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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fühlte nicht mehr
den Einstich der Injektionsnadel.
    »Das wird Sie
bändigen, Brent«, hörte er Mineaus messerscharfe Stimme. »Sie sind ein harter
Brocken. Ich habe gewußt, daß ich dieses Präparat brauche.«
    Die Wirkung
setzte sofort ein. Larry wurde völlig willenlos, ein gewisses Maß an
Gleichgültigkeit breitete sich in ihm aus, eine Abgestumpftheit, die gefährlich
für ihn war.
    Er merkte,
daß er auf den Beinen stand, daß er lief, daß er an Mineaus Seite aus der
Folterkammer ging. Sie näherten sich dem Bleisarg, dessen Deckel noch immer
offen stand, Mineau ging voran. Er stieg in den Sarg, in dem eine Treppe in die
Tiefe führte. Sie kamen in einem dunklen Schacht an. Larry erkannte einen
Tunnel, der sich endlos vor ihm ausdehnte.
    »Ein
ehemaliger Fluchttunnel, noch von dem wirklichen Marquis de Noir gebaut,
damals, 1791.« Mineaus Stimme hallte dumpf durch den Gang, der nur von einer
Fackel erleuchtet wurde, die Marcel trug. »Marcel nimmt mir diese Bemerkung
jetzt nicht mehr übel«, fuhr Mineau grinsend fort, und Larry fühlte den Wunsch
in sich aufsteigen, in dieses kalte Gesicht zu schlagen. Doch obwohl er keine
Fesseln trug, waren ihm die Hände gebunden. Er fand nicht die Kraft, die Hand
zur Faust zu ballen, den stillen Wunsch zum Antrieb für seine Aktionen werden zu
lassen. »Marcel ist jetzt wieder Marcel. Die Droge hat ihre Wirkung verloren,
er ist nicht mehr der Marquis, nicht mehr das wilde, unbezähmbar Raubtier, das
nur einen Wunsch hat: zu quälen und zu töten. Doch er ist noch immer
gefährlich, Brent. Ein Wort von mir genügt, und er wird mir jeden Wunsch
erfüllen.«
    Eine Lore
stand auf zwei schmalen Schienensträngen.
    »Der Tunnel
führt bis unter das Sanatorium, Brent. Ein wahrer Zufall. Ich wußte nicht,
welche Vorteile das für mich noch haben sollte, als ich damals dieses alte,
verwitterte Anwesen kaufte. Ich brauchte später nur noch die Schienen legen zu
lassen, und dieser geheime Tunnel verband das ebenso geheime Laboratorium, das
ich mir in den letzten zehn Monaten geschaffen habe.«
    Larry wurde
in das flache Schienengefährt gedrückt. Ein schmaler Metallsitz bot Platz für
alle. Marcel schaltete den Elektromotor ein, und das Fahrzeug surrte durch den
Tunnel.
    Larry Brent
sah Mineaus glühende große Augen vor sich. »Ich hatte vor, Sie zu töten, Brent.
    Aber warum?
Ich habe eine bessere Idee. Sie werden der Wissenschaft nützlich sein. Das, was
ich vorhabe, ist übrigens schlimmer als der Tod…«
    Das
Schienenfahrzeug rollte aus. Eine kleine, schwach erleuchtete Nische nahm es
auf.
    Larry Brent
wurde von Marcel wortlos aus der Lore gezerrt. Mineau öffnete eine Eisentür,
die sich knarrend in den Angeln bewegte. Sie gelangten in ein kahles, dämmriges
Gewölbe. Mineau ging Larry Brent und Marcel voran.
    Larry folgte
wie unter Hypnose. Das Medikament, das ihm injiziert worden war, wirkte auf
seine Psyche, steuerte sein gesamtes Gefühlsleben. Sie gingen einige Schritte
in den gewölbeähnlichen Gang hinein. Die Eisentür hinter ihnen schlug polternd
zu. Larry erkannte, daß es hier unten in den Wänden einige eiserne Türen gab.
Sie lagen dicht nebeneinander.
    Mineau
drückte eine auf, und sie gelangten in ein geräumiges Labor. Eine Unzahl
Geräte, Glas und Plastikbehälter in Gestellen, ein breites Schaltpult, in dem
es leise summte, und zwei schmale, blinkende Leichtmetalltische füllten Larrys
Blickfeld aus. Die rechte Hälfte des Labors lag im Halbdunkel, doch Larry
glaubte in der Dämmerung ein Gestell zu erkennen, an dem ein großer, dunkler
Gegenstand hing, und seitlich, zwischen mehreren wabenähnlichen Glasbehältern,
eine runde, durchsichtige Kuppel, in der eine Flüssigkeit aufbewahrt wurde.
    Auf eine
stumme Geste Mineaus hin zerrte Marcel, der seit dem Verlassen der Folterkammer
noch kein Wort gesprochen hatte, und der vergessen zu haben schien, daß sein
Opfer noch auf der Streckbank lag, Larry Brent auf eine Liege. Breite
Ledergurte banden Arme und Beine des Agenten an die Liege, so daß er sich kaum
rühren konnte.
    Ein kaltes
Lächeln umspielte Mineaus Lippen. Larry nahm den hochgewachsenen Mann vor sich
wie durch eine Nebelwand wahr. »Zur Sicherheit, Brent. Die Wirkung der Droge
läßt bald nach, dann werden Sie wieder anfangen zu toben und den Wunsch haben,
mir den Schädel einzuschlagen. Dem möchte ich vorbeugen.«
    Der PSA-Agent
spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Er merkte, daß die Droge ein wenig
nachließ, daß das schwammige

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