von hier entfernt. Doch ich kann ihn genau
erkennen. Er schiebt ein Fahrrad, jetzt läßt er es fallen. Er setzt sich an den
Wegrand, bricht einen Zweig von einem Busch. Marcel scheint sich für die Arbeit
der Suchtrupps zu interessieren, er sieht aufmerksam zur Ruine hin. Nein, jetzt
hat er scheinbar jegliches Interesse verloren. Er spielt mit seinem Stock und
kratzt irgend etwas in den Sand…«
     
    ●
     
    Morna
Ulbrandson verließ die Toilette. Sie hatte ihr Lippenrot erneuert und den
Lidstrich frisch nachgezogen. Mit federndem Gang bewegte sie sich auf die
Aufzüge zu.
    Da hörte sie
eine Stimme.
    »Mademoiselle!
Mademoiselle!« Sie wandte sich um, und sie sah eine ältere Schwester die Treppe
vom dritten Stockwerk herabkommen.
    »Das ist gut,
daß ich Sie treffe.« Völlig außer Atem kam sie auf Morna zu. »Der Herr
Professor hat Sie schon gesucht. Er hat Zeit für Sie. Er mußte einen Test
verschieben. Wenn Sie wollen, können Sie eines der Labors sofort besichtigen.«
    »Na, das ist
ja schön.« Die Schwedin freute sich. Die alte Schwester erklärte ihr noch genau
den Weg, den sie gehen mußte, wenn sie den Aufzug unten verließ.
    Morna
bedankte sich und wartete, bis der Lift kam. Sie ließ sich drei Stockwerke
tiefer tragen. Als sie aus dem Aufzug kam, empfing sie trüber, gelblicher
Lichtschein. Die Laborräume lagen in der letzten Etage über den
Heizungskellern. Hier gab es schon keine Fenster mehr, kein Tageslicht fand
jemals hier Eingang.
    Es war sehr
ruhig. Ruhiger als oben in den Gängen.
    Sie studierte
aufmerksam die Aufschriften der Türen. Es waren hier unten auch sehr viele
Magazine, in denen Geräte, Putzmittel und Ersatzteile für die Werkstätten
untergebracht waren. Die Laborräume waren weiter vorn.
    Da ging
plötzlich, keine zehn Schritte von ihr entfernt, eine Tür auf. Ein schlanker,
fast hager zu nennender Mann stürzte auf den Gang hinaus. Er schrie, tobte,
raste und blickte sich um wie ein gehetztes, wildes Tier.
    Zwei Männer
tauchten sofort hinter ihm auf. Zwei Pfleger in weißen Kitteln.
    Der Hagere
warf einen von ihnen zu Boden, noch ehe der richtig Hand an ihn legen konnte.
    Die Dinge
überstürzten sich in Bruchteilen von Sekunden.
    Ein rotes Warnlicht
blitzte über einer Tür am Ende des langen, dämmrigen Ganges auf.
    Der Hagere
stieß sein auf dem Boden liegendes Opfer mit einem Fußtritt beiseite.
    Eine Sirene
begann zu heulen – heiser und eindringlich.
    Morna
Ulbrandson sah, wie der Tobende auf sie zusprang. Die Stimme des zweiten
Pflegers brüllte noch eine Warnung. Doch es war schon zu spät.
    Die junge
Schwedin erblickte das häßliche, verzerrte und entstellte Gesicht vor sich. Die
linke Schädelhälfte des Hageren war kahlrasiert, dafür war die linke Gesichtshälfte
von einem dichten, dunklen Flaum überwachsen. Die Augen des Kranken glühten wie
Kohlen.
    Morna
Ulbrandson handelte schnell und überlegt. Sie setzte sofort einen
Aikido-Drehgriff an, schleuderte den Irren, der wie eine Klette an ihr hing, zu
Boden. Fingernägel kratzten ihr Armgelenk auf, und im selben Augenblick bohrten
sich die scharfen Zähne des Hageren in ihr Fußgelenk.
    Morna
Ulbrandson schüttelte ihn ab wie ein lästiges Insekt. Da tauchte wie aus dem
Boden gewachsen Professor Mineau neben ihr auf. Drei, vier Männer in weißen
Kitteln stürmten von der anderen Seite des Ganges heran.
    Der Hagere
tobte und schrie. Doch jetzt hatten sie ihn. Ein schweres Netz legte sich über
ihn, und sie fingen ihn wie ein reißendes Tier ein. Es gelang, ihm eine Injektion
zu geben.
    Und da wurden
seine Bewegungen mit einem Male schlaffer…
    »Entschuldigen
Sie,

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