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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Okul gefunden hatten.
    Perry Rhodan war sich der Tatsache bewuß t, daß bei einem Angriff auf den geheimnisvollen Planeten sein eigener Sohn das Leben verlieren konnte. Widerstreitende Gefühle regten sich in ihm. Es war ihm kein Geheimnis, daß Thomas Cardif um jeden Preis versuchte, ihn zu töten - auch wenn der Preis das Solare Imperium sein sollte. Für Rhodan war ein derartiges Vorhaben unvorstellbar. Obwohl er das Leben seines Sohnes gefährdete, der ihn immer und immer wieder in große Schwierigkeiten gebracht hatte, dachte er daran, eine Möglichkeit zu finden, die Antis zu vernichten, ohne Cardif dabei zu gefährden.
    Es war dem Administrator vollkommen klar, daß er den Befehl zum Angriff geben würde, wenn sie Okul erst gefunden hatten. Auch das unvorhersehbare Schicksal seines Sohnes konnte ihn daran nicht hindern. Schon oft genug hatte Rhodan vor der Entscheidung gestanden, wenige Menschenleben zugunsten der gesamten Spezies zu opfern. Er hatte sich stets für die Menschheit entschieden.
    In ruhigen Stunden hatte er sich oft gefragt, ob sein Plan, die Menschheit sicher durch alle Gefahren an die galaktische Macht heranzuführen, nicht bereits zu einer Wahnidee geworden war, die er wie ein Besessener verfolgte. Es war ihm eine Erleichterung, nüchtern denkende Pragmatiker um sich zu wissen, die seine Ziele für richtig hielten und ihn vorbehaltlos unterstützten. Menschen wie Freyt, Mercant. Bull und Deringhouse waren keine Träumer, die einem politischen Hasardeur gefolgt wären.
    Solche Überlegungen gaben Rhodan die Sicherheit, daß er auf dem richtigen Weg war. Ab und zu plagten ihn Zweifel, aber war das nicht der Beweis, daß er sich seiner Verantwortung immer bewußt war und jede Handlung sorgfältig abwog?
    Die Baalol-Sekte war im Begriff, die Menschheit auf die Stufe der Sklaverei zurückzuwerfen. Sein eigener Sohn befand sich in ihren Reihen, aber das war nur ein privater Schlag des Schicksals.
    Rhodan zwang sich, seine Befehle so zu geben, als existiere Thomas Cardif nicht.
    Die nüchterne Stimme Dr. Riebsams riß ihn aus seiner Grübelei. „Da haben wir es", sagte der Mathematiker. „Die Angaben von Dr. Nearman enthielten zweifelsohne einen kleinen Fehler."
    „Spannen Sie uns nicht auf die Folter", knurrte Bully.
    Riebsam schwenkte die Symbolfolie, die er dem Schlitz an der Positronik entnommen hatte. „Wir haben uns um knapp vier Lichtjahre verflogen", eröffnete Riebsam. „Vorausgesetzt, der Eintauchpunkt des fremden Schiffes ist mit der Nähe von Okul identisch."
    Claudrin walzte zu ihm hinüber. Riebsam konnte zwar auf den Kommandanten hinab-, aber nicht an ihm vorbeisehen, wenn er seinen Blick senkte. Oberst Claudrin war fast so breit, wie er groß war.
    Der Mathematiker üb erreichte ihm den Plastikstreifen. „Fliegen wir doch den Punkt an, Sir", schlug Claudrin vor.
    Jetzt erwachte der kühle Denker in Rhodan. Er schüttelte den Kopf. „Nein, Oberst", widersprach er. „Wir wollen wenigstens zwei Stunden den stillen Beobachter spielen. Es ist immerhin möglich, daß noch weitere Schiffe auftauchen."
    Ein durchdringender Seufzer ließ ihn herumfahren. Gucky blickte ihn vorwurfsvoll an und deutete demonstrativ auf seinen unbequemen Sitz. „Noch länger warten", stöhnte er. „Ich habe bereits Schwielen."
    „Schwielen, Leutnant?" erkundigte sich Major Krefenbac langsam.
    Der Mausbiber verzog sein Gesicht. Er konnte es nicht ausstehen, wenn ihn jemand mit seinem militärischen Rang ansprach. Er lüftete sich ein wenig von seinem Platz hoch, japste nach Luft und jammerte herzerweichend. „Fürchterlich", murmelte er. „Begeben Sie sich sofort auf die Krankenstation, Leutnant Guck", befahl Krefenbac mit undurchdringlichem Gesicht. „Ich wünsche, daß Ihr ernster Fall sofort behandelt wird."
    Sprachlos entblößte der Mausbiber seinen Nagezahn. Ausgerechnet jetzt, da es spannend wurde, sollte er die Kommandozentrale verlassen? „Ich glaube, daß ich es noch aushalten kann", sagte er beherrscht. Er sank in sich zusammen. „Was meinen Sie zu dem Zustand des Leutnants, Sir?" fragte der Major den lächelnden Rhodan. „Ich glaube, meine geringen medizinischen Kenntnisse lassen es nicht zu, die Verantwortung zu übernehmen", sagte Rhodan düster. „Daher bin ich der Ansicht, daß Leutnant Guck in die Obhut von Dr. Gorsizia kommen muß."
    „Als gut. Guck", sagte Major Krefenbac mit fester Stimme. „Melden Sie sich bei Dr.

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